Kevin Kampl: Das Eigengewächs startet durch

Dass er sich wieder schnell einfinden würde, hat niemanden gewundert. Dass er aber auch gleich wieder so zünden und regelmäßig zu den stärksten Spielern auf dem Platz gehören würde, war so nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Die Heimkehr von Kevin Kampl zählt zweifellos zu den schönsten Geschichten der Hinrunde.

Der gebürtige Solinger kam 1997 im Alter von sechs Jahren zu Bayer 04, blieb dreizehn Jahre und begab sich 2010 auf „Wanderschaft“. Greuther Fürth, VfL Osnabrück, VfR Ahlen, RB Salzburg und schließlich Borussia Dortmund hießen die Stationen seiner siebenjährigen Reise. „Ich habe einfach gemerkt, dass ich noch viel lernen muss. Wenn du von der Jugend an bei einem Bundesligaklub spielst, dann bleibst du irgendwie immer der kleine Junge. Es war der richtige Zeitpunkt für den Wechsel damals. Ich brauchte einfach einen Tapetenwechsel, wollte erwachsener werden und fußballerisch den nächsten Schritt machen“, sagt Kevin im Rückblick.

Der größte Sprung gelang ihm dabei gewiss in Salzburg. Dorthin hatte ihn Roger Schmidt geholt, der schon zu seinen Paderborner Zeiten an Kevin Interesse gezeigt hatte. „Salzburg hat mich menschlich und sportlich am meisten geprägt“, sagt Kampl. Dort lernte er den Fußball Marke Schmidt kennen und schätzen. ”Ich glaube einfach, das ist die Art zu spielen, die am besten zu mir passt.“

Starke Heimatgefühle

In Salzburg reifte Kevin zu einem internationalen Topspieler. Fast immer spielte er dort entweder auf der Zehn oder auf der Sechs, seinen Lieblingspositionen. Dass das Schmidt'sche System viel Laufarbeit erfordert, kommt ihm entgegen: „Natürlich, man muss viel sprinten, viele Zweikämpfe führen. Aber man ist dadurch auch schneller in Tornähe, kann viele Tore erzielen. Jeder einzelne Spieler kann davon enorm profitieren.“

Er selbst jedenfalls profitiert in hohem Maße von dieser Spielphilosophie. Und fühlt sich jetzt doppelt wohl. Einmal, weil er seine fußballerischen Fähigkeiten voll einbringen kann. Und einmal, weil er wieder in seiner alten Heimat Solingen leben darf. „Die Rückkehr nach Leverkusen war für mich schon ein bisschen, wie nach Hause zu kommen. Als ich zum ersten Mal wieder die Strecke zur BayArena gefahren bin, spürte ich gleich wieder die besondere Verbundenheit zu diesem Verein“, sagt Kevin, der seine ersten Hinrundenspiele noch für Borussia Dortmund bestritten hatte.

Bei Bayer 04 brachte es der 25-Jährige danach auf 20 Pflichtspieleinsätze (zwölf in der Bundesliga, sechs in der Champions League, zwei im DFB-Pokal), 18 Mal stand er dabei in der Startelf. Vier Assists und zwei Tore runden die starke Hinrunden-Bilanz des Mittelfeldspielers ab.

Quelle: Bayer04.de