Der Gegner zum Saisonfinale: Eintracht Frankfurt

Das eigentliche Ziel ist erreicht, doch es bleibt ein fader Beigeschmack. Nach dem perfekt gemachten Verbleib in der Fußball-Bundesliga wäre eine Woche später noch mehr drin gewesen. Nur ein Tor fehlte in Berlin, um die Chance auf die Teilnahme an der Europa League aufrechtzuerhalten, doch während des Spiels wusste das niemand. „Ich hatte keine Ahnung“, sagte Trainer Thomas Schaaf nach dem Abpfiff. Auf den Videowalls waren die Zwischenstände nicht durchgegeben worden, und auch sonst erhielt die Frankfurter Bank keinerlei Informationen. Ob es einen Unterschied gemacht hätte? Man weiß es nicht.

Doch vielleicht wäre das Eintracht-Ensemble dann ein wenig energischer aufgetreten. Keinen einzigen Torschuss feuerten die Frankfurter ab – über 90 Minuten. Entsprechend ist die Chance auf internationalen Fußball sang- und klanglos verpufft. Dabei müssten die Frankfurter am besten wissen, welche Euphorie eine Teilnahme an der Europa League entfachen kann. Vor anderthalb Jahren hatten sie den internationalen Wettbewerb aufgemischt und unter anderem mit 12.000 Fans in Bordeaux einen Auswärtszuschauer-Rekord aufgestellt.

Nie schlechter als Platz zwölf

Doch ähnliches ist nächste Saison nicht möglich. Genauso wie für die Werkself hat die abschließende Partie am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, Commerzbank-Arena) für die Frankfurter nicht mehr die ganz große sportliche Bedeutung. Ein Platz im Mittelfeld – mehr ist nicht mehr drin. Aber eben auch nicht weniger. Nie lag die Eintracht schlechter als auf Rang zwölf, in akuter Abstiegsgefahr war sie nie. „Ein Ergebnis, das wir uns vor der Saison gewünscht hätten“, sagt Thomas Schaaf und Keeper Kevin Trapp ergänzt: „Wir haben 40 Punkte, vier mehr als letztes Jahr. Da sollten wir uns jetzt nicht ärgern.“

Meier auf Yeboahs Spuren

Doch mit einem Blick auf die Tabelle und vor allem die seit Wochen schwächelnden besser platzierten Teams gesteht Vorstandsboss Heribert Bruchhagen ein: „Es wäre mehr möglich gewesen.“ Immerhin stellt die Eintracht ja mit 54 Toren den viertbesten Angriff der Liga, Alex Meier liegt mit 19 Treffern noch immer auf Platz eins der Torjägerliste. Das Eintracht-Urgestein wird mit ziemlicher Sicherheit der erste Frankfurter Torschützenkönig seit Anthony Yeboah vor 21 Jahren. Und das, obwohl Meier aufgrund einer Knieverletzung seit anderthalb Monaten kein Spiel mehr gemacht hat.

Seit seiner Operation haben die Frankfurter eh Ladehemmung. In den sechs Spielen ohne Meier traf die Eintracht nur gegen Hoffenheim. Auf fremdem Platz lief zudem gar nichts, und entsprechend rangiert die Schaaf-Elf auf dem letzten Rang der Auswärtstabelle. Auch ein Grund, warum es am Ende nicht zu mehr als dem souveränen Ligaverbleib gereicht hat.

Quelle: Bayer04.de