Der nächste Gegner: 1. FC Köln

Am Samstag (15.30 Uhr) tritt die Werkself im RheinEnergieStadion an. Die Kölner wollen den letzten Schritt zum Klassenverbleib machen.

0:0 – Ein Ergebnis, das sie in dieser Saison kennen in Köln. Zum achten Mal schon stand am Wochenende in Berlin ein torloses Remis am Ende auf der Anzeigetafel: Bundesliga-Rekord. Klar, das große Spektakel fehlte in der Hauptstadt, doch beim FC ist man stolz auf diese Bestmarke. „Für uns ist eben jeder Punkt Gold wert“, sagt Kevin Vogt. Und er hat Recht, denn der Rhein-Rivale hat sich vor dem Duell am Samstag fast aller Abstiegssorgen entledigt.

Mit 34 Punkten rangieren die Kölner nun sieben Zähler vor der roten Zone, ein weiterer Erfolg in den verbleibenden fünf Partien, und der Ligaverbleib sollte für den Aufsteiger unter Dach und Fach sein. Vor allem, da der FC in den vergangenen Wochen einen deutlich stabileren Eindruck macht, als noch in der Hinserie. „Da hätten wir so ein Spiel wie am Samstag in Berlin vermutlich noch in der 90. Minute verloren“, sagt Vogt. Doch in den letzten sechs Begegnungen musste das Team von Peter Stöger nur eine Niederlage hinnehmen.

Starke Defensive

„Die Konkurrenten sollten sich hinterfragen, warum es so schwer ist, uns zu schlagen“, sagte der österreichische Trainer jüngst der Bild-Zeitung. Ein Grund ist sicher Keeper Timo Horn. Der gebürtige Kölner ist mit seinen 21 Jahren schon großer Rückhalt und Führungsfigur in Müngersdorf und spielte in dieser Saison bereits elf Mal zu Null. „Das bestätigt die Stärke unserer ganzen Defensive.“

Zu der zählt neben den Innenverteidigungs-Hünen Dominic Maroh und Kevin Wimmer auch Jonas Hector. Der Neu-Nationalspieler ist nicht nur defensiv eine Bank, sondern verfügt zudem über einen ausgeprägten Drang nach vorn. Bestes Beispiel: Sein spektakuläres Solo über knapp 50 Meter im jüngsten Heimspiel gegen Hoffenheim (3:2) zum zwischenzeitlichen 3:1. Es war der Höhepunkt in einem dieser wenigen spektakulären Spiele der Kölner in dieser Saison.

Japan-Connection im Aufwind

Mittendrin waren die beiden Japaner Yuya Osako und Kazuki Nagasawa. Beide brillierten in der Offensive und wurden entsprechend nach dem Spiel von den Fans gefeiert. Gerade der wuselige Stürmer Osako stellte die langen Gegenspieler in der Hoffenheimer Abwehr vor unlösbare Probleme, war immer anspielbar, holte einen Elfmeter heraus und bereitete einen weiteren Treffer vor. Der perfekte Partner für Knipser Anthony Ujah scheint also gefunden. Seit der schlimmen Verletzung von Patrick Helmes (Knorpelschaden) war Stöger lange auf der Suche, doch weder Simon Zoller (inzwischen an Lautern ausgeliehen), noch der junge Bard Finne oder Winter-Zugang Deyverson konnten ihn nachhaltig überzeugen.

Auch deswegen stellt Köln mit 29 Toren die drittharmloseste Angriffsreihe der Bundesliga. Dazu kommt beim FC noch die schwer erklärbare Heimschwäche. Erst 16 Punkte holten die Kölner in Müngersdorf und müssen gegen Bayer 04 wie schon gegen Hoffenheim wieder auf Teile ihrer Fans verzichten. Aufgrund der Unruhen in Mönchengladbach Mitte Februar sind am Samstag weite Teile der Südkurve gesperrt.

Doch die Zielsetzung bleibt klar: „Wir wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt klar machen“, sagt Maroh. Nicht mithelfen kann dabei Pawel Olkowski (Fußbruch), der Ex-Leverkusener Marcel Risse dürfte nach seinen Muskelbeschwerden hingegen wieder eine Option sein. Ob es dann ein weiteres 0:0 gibt, darf jedoch bezweifelt werden. Die Werkself hat immerhin in den letzten zehn Bundesliga-Spielen immer getroffen.

Quelle: Bayer04.de