Das Gegner-Interview: Aaron Hunt

Werder Bremen macht in dieser Saison eine ganz schwere Zeit durch. Normalerweise sind die Bremer ein sicherer Kandidat für die internationalen Plätze, diesmal aber stehen sie weit unten in der Tabelle und müssen sich auf den Klassenerhalt konzentrieren. Werders Mittelfeldspieler Aaron Hunt sagt im Interview vor der Heimpartie gegen Bayer 04 (Sonntag, 17.30 Uhr), warum die Spielzeit dennoch ein gutes Ende für sein Team nimmt.

Herr Hunt, warum tut sich Werder in dieser Saison so schwer?
Es gibt sicherlich mehrere Gründe, warum wir in dieser Saison unseren Ansprüchen hinterherhinken. Zum Einen waren wir während der gesamten Saison durch enormes Verletzungspech gebeutelt. Wir mussten gleich mehrere absolute Leistungsträger ersetzen und konnten so nie unseren gewohnten Spielrhythmus finden. Zum Anderen schaffen wir es nicht, unser Potenzial abzurufen. Wir machen zu viele Fehler, die eiskalt bestraft werden.

Sie haben alle Bundesligaspiele der Saison bestritten. Wann und woran haben Sie gemerkt, dass dieses Jahr für Werder anders verlaufen wird als gewohnt?
Wir haben schon in der Hinrunde gesehen, dass wir nicht konstant unsere Leistung abrufen können. Wir sind in der Champions League und im Pokal ausgeschieden, wollten uns anschließend voll auf die Liga konzentrieren. Wir arbeiten Woche für Woche im Training hart für den Erfolg, die Ergebnisse in der Liga spiegeln das aber absolut nicht wider.

Ihre Mannschaft hat mehr Erfahrung beim Kampf um die internationalen Plätze als im Abstiegskampf. Empfinden Sie das als Nachteil?
Nein, wir alle haben begriffen, worum es in dieser Saison geht. Jedes der letzten elf Spiele ist für uns ein Endspiel. Wir müssen zusehen, dass wir noch möglichst viele Punkte sammeln, um dort unten rauszukommen. Es zählt jetzt keine Schönspielerei, wir müssen uns auf die grundlegenden Tugenden konzentrieren.

Wie gehen Sie und Ihre Kollegen in das Spiel gegen die auswärtsstarken Leverkusener?
Wir haben im Hinspiel gezeigt, dass wir mithalten können, wenn wir unser Potenzial abrufen. Ich bin mir sicher, dass wir vor heimischer Kulisse mit der Unterstützung unserer Fans auch zu Chancen kommen werden. Wichtig ist, dass wir sie dann auch nutzen. Sicherlich haben wir Respekt vor Leverkusen, auch gerade weil Bayer 04 auswärts erst ein Spiel verloren hat. Unser Ziel müssen trotzdem drei Punkte sein.

Warum bleibt Werder in der ersten Liga?
Weil wir am Ende mehr Punkte auf dem Konto haben als der 16. der Tabelle (lacht). Und weil wir in den verbleibenden Spielen andere Leistungen von Werder sehen werden als zuletzt in Hamburg. Wir alle sind gewillt, es besser zu machen und alles zu geben.

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