21.03.2015 | GELSENKIRCHEN
1:0 auf Schalke - Topleistung im Topspiel

Bayer 04 setzte sich am Samstagabend verdient im Topspiel auf Schalke mit 1:0 (1:0) durch. Das Tor des Tages gelang Karim Bellarabi in der 35. Minute. Die Werkself hat damit dank einer konzentrierten Leistung einen wichtigen Zwischenerfolg im Rennen um die Champions League-Plätze der Bundesliga eingefahren und verbringt die kommenden zwei Wochen mindestens auf dem vierten Tabellenplatz.

„Dass meine Mannschaft nach dem Dienstag-Spiel in der Lage ist, das alles so schnell wegzustecken und so aufzutreten, ist fantastisch“, lobte Roger Schmidt nach dem Match: „Schalke ist ein großer Konkurrent um die internationalen Plätze. Das ist ein super Signal der Stärke, das sich auch in der Tabelle gut ausdrückt. Daran müssen wir anknüpfen.“

Vor allem zwei Fragen stellten sich vor der Partie: Wie würde die Werkself das bittere Champions League-Ausscheiden nach Elfmeterschießen im Achtelfinale gegen den spanischen Meister Atlético Madrid wegstecken? Und: Wie offensiv werden beide Teams das Sechs-Punkte-Spiel angehen? Im Falle eines Auswärtssieges betrüge der Vorsprung von Bayer 04 auf die Schalker auf Rang fünf sechs Punkte - Acht Spieltage vor Schluss eine gute Ausgangslage.

„Sie sind unser schärfster Konkurrent“, sagte Sportdirektor Rudi Völler, „und deshalb müssen wir punkten.“ „Es war ein sehr anstrengendes Spiel“, erklärte Bayer 04-Trainer Roger Schmidt vor dem Topspiel. Nach 120 Minuten Vollgas am vergangenen Dienstag gönnte der Coach einigen Stammkräften deshalb eine Pause: Ömer Toprak, Lars Bender, Hakan Calhanoglu und Josip Drmic saßen zunächst allesamt auf der Bank.Dafür durften Stefan Kießling, Kyriakos Papadopoulos, Simon Rolfes und Julian Brandt von Beginn an ran.

S04-Trainer Roberto di Matteo musste auf seinen Kapitän Benedikt Höwedes verzichten, der gelbgesperrt fehlte. Kaan Ayhan ersetzt ihn. Ansonsten gab es keine Wechsel im Vergleich zum Berlin-Remis (2:2) der Königsblauen.

Hochkonzentrierte erste Hälfte

So viel sei verraten: Beide Teams schenkten sich nichts. Nach einer kurzen Phase des Abtastens mit vielen langen Bällen auf beiden Seiten nahm die Begegnung mächtig an Fahrt auf. Doch weil Leno sich mutig in Jan-Klaas Huntelaars Schuss warf (12.) und der von Schalke ausgeliehene Haudegen Kyriakos Papadopoulos den Ball Youngster Timon Wellenreuther in die Arme köpfte (14.), gab es keine frühen Treffer zu verzeichnen. Ärgerliche Randnotiz für Roberto Hilbert: Der formstarke Rechtsverteidiger sah für ein Foulspiel an May Meyer früh Gelb (11.). Es war seine fünfte Gelbe Karte - er wird also im nächsten Spiel fehlen.

Nur wenig später die nächste Chance: Nationalspieler Bellarabi zog pfundig ab, aber Wellenreuther bekam noch rechtzeitig die Fäuste hoch (17.). Dann agierten beide Abwehrreihen noch konzentrierter und ließen kaum mehr was zu. Bayer 04 erzwang drei (harmlose) Ecken, ansonsten häuften sich die Torraumszenen bis zur 33. Minute nicht gerade bei einem weiter intensiv geführten Duell. Von Verunsicherung auf Leverkusener Seite im ersten Durchgang also keine Spur - eine starke Antwort auf das Ausscheiden aus der Königsklasse.

Bellarabi frech, aber genial

In besagter 33. Minute landete die nächste Castro-Ecke bei Stefan Kießling, aber Wellenreuther schnappte auch diesen Kopfball. Nur eine Minute später dann doch endlich die Führung: Nach einem perfekt getimten Schnittstellenpass von Kapitän Simon Rolfes lief Karim Bellarabi von links auf den Schalker Kasten zu und anstatt den Ball quer zu legen, zimmerte der Nationalspieler den Ball mit Karacho in den kurzen Winkel. Frech, aber genial! 1:0 für Bayer 04 (35.) und das verdient. Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die Kabinen. Noch vor dem Halbzeitpfiff wechselte di Matteo aus taktischen Gründen Jungspund Sané aus und brachte Routinier Kevin Prince-Boateng (42.).

Zwei Wechsel zur Pause

Zur Pause tauschte auch Roger Schmidt sein Personal. Der Gelb-Rot gefährdete Papadopoulos sowie der blass gebliebene Heung-Min Son wurden durch Ömer Toprak und Hakan Calhanoglu ersetzt. Schalke erwischte den besseren Start, doch gegen Fuchs war der wieder tadellose Leno zur Stelle (50.). Ein Kopfball von Emir Spahic wurde vom S04-Schlussmann grade noch abgewehrt (55.). In der 69. Minute hielt Leno gegen Huntelaar seine Farben stark im Spiel.

Jetzt ging es auf und ab, beide Mannschaften wollten den nächsten Treffer erzielen. Gleichzeitig hatten beide Teams Glück, dass Schiedsrichter Peter Gagelmann erst Marco Höger, nach hartem Einsteigen gegen Bellarabi (66.), und dann Roberto Hilbert wegen eines Handspiels (69.) nicht jeweils mit Gelb-Rot vom Platz schickte.

Es kündigte sich eine packende Schlussphase an: Zunächst die große Chance auf das 2:0 für Leverkusen. Bayer 04 schaltete nach Ballgewinn prima um, Brandt schickte Bellarabi auf die Reise, der im eins gegen eins gegen Nastasic schwindelig spielte. Kurz vor dem Tor gab es dann einen leichten Kontakt, der Bellarabi zu Fall brachte - zu wenig für einen Strafstoß (79.). Schade, da hätte es klingeln können.

Nur drei Minuten später hatte wieder Bellarabi nach feinem Zuspiel von Gonzalo Castro die nächste dicke Chance auf dem Fuß, doch der Wirbelwind zimmerte aus 15 Metern weit drüber (83.). Fahrlässig. In der Nachspielzeit vergab noch Gonzalo Castro frei vor Wellenreuther (92.). Doch das interessierte nach dem Schlusspfiff niemanden mehr. Bayer 04 setzte sich unterm Strich hochverdient gegen Schalke durch und kann beruhigt in die Länderspielpause gehen.

Weiter geht es für die Werkself in der Bundesliga am Samstag, 4. April, um 15.30 Uhr mit dem Heimspiel in der BayArena gegen den Hamburger SV.



Die Statistik

Schalke 04: Wellenreuther - Ayhan, Matip, Nastasic - Neustädter (64. Goretzka) - Barnetta, Höger, Meyer (78. Farfan), Fuchs - Sané (42. Boateng), Huntelaar

Bayer 04: Leno - Hilbert, Papadopoulos (46. Toprak), Spahic, Wendell - Castro, Rolfes - Bellarabi, Brandt - Son (46. Calhanoglu), Kießling (77. Bender)

Tore: 0:1 Bellarabi (35.)

Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)

Gelbe Karten: Höger, Neustädter - Hilbert, Papadopoulos, Bellarabi, Wendell

Zuschauer: 61.973 (ausverkauft)

Quelle: Bayer04.de