Erste Heimniederlage in der 3. Liga
Abschlusspech und vermeidbare Gegentore

Die erste und eine zugleich unnötige Heimniederlage kassierte die U23 gegen den 1. FC Saarbrücken. Borussia verschlief die erste Halbzeit und beklagte in einem starken zweiten Durchgang Pech im Abschluss. Halstenberg verschoss einen Elfmeter, erst in der 77. Minute schaffte Demirbay das 1:2 und läutete eine dramatische Schlussphase ein.

Borussia Dortmund mit zwei Mannschaften im Profifußball: Die Fans nehmen das dankbar an. 3.150 Zuschauer kamen am Samstagnachmittag in die altehrwürdige "Rote Erde", darunter auch Wolfgang Paul, Kapitän der Europapokalsieger-Mannschaft von 1966, die ihre Sternstunden in diesem Stadion hatte.

Vier Tage nach dem 2:1-Sieg gegen Burghausen hoffte Trainer David Wagner auf den zweiten Sieg in der noch jungen Saison. Er brachte mit Ducksch, Fring und Halstenberg drei frische Kräfte und baute die linke Seite damit komplett um, denn vor Halstenberg agierte Durm, in den ersten vier Partien in der Sturmspitze eingesetzt.

Vierter "Neuer" im Team war Mitch Langerak, der im Tor Spielpraxis sammeln sollte, dem aber nach sieben Minuten ein ganz dicker Patzer unterlief, als er einen Befreiungsschlag aus der Saarbrücker Hälfte an der Strafraumlinie passieren ließ. Laux reagierte am schnellsten und schob die Kugel zum 0:1 ins leere Tor. Seinen Fehler machte der Australier nach einer halben Stunde wieder wett, als er den Schuss des frei vor ihm in stark abseitsverdächtiger Position aufgetauchten Kruse bravourös parierte. Es war die einzige wirkliche Offensivaktion der Saarländer in der ersten Halbzeit.

Borussia suchte zwar den Weg nach vorn - Demirbays und Ducksch´ Schüsse aus der Distanz waren erste Ausrufezeichen (11./16.) -, doch das Aufbauspiel litt bei allem Bemühen an mangelnder Präzision. Saarbrücken genügte eine sehr durchschnittliche Leistung, um das Spiel sicher zu kontrollieren.

Wagner reagierte zur Pause und brachte Baykan für Ducksch. Durm wechselte in die Spitze. Ob es an diesen Maßnahmen lag oder am festen Willen, die Partie zu drehen: Das Spiel wurde jedenfalls druckvoller und zielgerichteter. Nach Benatellis Pass kam Hofmann aus halbrechter Position zum Abschluss, doch Saarbrückens Torwart verhinderte den Ausgleich (51.). Marina parierte auch stark gegen Baykan, der sich den Ball im Strafraum noch auf den linken Fuß legen konnte und das lange Eck anvisierte (57.).

Auf der anderen Seite hatte Stegerer kurz vor dieser Szene Langerak bereits umspielt, doch Meißner kratzte den Ball noch von der Linie und verhinderte mit dem 0:2 die Vorentscheidung. Die fiel sechs Minuten später, als Langerak einen Weitschuss mit Mühe und nicht weit genug abwehrte. Ein Saarbrücker erlief sich den Ball, und Stegerer musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben (63.). Doch auch auf diesen Fehler hatte Langerak eine positive Antwort, als er in der 66. Minute einen Kopfball aus dem Winkel kratzte.

Wagner versuchte alles, brachte mit Soltanpour für Hornschuh einen zweiten Stürmer für einen Abwehrspieler, doch wenn es brenzlig wurde im Saarbrücker Strafraum, war irgendwie noch ein Abwehrbein dazwischen. Zudem vergab Halstenberg nach Foul an Benatelli in der 76. Minute einen Elfmeter.

Es spricht für die Moral der Mannschaft, dass sie sich auch von diesem dritten Nackenschlag aus der Bahn werfen ließ. Mit einem 25-Meter-Schuss erzwang Demirbay das Anschlusstor zum 1:2 (77.). Hofmann scheiterte an Marina, der abermals eine Glanzparade zeigte (80.), Hübner köpfte knapp über den Querbalken (81.), Durm jagte Baykans Hereingabe übers Tor (90.).

BVB: Langerak - Hornschuh (71. Soltanpour), Hübner, Meißner, Halstenberg - Fring, Demirbay - Hofmann, Benatelli, Durm - Ducksch (46. Baykan)
Tore: 0:1 Laux (8.), 0:2 Stegerer (63.), 1:2 Demirbay (77.), Bes. Vork.: Marina pariert Foulelfmeter von Halstenberg (76.), Schiedsrichter: Weickenmeier, Zuschauer: 3.150


Quelle: bvb.de