Der nächste Gegner: Borussia Mönchengladbach

Die Euphorie ist riesig am Niederrhein. Drei Spieltage vor Schluss liegen die Gladbacher auf dem dritten Platz und sind auf gutem Wege, die beste Saison seit 28 Jahren zu spielen. Die erste Teilnahme an der Champions League ist zum Greifen nahe, und ans Scheitern denkt bei der Borussia niemand. Warum auch? Seit acht Heimspielen hat die Favre-Equipe keinen Zähler mehr zu Hause abgegeben, mit 33 Punkten ist sie das beste Team der Rückrunde. Passend dazu kommt am Samstag (15.30 Uhr) die Werkself in den Borussia-Park.

Denn Bayer 04 ist nicht nur der einzige Rivale im Kampf um die direkte Qualifikation für die Königsklasse, sondern eben mit den Gladbachern zusammen das Team der Stunde in der Bundesliga. „Es ist eigentlich brutal, wie wir gepunktet haben zuletzt“, sagt Verteidiger Tony Jantschke, „nur: Leverkusen eben genauso.“ Entsprechend ist das „Spiel um Platz drei“ ein Duell mit ganz besonderer Brisanz.

Ähnliche Philosophie

Am Samstag treffen zwei Teams aufeinander, die bei ihrer Spielidee gar nicht so weit voneinander entfernt liegen. Gladbach spielt ein ähnliches System wie die Werkself mit zwei zentralen Mittelfeldspielern und vier sehr variablen Offensivkräften davor. Auch die Borussia steht defensiv extrem stabil, ist stark über außen und verfügt über ein grandioses Umschaltspiel.

Eingeimpft hat ihr das in den vergangenen Jahren Lucien Favre. Der Schweizer hat aus einem akut abstiegsbedrohten Team eine der besten Mannschaften Deutschlands geformt. Nach dem Fast-Kollaps 2011 mit der Rettung in der Relegation führte er die Gladbacher nur ein Jahr später direkt auf Platz vier. Schon damals war die Champions League-Teilnahme nah, doch in den Play-offs scheiterte Borussia an Dynamo Kiew. Dieser Umweg soll in diesem Jahr unbedingt vermieden werden.

Viele Offensivoptionen

„Wir sind in der Pole Position“, sagt Sportdirektor Max Eberl, und entsprechend groß ist auch das Selbstbewusstsein am Niederrhein. „Wir spielen gut, wir sind stark, und das wissen wir auch“, betont Jantschke. Zuletzt spielte der 25-Jährige in der Innenverteidigung übrigens neben Roel Brouwers, der jüngst seinen Vertrag um ein Jahr verlängerte und den wohl bis zum Saisonende verletzten Martin Stranzl ersetzte.

Davor agierten der noch von Bayer 04 ausgeliehene Weltmeister Christoph Kramer und Granit Xhaka. Der Schweizer spielt, wie er selbst betont, „bis Platz drei sicher ist mit einer gebrochenen Rippe“. Voller Einsatz fürs große Ziel eben. Und unter die fantastischen offensiven Vier gesellte sich zuletzt neben Max Kruse, Raffael und Patrick Herrmann der US-Amerikaner Fabian Johnson. Doch auch Ibrahima Traoré empfahl sich mit seinem Last-Minute-Siegtor zum 2:1 in Berlin am vergangenen Spieltag für die Startelf. Und dann wären da ja auch noch André Hahn und Europa League-Held Branimir Hrgota. An Durchschlagskraft mangelt es der Borussia in dieser Saison wahrlich nicht. Doch die Werkself war zuletzt für ihre starke Offensive bekannt. Es wird also spannend werden.

Quelle: Bayer04.de