Vidal-Wechsel ins Ausland
Völler: „Ab einer gewissen Summe hören wir uns alles an“

Leverkusen –

Der Poker um Bayer Leverkusens Top-Star Arturo Vidal zieht sich wie Kaugummi. Doch im Gegensatz zum Kauerlebnis, verliert der Poker mit der Dauer nicht an Geschmack.

Ganz im Gegenteil, da kommt immer mehr Schärfe rein. Denn der große FC Bayern will den 24-jährigen Chilenen unbedingt haben. Münchens Boss Karl-Heinz Rummenigge sagte schon durch die Blume, dass Leverkusen-Trainer Robin Dutt sich raushalten soll: „Ich dachte der Herr Dutt wäre Trainer und nicht Manager.“

Und jetzt pestet auch noch Bayern-Trainer Jupp Heynckes gegen seinen Ex-Klub: „Es ist nicht sehr klug, einen Spieler zu halten, der zwar noch ein Jahr Vertrag hat, der aber unbedingt weg möchte. Das hat die Historie gezeigt. Arturo ist ein Vollprofi, aber man weiß doch, wie Teile des Publikums reagieren, wenn es dann nicht so läuft.“

Bumm! Bayer Leverkusen nicht klug! Was für eine Verbal-Attacke vom alten Jupp. Doch die Bayern werden von Leverkusens Sportchef Rudi Völler eiskalt abgewatscht. Völler genüsslich zu unserer Zeitung: „Innerhalb der Bundesliga wird es keinen Wechsel geben. Wir halten das Heft des Handelns in der Hand.“

Doch Völler ist durchaus gesprächsbereit, wenn konkrete Anfragen für Vidal aus dem Ausland kommen: „Ab einer gewissen Summe hören wir uns alles an. Durch seine Leistung bei der Copa-Amerika steigert er ja auch seinen Marktwert weiter.“

Chile führt nach dem 1:1 gegen Uruguay die Gruppe C weiter an. Vor Ort in Argentinien ist Völlers Assistent Jonas Boldt, der engen Kontakt zu Vidal und dessen Berater Fernando Felicevich pflegt. Doch ab welcher Summe werden die Leverkusener schwach? Die Schmerzgrenze soll bei ungefähr 15 Millionen Euro liegen.

Laut der italienischen Gazzetta dello Sport hat Top-Klub Inter Mailand bisher zehn Millionen Euro aufgerufen. Erste Gespräche mit Felicevich sollen bereits stattgefunden haben.
Für Völler ist das Angebot allerdings noch viel zu gering: „Wir müssen schauen, dass wir wirtschaftlich vernünftig handeln.“

Falls ein Klub nun 15 oder mehr Millionen Euro bietet, kann alles ganz schnell gehen. Denn die Leverkusener wissen ganz genau, dass sie sonst überhaupt kein Geld mehr für Vidal sehen.

Seinen Vertrag wollte der Chilene bei Bayer nicht über das Jahr 2012 hinaus verlängern. Und im nächsten Jahr könnte der kleine „Krieger“ dann ablösefrei den Werksklub verlassen.

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