Der nächste Gegner: SV Werder Bremen

Werder Bremen, der nächste Gegner der Werkself, hat sich im Jahr zwei unter Viktor Skripnik viel vorgenommen. Die Euphorie in Bremen um Rückkehrer Claudio Pizarro wurde durch zwei Niederlagen in der Englischen Woche gegen die Aufsteiger Ingolstadt und Darmstadt zuletzt etwas gebremst.

Das Ziel ist klar formuliert. In seiner zweiten Spielzeit als Werder-Cheftrainer will Viktor Skripnik sein Team weiter entwickeln und ließ sich vor der Saison mit den Worten zitieren: „Wir wollen den nächsten Schritt machen, stabiler und konstanter spielen." Das Personal, das dem 45-Jährigen, der im vergangenen Jahr als Dutt-Nachfolger 39 Punkten aus 23 Spielen holte, für dieses Vorhaben zur Verfügung steht, unterscheidet sich nicht großartig von dem aus der Vorsaison: Die Mannschaft ist eingespielt und gewillt, den Weg, den der akribische Ukrainer vorgibt, mitzugehen.

Schmerzlich war vor allem ein Verlust: Ihren Goalgetter Franco di Santo, in der Saison 14/15 mit 13 Toren treffsicherster Profi, mussten die Bremer in Richtung Gelsenkirchen ziehen lassen. Diese Lücke sollen Neuzugang Antony Ujah (kam für 4,5 Millionen Euro aus Köln) und seit kurzem auch Heimkehrer Claudio Pizarro schließen. Vor allem die Wiederverpflichtung des 36-jährigen Peruaners entfachte große Euphorie beim Klub aus dem Norden.

Der zuletzt vereinslose Ex-Bayern-Stürmer, mittlerweile sechsfacher Deutscher Meister, verzichtete auf viel Geld, um bei seinem alten Verein ein zweites Mal anzuheuern. Und wie der Fußball die Geschichten nun mal schreibt, war sein erster Einsatz in Grün und Weiß auch gleich von Erfolg gekrönt. Claudio Pizarro wurde am vierten Spieltag gegen Hoffenheim in der 82. Minute eingewechselt und bereitete prompt in bekannt schlitzohriger Manier das vorentscheidende 2:1 seines Sturmpartners Ujah vor. „Pizza-Tony hat geliefert“ titelten die Gazetten. Was für ein Einstand! Party pur an der Weser? Mitnichten!

Englische Woche trübt die Stimmung

Denn nur bis dahin hatte also alles gut ausgesehen an der Weser. Nach vier Spieltagen standen sieben Punkte zu Buche. In Berlin (1:1), zu Hause gegen Gladbach (2:1) und eben souverän beim Pizarro-Einstand in Hoffenheim (3:1) punktete der SVW. Dann kam in der Englischen Woche gegen die Aufsteiger der Knacks mit zwei schmerzhaften Niederlagen gegen Ingolstadt und Darmstadt. Erst verlor Werder beim Heimdebüt von Pizarro am vergangenen Samstag gegen Ingolstadt durch einen Last-Minute-Elfer unglücklich mit 0:1.

Dann, drei Tage später, unterlag Werder in Darmstadt. Ausgerechnet der Ex-Bremer Sandro Wagner besiegtelte mit seinem Doppelpack eine unangenehme 1:2-Niederlage. Wagner stand zwischen 2010 und 2012 für den SVW unter Vertrag und war Teil eines aufopferungsvoll kämpfenden Darmstädter Kollektivs, das am Dienstagabend zum Schluss verdient als Sieger den Platz verließ. Das musste auch Viktor Skripnik neidlos anerkennen: "Glückwunsch an Darmstadt, die in jedem Zweikampf gekämpft haben."

„Kopf hoch und Leverkusen besiegen“

„Kopf hoch und Leverkusen besiegen“ titelt jetzt die Vereins-Homepage. "Wir müssen schleunigst Punkte holen", sagt Sportchef Thomas Eichin, "sonst stehen wir ruckzuck wieder da, wo wir nicht mehr hinwollten." Hoffnung macht dabei, dass der zuletzt erkrankte Freistoßspezialist Zlatko Junuzovic wohl wieder in der Startelf stehen kann. Gegen Ingolstadt wurde der Österreicher schmerzlich vermisst, in Darmstadt reichte es immerhin schon wieder für einen Joker-Einsatz. Junuzovic, das belegen die beiden jüngsten Niederlagen, ist für Werder gleich in doppelter Hinsicht unersetzlich: als Spielgestalter – und als vorbildlicher Kämpfer.

Quelle: Bayer04.de