Lang, lang ist's her – eine Serie für die Ewigkeit

Seit 26 Jahren und 22 Begegnungen hat Bayer 04 in der Bundesliga nicht mehr in Mönchengladbach verloren. Ein Meilenstein der Erfolgsbilanz war der 8:2-Sieg 1998. Samstag nimmt die Borussia ihren 23. Anlauf, diese unglaubliche Serie zu beenden.

Es ist das Match, auf das beide Seiten jetzt hinfiebern: Am Samstag (15.30 Uhr, Borussia-Park) begegnen sich Borussia Mönchengladbach und Bayer 04 in der Spitzenpartie des 32. Spieltages – und allgemein wird erwartet, dass in diesem Duell zumindest eine Vorentscheidung im Rennen um den dritten garantierten Champions League-Platz fallen dürfte.

Nun schießt Statistik bekanntermaßen noch keine Tore. Als Mut- und Muntermacher ist sie aber durchaus geeignet, erst Recht, wenn die Zahlen so eindrucksvoll daherkommen wie in diesem Fall. Seit 26 Jahren und 22 Begegnungen ist die Werkself in der Bundesliga in Mönchengladbach ungeschlagen. Diese unglaubliche Serie stellt zugleich aus Borussen-Sicht die längste Durststrecke eines Bundesliga-Heimteams überhaupt dar. Sechs Siege bei 16 Unentschieden – so lautet die Bilanz von Bayer 04 am legendären Bökelberg bzw. dessen Nachfolger Borussia-Park.

Der bislang letzte Erfolg der Fohlen auf heimischem Geläuf datiert vom 25. Februar 1989 – damals hieß der Kanzler Kohl, die Berliner Mauer stand und die deutsche Einheit war noch nicht vollzogen. 2:0 für die Gladbacher lautete das Resultat nach Toren von Christian Hochstätter (26.) und Christoph Budde (47.), die Trainer beider Teams hießen Wolf Werner und Rinus Michels. Lang, lang ist's her, gefühlte Ewigkeiten sogar.

Eine historische Schmach

Danach folgten neun Punkteteilungen, fünf davon endeten mit einem 2:2, das eine Weile das Standardergebnis zwischen Mönchengladbach und Leverkusen darstellte. Dann kam der 30. Oktober 1998, ein Freitagabend, der bis heute in den Annalen von Bayer 04 und der Borussia ein besonderes Datum bedeutet. Die Leverkusener unter Trainer Christoph Daum zerlegten damals ihren Gegner und siegten mit 8:2 (4:0) nach den Treffern von Ulf Kirsten (3), Thomas Reichenberger (2), Zé Roberto, Jens Nowotny und Niko Kovac. Toni Polster und Chiquinho schmälerten die historische Schmach mit ihren Toren nur unwesentlich. Nie zuvor und danach haben die Gladbacher mehr Gegentore auf eigenem Platz kassiert – und nur einmal behauptete sich die Werkself in 35 Bundesliga-Zugehörigkeit noch klarer auf des Gegners Platz: beim 9:1 in Ulm am 18. März 2000.

Zumindest einmal hing die Wahnsinns-Serie am seidenen Faden. Am 15. Oktober 2011 schienen die Gladbacher den Bock gegen Bayer 04 endlich umstoßen zu können, sie führten nach Toren von Stefan Reinartz (21.), Marco Reus (65.) und Patrick Herrmann (72.) mit 2:1. Bis kurz vor Schluss – dann traf André Schürrle für die nach einer Roten Karte gegen Gonzalo Castro (69.) dezimierte Werkself mit einem fulminanten Schlenzer in den Winkel zum 2:2-Endstand (87.). Eine Saison darauf genoss die Borussia das Moment des späten letzten Treffers, als Patrick Herrmann den Gladbachern mit seinem Tor zum 3:3 zumindest einen Zähler rettete (86.).

Son traf zum letzten Sieg

Der bislang letzte Vergleich zwischen BMG und B04 endete mit einem 1:0-Erfolg für Rot-Schwarz. Ein Tor von Heung-Min Son besiegelte am 7. Februar des Vorjahres mal wieder das sportliche Schicksal der Hausherren, der Südkoreaner traf nach gut einer Stunde mit einem Rechtsschuss aus 20 Metern ins lange Eck gegen Marc-André ter Stegen.

Quelle: Bayer04.de