04.04.2015 | LEVERKUSEN
4:0 – Starke Werkself fertigt den HSV ab

So lässt sich das Osterwochenende wohl genießen: Bayer 04 gewann sein Heimspiel gegen den Hamburger SV mit 4:0 (2:0). Es war der fünfte Sieg in Serie ohne Gegentreffer für die Werkself, für die der überragende Gonzalo Castro (7./63.) und Stefan Kießling (44./56.) doppelt erfolgreich waren.

Das Team von Roger Schmidt also klar auf Kurs Richtung Champions League-Qualifikation – und mit weiter gestärktem Selbstvertrauen vor dem Pokal-Hit am Mittwoch gegen die Bayern. "Das war ein blitzsauberes Spiel von uns. Wir haben super Tore geschossen und wieder zu Null gespielt, das spricht für unsere Qualität", sagte der Bayer 04-Coach.

Roger Schmidt hatte die Werkself auf einigen Positionen verändert, durchaus auch mit Überraschungspotenzial. Tin Jedvaj gab sein Comeback nach dreimonatiger Verletzungszeit als rechter Verteidiger, Kyriakos Papadopoulos erhielt den Vorzug vor Emir Spahic. Hakan Calhanoglu und Heung-Min Son, die unter der Woche im Länderspieleinsatz waren, saßen gegen ihren Ex-Klub zunächst draußen, auf ihren Positionen begannen Gonzalo Castro und Julian Brandt.

Bellarabis vorzügliche Vorarbeit

Sollten die Hamburger vorgehabt haben, in der BayArena Beton anzurühren, so sahen sie diese Absicht früh durchkreuzt. Nach einem grausamen Fehlpass von Djourou ging Karim Bellarabi von der Mittellinie aus auf und davon, legte unmittelbar vor René Adler quer und servierte dem mitgelaufenen Gonzalo Castro so auf dem Silbertablett dessen ersten Saisontreffer – 1:0 für die Werkself nach sieben Minuten, ein Auftakt wie gemalt!

Vier Minuten später rauschte ein Schuss von Jedvaj aus dem Hinterhalt einen Meter am Pfosten vorbei. Bayer 04 beherrschte Ball und Gegner, angetrieben immer wieder vom überragenden Torschützen Castro und einem ganz starken und enorm ballsicheren Julian Brandt. Eine Fackel von Bellarabi aus 18 Metern lenkte Adler über die Latte (28.), ein Kopfball von Papadopoulos strich drüber (30.).

Flugschau von "Kieß"

Kurz vor der Pause dann der längst fällige zweite Treffer für die klar überlegenen Hausherren: Nach einem unzureichend abgewehrten Eckball schaufelte Castro die Kugel mit Intuition und Schärfe volley vom rechten Strafraumeck nach innen und Stefan Kießling vollendete per Flugkopfball vorbei am chancenlosen Adler ins lange Eck – 2:0 (44.). „Wir spielen defensiv sehr gut und halten den Ball weit weg vom Tor. Dazu die zwei Tore, das kann sich sehen lassen“, bilanzierte der gesperrte Roberto Hilbert zur Pause.

Nach dem Wechsel ging's gleich munter weiter in eine Richtung: Adler tauchte zwei Mal prächtig ab und parierte die Schüsse von Brandt (48.) und Kießling (49.). Kurz darauf klingelte es dann zum dritten Mal im HSV-Gehäuse: Lars Bender setzte sich rechts an der Grundlinie klasse gegen Westermann durch und passte nach innen, Castros Versuch wehrte Adler noch ab, doch gegen den Nachschuss von Kießling gab's auch für ihn nichts auszurichten – 3:0 (56.).

Castro setzt tollen Schlusspunkt

Der Dino jetzt komplett neben der Spur, während die Leverkusener zauberten und kombinierten, dass es eine pure Lust war. Das 4:0 von Gonzalo Castro – sensationell herausgespielt nach einem Konter über Jedvaj, Kießling und Bellarabi gegen schwindelig gedrehte Hamburger (63.). Vier Minuten landete der Kopfball von Papadopoulos am Pfosten – bereits der 16. Aluminiumtreffer der Werkself, klare Ligaspitze.

Ärgerlich: „Papa“ sah später die Gelbe Karte, seine fünfte, damit fehlt er nächsten Samstag in Mainz. In der Schlussphase vergaben die eingewechselten Drmic und Calhanoglu eine noch größere Demütigung für den desolaten HSV.

Für die Werkself geht es bereits am Mittwoch, 8. April, mit einem Alles-oder-nichts-Spiel in der BayArena weiter: Die Münchner Bayern kommen zum DFB-Pokal-Viertelfinale, Anstoß 20.30 Uhr.

Die Statistik:

Bayer 04: Leno – Jedvaj (66. Donati), Toprak, Papadopoulos, Wendell – Bender, Rolfes – Bellarabi (82. Calhanoglu), Castro, Brandt – Kießling (73. Drmic)

Hamburger SV: Adler – Diekmeier, Djourou, Westermann, Ostrzolek – Behrami, Jiracek (60. Diaz) – Müller (67. Lasogga), Stieber (46. Holtby), Ilicevic – Olic

Tore: 1:0 Castro (7.), 2:0 Kießling (44.), 3:0 Kießling (56.), 4:0 Castro (63.)

Schiedsrichter: Gräfe (Berlin)

Gelbe Karten: Toprak, Kießling, Papadopoulos – Westermann, Diekmeier

Zuschauer: 30.210

Quelle: Bayer04.de