2:3 - NIEDERLAGE IN LETZTER SEKUNDE

Die Werkself hatte das Spiel nahezu jederzeit im Griff und musste nach einer beherzten Aufholjagd in der letzten Minute das 2:3 hinnehmen.

Dreimal hatte Trainer Jupp Heynckes im Vergleich zum 3:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg rotiert. Manuel Friedrich musste wegen seines gebrochenen Schulterblattes pausieren. Für ihn spielte Domagoj Vida in der Außenverteidigung. Von außen nach innen rückte dafür Daniel Schwaab.
Vidal, der in der Liga gelb-rot-gesperrt fehlte, ersetzte Lars Bender im Mittelfeld und im Sturm lief Eren Derdiyok für Stefan Kießling auf.

Von Beginn an das bessere Team

Die Werkself benötigte ein paar Minuten, um in die Partie zu finden, doch gelang ihr das schließlich besser als den Gästen. Fortan hatte Bayer 04 immer ein optisches Übergewicht, das sich am Ende in 18:4 Torschüssen niederschlug.

Bereits in der neuten Minute hatte Renato Augusto die erste Gelegenheit, doch bei der Flanke von Vida war er einen halben Schritt zu spät. Derdiyok scheiterte kurze Zeit später aus halblinker Position am spanischen Keeper Lopez (13.).

Tonangebende Werkself

Auch in der 19. Minute konnte Lopez die Bayer 04-Führung verhindern, als er einen guten Freistoß von Renato Augusto über die Latte lenkte.

Die Werkself hatte immer mehr Spielanteile und kam schließlich zur verdienten Führung. Renato Augusto schickte Michal Kadlec auf der linken Seite auf die Reise. Der Tscheche fackelte 20 Meter vor dem Tor nicht lange und knallte die Kugel ins lange Eck - unhaltbar für Lopez (33.).

Glückliche Spanier

Bayer 04 behielt weiter die Kontrolle, war in der Offensive jedoch nicht zwingend genug. Wie aus dem Nichts gelang Villarreal durch Rossi der glückliche Ausgleichstreffer (42.).

In der Halbzeitpause tauschte Heynckes die Stürmer aus. Kießling kam für Derdiyok. Fast 45 Minuten lang rannte die Werkself nun gegen den Strafraum der Gäste an, doch die Gäste verteidigten geschickt.

Verkehrte Welt

Mit der ersten Gelegenheit der zweiten Halbzeit - der dritten im bisherigen Spiel - stellten die Gäste das Geschehen auf den Kopf. Gerade eingewechselt hatte Nilmar Glück, als ihm ein Abpraller von Stefan Reinartz genau vor die Füße fiel. Das 2:1 für die Gäste (70.).

Bayer 04 reagierte sofort. Eine Flanke von Arturo Vidal verlängerte Kießling auf Gonzalo Castro. Der ließ einen Verteidiger aussteigen und hämmerte die Kugel aus sechs Metern zum 2:2 ins Tor (72.).

Vergeblicher Sturmlauf

Während die Spanier sich nun vor dem eigenen Tor einmauerten, rannte die Werkself immer wieder an, um die Entscheidung zu suchen. Der dritte Treffer schien nur eine Frage der Zeit zu sein, doch wieder stellten die Spanier das Spielgeschehen auf den Kopf.

In der vierten Minute der Nachspielzeit konterten die Gäste und kamen erneut durch Nilmar zum Treffer.

Zum Siegen verdammt

Im Rückspiel am kommenden Donnerstag (Anpfiff 21.05 Uhr) muss die Werkself in Villareal gewinnen und dabei mindestens zwei Tore schießen, um sich die Tür zum Viertelfinale weiter offen zu halten.
In der Bundesliga steht am Sonntag aber erst einmal die Partie beim FSV Mainz 05 an.

DIE TRAINERSTIMME ZUM SPIEL:

Jupp Heynckes (Bayer 04): "Meine Mannschaft hat ein klasse Fußballspiel gezeigt. Aber Villarreal war effektiver. Unnötige Ballverluste werden gegen einen solchen Klassegegner bestraft. Wir waren dominant, überlegen, hatten mehr Torschüsse und mehr Ballbesitz, aber so ist Fußball. In der Nachspielzeit muss man auch mal versuchen, ein 2:2 zu halten. Bei den Toren haben wir vor allem im Zweikampfverhalten schlecht ausgesehen. Wir sind auswärtsstark und fahren nach Villarreal, um das noch umzubiegen. Warum sollen wir dort nicht zwei Tore schießen?"


DIE STATISTIK:
Bayer 04: Adler - Vida, Schwaab, Reinartz, Kadlec, Vidal, Rolfes (89. L. Bender), Sam (76. Jörgensen), Renato Augusto, Castro, Derdiyok (46. Kießling)

FC Villarreal: Diego Lopez - Mario, Gonzalo Rodriguez, Musacchio, Catala, Borja Valero, Marchena, Bruno, Wakaso (62. Santi Cazorla), Marco Ruben (83. Joan Oriol), Rossi (69. Nilmar)

Tore: 1:0 Kadlec (33.), 1:1 Rossi (42.), 1:2 Nilmar (70.), 2:2 Castro (72.), 2:3 Nilmar (90.+4)

Gelbe Karten: Vidal - Musacchio, Wakaso, Catala

Schiedsrichter: Paolo Tagliavento (Italien)

Zuschauer: 20.126 (BayArena, Leverkusen)

Quelle