Bayer bezirzt den wankenden Vidal

Leverkusen –

Jonas Boldt machte sich am Dienstag auf den Weg nach Den Haag. Bayer-Star Arturo Vidal traf dort in einem Testländerspiel mit Chile auf Kolumbien. Dass Völler-Assistent Boldt zuletzt noch mehr die Nähe von Vidal suchte, hat seinen Grund.

Leverkusen fürchtet mehr denn je um den Verbleib des begehrten Mittelfeldspielers. Und versucht, den 23-Jährigen noch irgendwie davon zu überzeugen, den Vertrag zu verlängern.
Nachdem die Verhandlungen bisher keinen Erfolg brachten, versucht es Bayer auch auf einem anderen Weg.

So kümmert sich der Verein noch mehr um Vidals Privatangelegenheiten. Bayer suchte und fand einen Arzt für Vidals Sohn Arturo Alonso (2), der an Diabetes erkrankt ist. „Dem Kleinen geht es unter den Umständen gut“, weiß Boldt zu berichten, der nicht nur wegen seiner exzellenten Spanisch-Kenntnisse seit drei Jahren Vidals Kontaktperson ist.

Boldt weiß, wie Vidal tickt: „Arturo fühlt sich hier sehr wohl. Seiner Frau gefällt es gut in Leverkusen. Er spielt gerne für Bayer - und natürlich am liebsten bald in der Champions League.“

Alle in Leverkusen wissen aber: Vidal wird von immer mehr Klubs umworben - und nicht nur vom FC Bayern. Auch aus Spanien gibt es Anfragen. Vidal könnte schwach werden. Sein Vertrag läuft 2012 aus.

Bayer schaffte es in mehreren Monaten nicht, mit dessen Stammverein Colo Colo (hält 30 Prozent der Transferrechte) eine Lösung zu finden und den Vertrag mit dem Spieler zu verlängern.

Zudem machte Bayer den taktischen Fehler, die Vertragsverlängerung vorschnell (und letztlich falsch) zu vermelden. In Guillermo Mackenna hat der Klub seit Anfang März einen neuen Präsidenten - was die Sache nicht leichter macht.

Bayer hat dem Spieler nun ein neues Angebot gemacht. Mit dem ist der Star noch nicht zufrieden. Vor einem halben Jahr wäre eine Verlängerung einfacher gewesen. Vidal kennt seinen gestiegenen Marktwert - und hat nun alle Optionen.

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