2:3 - Diesmal kein Happy End gegen die AS Roma

Diesmal hat es nicht geklappt mit dem Comeback. Die Werkself lag bei der AS Roma am vierten Championes League-Gruppenspieltag nach den Toren von Salah (2.) und Dzeko (29.) mit 0:2 hinten, kam durch Mehmedi (46.) und Chicharito (51.) zurück und musste schließlich doch noch wegen eines Foulelfmeters, für den Ömer Toprak die Rote Karte sah und den Pjanic verwandelte (80.), als Verlierer vom Platz gehen.

Roger Schmidt betonte vor dem Rückspiel in Rom: "Wir können uns gute Voraussetzungen schaffen. Eine Mannschaft wird es nach dem Spiel in der eigenen Hand halten, mindestens Gruppenzweiter zu werden. Dazu brauchen wir ein Remis, Rom einen Sieg." Die Konstellation in der Tabelle sprach vor dem Spiel für Bayer 04, wenngleich jeder sich darüber im Klaren war, dass man nicht auf ein Remis hoffen sollte - Das wahnsinnige 4:4 im Hinspiel hatte es gezeigt: Mit beiden Teams ist bis zum Abpfiff jederzeit zu rechnen. Roger Schmidt gab deshalb die Devise aus: "Wir werden unsere Spielweise sicherlich an den Gegner anpassen, sie aber nicht komplett ändern." Und Bernd Leno kündigte an: "Wir werden auf Sieg spielen." Schmidt schickte im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Wolfsburg am vergangenen Samstag eine auf zwei Positionen veränderte Startelf ins Rennen gegen die Roma: Stefan Kießling und Ömer Toprak begannen für Karim Bellarabi und Christoph Kramer.

Die wichtige Partie begann allen Plänen zum Trotz mit einem herben Nackenschlag für die Werkself. Gleich der erste Angriff der Roma endete in der Führung für die Hausherren: Edin Dzeko kam bei einem Konter an den Ball und schickte Salah auf die Reise. Der Ägypter lief auf und davon und fand mit etwas Glück die Lücke und bugsierte das Leder an Leno vorbei (2.). Das frühe Tor spielte der Roma natürlich mächtig in die Karten. In den ersten Minuten hatten die Giallorossi das Geschehen im Griff, konterten gefährlich, die Werkself musste sich nach dem Gegentor noch schütteln.

Werkself zunächst geschockt

Bayer 04 fand nur zaghaft in das Match, große Abstände zwischen den Mannschaftsteilen und vor allem reichlich Missverständnisse im Angriffsspiel verhinderten, dass die Roma zunächst vor ernsthafte Probleme gestellt wurde. Die Hausherren agierten im Mittelfeldpressing, stellten gekonnt die Räume zu und schafften es im Gegenzug mit schnellem Umschaltspiel, immer wieder reichlich Gefahr zu entfachen. In der 29. Minute war diese Taktik von Erfolg gekrönt: Nainggolan bediente perfekt den freistehenden Dzeko. Der Sturmtank war auf und davon und schloss frei vor Leno humorlos flach ab zum 2:0 für die Hausherren. Zu diesem Zeitpunkt völlig verdient.

Und die Schwarz-Roten hatten noch Glück: Nur zwei Minuten später hätte Dzeko nach einem klassischen Konter zum 3:0 einnetzen können, aber der Bosnier geriet in Rücklenlage und zimmerte das Spielgerät auf die weitläufigen Tribünen des Stadio Olimpico.

Comeback mit Doppelschlag

Von Bayer 04 war im ersten Durchgang einfach zu wenig gekommen. Das hatte offenbar auch Roger Schmidt so gesehen und ersetzte in der Halbzeitpause Stefan Kießling durch Karim Bellarabi. Und hatte die Werkself in den ersten 45 Minuten nur einmal aufs Tor geschossen, sollte es diesmal viel besser laufen. 30 Sekunden nach Wiederanpfiff setzte sich Kevin Kampl im Sechzehner durch und legte zurück auf Admir Mehmedi. Der Schweizer fackelte nicht lange und knallte das Leder unter die Querlatte - nur noch 1:2. (46.).

Damit nicht genug. Eingesetzt von dem stark aufspielenden Karim Bellarabi schloss Chicharito schnell und hart flach ins linke lange Eck zum 2:2-Ausgleich ab (51.). Zwei Tore in sechs Minuten. Wahnsinn. Viele Fans rieben sich die Augen: Sollte es etwas doch wieder ein Déjà-Vu geben?

Fast! Nur kurz danach hatten Bellarabi (56.) und Mehmedi (59.) sogar die Führung auf dem Fuß. Aber Bellarabi wurde nach einem Konter im letzten Moment eingeholt, Mehmedi zimmerte den Ball auf das Knie von Roma-Keeper Szczesny.

Bellarabi verletzt raus

Dann kam es ganz bitter: Karim Bellarabi musste wegen einer Oberschenkelverletzung nach nichtmal 30 Minuten wieder runter. Für den Flügelflitzer kam Christoph Kramer rein. Unterdessen hatte die Roma wieder in die Spur gefunden. Jetzt neutralisierten sich beide Mannschaften im Kampf um die vielen zweiten Bälle.

Nach einer unübersichtlichen Szene im Strafraum ging die Roma wieder in Front: Nach einem Schuss von de Rossi war Salah im Grunde fast auf der Torlinie stehend einschussbereit, doch Ömer Toprak stieß den Stürmer um und sah dafür die Rote Karte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Pjanic zum 3:2 für die Roma (80.). Schade: Bernd Leno hatte die Ecke geahnt, der Ball flutschte unter seinem Arm ins Netz.

In den letzten zehn Minuten gelang es Bayer 04 dann nicht mehr, genügend Dominanz zu erzeugen, um noch ein weiteres Mal zurück zu kommen. Mit der Niederlage gegen die AS Roma gibt die Werkself (vier Punkte) in der Gruppe E den zweiten Tabellenplatz an die Römer (fünf Zähler) hinter Spitzenreiter Barcelona (zehn Punkte), das Bate Borisov mit 3:0 (1:0) besiegte, ab. Noch ist aber alles drin, auch wenn der direkte Vergleich jetzt für die Römer ausfällt. Am nächste Champions League-Spieltag trifft Bayer 04 am 24. November (18 Uhr) auswärts auf Bate Borisov.

In der Liga geht's am Samstag in der ausverkauften BayArena um 15.30 Uhr weiter mit dem Derby gegen den 1. FC Köln.



Die Statistik:

AS Roma: Szczesny - Florenzi (56. Maicon (76. Torosidis)), Manolas, Rüdiger, Digne - Pjanic, De Rossi, Nainggolan - Salah, Dzeko, Gervinho (67. Iturbe)

Bayer 04: Leno – Donati, Tah, Papadopoulos, Wendell – Toprak, Kampl – Calhanoglu, Mehmedi (88. Brandt) – Chicharito, Kießling (46. Bellarabi (73. Kramer))

Tore: 1:0 Salah (2.), 2:0 Dzeko (29.), 1:2 Mehmedi (46.), 2:2 Chicharito (51.)

Schiedsrichter: Sergey Karasev (Russland)

Gelbe Karten: Torosidis, Szczesny - Papadopoulos

Rote Karte: Toprak (79.)

Zuschauer: 45.000

Quelle: Bayer04.de