Der nächste Gegner in der Liga: Hannover 96

Nach der Rettung auf der Zielgeraden der vergangenen Saison hofft Hannover diesmal auf eine Spielzeit ohne Zittern. Am Samstag (15.30 Uhr) kommt die Werkself in die HDI-Arena.

Der 13. Rang in der Endabrechnung der vergangenen Saison ließ nicht mal im Ansatz erahnen, mit wieviel Schweiß und Nerven der Klassenerhalt für die 96er verbunden war. Hannover machte das Zittern zum Programm, die Roten standen ganz dicht vor dem Abgrund. Doch dann kam Michael Frontzeck als Nachfolger von Tayfun Korkut, holte mit seinem Team acht Punkte aus den abschließenden fünf Partien und schaffte die Rettung. Der Lohn für den Fußball-Lehrer: Frontzeck durfte bleiben und soll Hannover künftig wieder in stabile Tabellenregionen führen.

Dabei hofft nicht nur der Coach, dass Mannschaft, Umfeld und Fans durch den Schulterschluss auf der Zielgeraden wieder zueinandergefunden haben und eine neue tragfähige Gemeinschaft bilden können. „Den Klassenerhalt haben wir geschafft, weil alle im Klub und drumherum zusammengerückt sind. Da hat man gesehen, was in dieser Stadt möglich ist, wenn wir alle zusammenhalten“, sagt Frontzeck, „genau das müssen wir bewahren und mit in die neue Saison nehmen.“

Neue Nähe will Hannover vor allem auch zu seinen Fans aufbauen, nachdem ein harter Kern der Anhänger in der vergangenen Saison der Mannschaft nach einigen Kontroversen mit dem Vorstand um Klubboss Martin Kind die Unterstützung verweigert hatte. Die Gefolgschaft der Treuen dürfte für die 96er von Bedeutung sein, schließlich hat das Team wichtige Spieler verloren, die entscheidenden Anteil an der Vermeidung des Abstiegs im Vorjahr hatten.

Offensivtrio ist gegangen

Da ist in erster Linie natürlich Lars Stindl zu nennen, der nach Mönchengladbach gewechselt ist. Die Lücke, die der Kapitän hinterlässt, ist nicht ohne, dazu gingen auch die beiden Stürmer Jimmy Briand und Joselu. Insgesamt sorgte dieses Trio für 21 Treffer und erzielte damit mehr als die Hälfte von Hannovers Toren. Die neuen Hoffnungsträger in der Offensive heißen Mevlüt Erdinc, der aus Frankreich von St. Etienne gekommen ist, und Charlison Benschop von Fortuna Düsseldorf.

Während sich der Einstieg für den türkischen Nationalspieler Erdinc recht schwierig gestaltete – der 28-Jährige blieb in der kompletten Vorbereitung erfolglos und verschoss beim 2:2 zum Ligaauftakt bei Darmstadt 98 einen Elfmeter –, lief es für Benschop deutlich besser. Der Ivorer traf nach seiner Einwechslung zur Pause in Darmstadt zum 1:1. Das Remis selbst beim Neuling wertete Hannover als ordentlichen Beginn. „Die Euphorie war groß in Darmstadt, da ist ein Punkt für uns schon okay“, sagte Michael Frontzeck.

Sanés Einsatz fraglich

Der Coach bangt am Samstag beim ersten Heimspiel gegen die Werkself um seinen Mittelfeldspieler Salif Sané. Der 24-jährige Senegalese, in der Vorsaison ein ganz wichtiger Fakor der Mission Klassenerhalt, zog sich in Darmstadt eine starke Reizung im linken Kniegelenk zu – einige Tage Trainingspause in dieser Woche inklusive. Sané gehört ebenso zu den verlässlichen Stützen der 96er wie Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler, die Innenverteidiger Marcelo, Felipe und Christian Schulz oder die Mittelfeldakteure Leon Andreasen, Manuel Schmiedebach und Hiroshi Kiyotake, der nach einem Mittelfußbruch aber noch nicht wieder einsatzbereit ist.

Quelle: Bayer04.de