03.03.2015 | LEVERKUSEN
2:0 - Calhanoglu und Kieß schießen B04 ins Viertelfinale

Der Meister des ruhenden Balles hat wieder zugeschlagen: Dank des direkt verwandelten Freistoßes von Hakan Calhanoglu (102.) und einem Tor von Stefan Kießling (112.) setzte sich die Werkself im Achtelfinale gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern mit 2:0 in der Verlängerung durch und darf sich auf das Viertelfinale des DFB-Pokals, das am 07./08. April steigt, freuen.

Beim dritten Heimspiel innerhalb von sieben Tagen wartete Roger Schmidt mit frischem Personal auf: Im Vergleich zum 1:0-Heimerfolg gegen den SC Freiburg am vergangenen Samstag rotierte der Werkself-Coach bei den Außenverteidigern: Sebastian Boenisch und Giulio Donati bekamen den Vorzug vor Roberto Hilbert und Wendell (beide Bank). Für den am Sprunggelenk verletzten Lars Bender rückte zudem Gonzalo Castro neu ins Mittelfeld, für den rot-gesperrten Heung-Min Son spielte Julian Brandt. Zudem begann Josip Drmic in vorderster Front, Stefan Kießling nahm zunächst auf der Bank Platz.

Dass die Bayer 04-Startelf insgesamt also auf fünf Position verändert wurde, fiel in der Anfangsphase kein bisschen auf, im Gegenteil, die neuformierte Mannschaft knüpfte nahtlos an den jüngeren erfolgreichen, konzentrierten Vorstellungen der Werkself an. Die Schwarz-Roten traten selbstbewusst und ballsicher auf und schafften es in den ersten 30 Minuten des Spiels mehrfach, mit durchdachten, schnellen Angriffen vor das FCK-Tor zu kommen. Leider war bei Karim Bellarabi wegen hauchzarter Abseitspositionen zwei Mal die Fahne des Linienrichters oben (17. und 30. Minute), sonst hätte es schon vor der Pause sicher 1:0 oder gar 2:0 gestanden.

Die Gäste versuchten, aus einem eng gestaffelten Mittelfeldpressing, bei dem zweitweise die letzte Abwehrreihe aus sechs Weißen bestand, nach Ballgewinn schnell umzuschalten. Ömer Toprak und Co. mussten jederzeit hellwach sein. So sah Toprak bereits früh wegen eines taktischen Fouls die Gelbe Karte (11.) und musste von nun an bei seinen Abwehraktionen vorsichtiger zu Werke gehen.

Leno hält seine Farben im Spiel

Dann war plötzlich Lautern mit einer einzigen Aktion brandgefährlich, aber Bernd Leno rettete Leverkusen vor dem Rückstand. Nach einer Flanke von rechts legte Matmour per Kopf quer, Ring köpfte das Leder aufs rechte Eck, doch Leno war zur Stelle und fischte den Ball mit einer fantastischen Parade weg (31.).

Vor allem Julian Brandt war gewillt, seine Chance in der Startelf zu nutzen. Der Youngster wirbelte, was das Zeug hielt, blieb in einigen Aktion allerdings etwas zu ungenau. Sein Schuss nach Bellarabi-Vorlage ging daneben (22.), seine Flanke nach einem Konter war zu weit (39.), und mehrfach unterband der Abseitspfiff weitere, vielversprechende Möglichkeiten. So ging es trotz der eindeutigen Überlegenheit der Werkself torlos in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Bayer 04 den Druck stetig. Brandt blieb weiter gefährlich und prüfte FCK-Keeper Müller von halblinker Position am Strafraum mit einem Schlenzer aufs lange Eck - doch der Schlussmann boxte den halbhohen Schuss weg (63.).

Der Zweitligist steckte keinesfalls zurück und wehrte sich tapfer. Immer wieder versuchten die Pfälzer, kleine Nadelstiche zu setzen. Einmal mehr fanden sie jedoch nach einem Freistoß von Kerem Demirbay ihren Meister in Bernd Leno (77.). In der Schlussphase nahm die temporeiche Partie noch einmal Feuer auf. Referee Guido Winkmann musste mehrfach einschreiten und die erhitzten Gemüter beruhigen. Wenig später waren die 90 Minuten rum, und es ging in die Verlängerung.

Calhanoglu!

Und die begann mit einem Wahnsinns-Kracher: Der immer stärker werdende Bellarabi jagte den Ball mit einer unglaublichen Flugkurve aus etwa 20 Metern an die Latte (97.), den Abpraller der anschließenden Ecke setzte Toprak knapp daneben. In der 102. Minute platzte dann endlich der Knoten. Hakan Calhanoglu zirkelte den ruhenden Ball aus etwa 18 Metern an der Mauer vorbei ins rechte untere Eck zum umjubelten 1:0. Von entkräftet wirkenden Gästne kam dann nicht mehr viel. So war es Stefan Kießling vorbehalten, für die Entscheidung zu sorgen. Erst vergab er freistehend vor Müller (113.), wenige Sekunden später war er glücklicher Nutznießer eines Missverständnisses zwischen Willi Orban und Müller und drückte den Ball zum 2:0-Endstand über die Linie.

Weiter geht es für die Werkself in der Bundesliga am Sonntag, 08. März, mit dem Auswärtsspiel beim SC Paderborn. Anstoß beim Tabellensechzehnten ist um 17.30 Uhr. Das Viertelfinale des DFB-Pokals steigt am 07./08. April.



Die Statistik:

Bayer 04: Leno - Donati (46. Hilbert), Toprak, Spahic, Boenisch (100. Wendell) - Castro, Rolfes - Bellarabi, Calhanoglu, Brandt - Drmic (79. Kießling)

1. FC Kaiserslautern: Müller - Schulze, Orban, Heubach, Fomitschow (113. Stöger) - Ring, Jenssen - Matmour, Demirbay (89. Hofmann), Zimmer - Zoller (90.+3 Jacob)

Tore: 1:0 Calhanoglu (102.), 2:0 Kießling (113.)

Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)

Gelbe Karten: Toprak, Spahic - Jenssen, Demirbay

Zuschauer: 25.000

Quelle: Bayer04.de