1:2 - BVB unterliegt nach großem Kampf -
Lewandowski gelingt der einzige Treffer


Borussia Dortmund hat das 141. Revierderby verloren. Am 8. Spieltag der Fußball-Bundesliga unterlag der BVB dem FC Schalke 04 in einer intensiv geführten Partie mit 1:2 (0:1).

80.645 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK sahen eine frühe Führung der Gäste durch Afellay (14.). Die Schwarzgelben taten sich gegen die gut sortierten Gäste lange Zeit schwer und mussten nach der Pause das 0:2 durch Höger verkraften (47.). Durch einen Kopfballtreffer von Lewandowski gelang dem BVB nur noch der 1:2-Anschlusstreffer (54.).

Ausgangslage
Borussia Dortmund trennten vor der Partie als Tabellenvierten zwei Punkte von den drittplatzierten Schalkern. Nur die Bayern (21) hatten in dieser Saison mehr Tore als Borussia (17) erzielt. Mit 14 Punkten nach sieben Spieltagen hatte Schalke den besten Saisonstart seit zwölf Jahren verbucht. Der BVB hatte keins der letzten vier Derbys verloren, holte daraus zehn von zwölf möglichen Punkten (drei Siege, ein Remis).

Personalien
Schwierige Personalsituation für BVB-Cheftrainer Jürgen Klopp, der auf insgesamt vier Stammspieler verzichten musste: Neben Blaszczykowski, Götze und Owomoyela fielen auch Schmelzer und Gündogan für das Derby aus. Großkreutz, Perisic und Leitner rückten im Vergleich zum Spiel in Hannover neu in die Startelf. Auch Schalkes Trainer Huub Stevens konnte personell nicht aus dem Vollen schöpfen. Ihm standen Papadopoulos, Escudero, Metzelder, Draxler und Obasi nicht zur Verfügung.

Taktik
Jürgen Klopp reagierte auf die Ausfälle mit einer taktischen Umstellung und schickte seine Mannschaft zunächst in einer 3-5-2-Grundordnung aufs Feld, darin bildeten Hummels, Bender und Subotic die Abwehrreihe. Im defensiven Mittelfeld sollten Großkreutz, Kehl und Piszczek für defensive Stabilität sorgen und den Spielaufbau initiieren. Hinter den beiden Spitzen Lewandowski und Reus besetzten Perisic und Leitner die Halbpositionen im offensiven Mittelfeld.

Nach 28 Minuten stellte der BVB-Trainer auf das gewohnte 4-2-3-1-System um, in dem auch die Schalker agierten. Piszczek rückte in der Viererkette auf die linke (!) Abwehrseite, Bender auf die rechte. Leitner agierte nun neben Kehl auf der Doppelsechs. Mit der Einwechslung von Bittencourt in der zweiten Halbzeit stellte Klopp erneut um: Großkreutz spielte nun auf der linken Seite der Viererkette, Piszczek auf seiner gewohnten rechten.

Spielverlauf & Analyse
Die Emotionen von den Rängen schienen sich auf den Rasen zu übertragen. Die Zuschauer sahen eine hitzige Anfangsphase. Beide Mannschaften gingen intensiv in die Zweikämpfe, störten den Gegner früh und versuchten bei Balleroberung blitzschnell umzuschalten. Torraumszenen aus dem Spiel heraus waren zunächst Mangelware. Ein Reus-Freistoß von der linken Seite landete bei Kehl im Strafraum, der konnte den Ball aber nicht kontrollieren (6.).

Schalke nutzte die erste Chance zur Führung. Farfan flankte von der Strafraumgrenze unbedrängt in die Mitte, wo Bender per Kopf klären konnte. Leider landete der Ball genau vor den Füßen des alleinstehenden Afellay, der Weidenfeller aus zwölf Metern keine Chance ließ und zum 0:1 volley einnetzte (14.). Der BVB fand in der Folge kaum Mittel gegen die gut geordnete Defensive des Gegners, der auf Konter lauerte.

Nach der taktischen Umstellung kamen die Schwarzgelben etwas besser ins Spiel und häufiger in die Nähe des Schalker Tores. In der 37. Minute stürmte Reus auf das Tor von Unnerstall zu. Der Winkel wurde jedoch so spitz, dass der Schuss des Dortmunders den Schalker Keeper nicht gefährden konnte. Kurz darauf konnte Lewandowski einen langen Ball von Piszczek in aussichtsreicher Position nicht kontrollieren (38.).

Insgesamt störten jedoch zu viele Ungenauigkeiten im eigenen Passspiel und ein aufmerksamer Defensivverbund des Gegners den Spielaufbau der Schwarzgelben. Der BVB gab vor der Pause nur zwei Torschüsse ab, so wenige wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Nackenschlag: Nach einem Dortmunder Angriff kombinierten die Schalker mit viel Tempo aus der eigenen Hälfte heraus. Holtby spielte den Ball genau in den Lauf von Höger, der alleine auf das Dortmunder Tor zulief und aus 18 Metern zum 0:2 traf (47.). Weidenfeller war erneut machtlos. Fast hätte Matip noch auf 0:3 erhöht, aus kurzer Distanz jagte er den Ball jedoch über das Tor (52.).

Borussia stemmte sich gegen die drohende Niederlage und kam durch einen Standard wieder heran: Reus brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld hoch in den Strafraum, dort stieg Lewandowski höher als sein Bewacher und verlängerte den Ball unhaltbar für Unnerstall zum 1:2-Anschluss ins Schalker Tor (54.).

Der BVB war zurück im Spiel und drängte unter dem frenetischen Jubel der Fans auf den zweiten Treffer. Reus traf nur das Außennetz (57.). Der BVB warf ein hohes Engagement und viel Leidenschaft in die Waagschale, tat sich gegen die gut organisierten Gäste jedoch weiterhin schwer. Und hinten mussten die Schwarzgelben bei den Kontern des Gegners höllisch aufpassen. So verhinderte Weidenfeller mit einer Großtat gegen Afellay die Vorentscheidung (71.).

Dortmund gab sich in der Schlussphase nicht geschlagen. Es fehlte jedoch die letzte Präzision im Abschluss, um den Abwehrriegel der Gäste zu knacken. So flog ein Fernschuss des eingewechselten Schiebers genau in die Arme von Unnerstall (73.) und Reus verpasste am gegnerischen Strafraum den richtigen Moment für das Abspiel (74.).

In den letzten Minuten kamen die Schwarzgelben trotz aller Bemühungen kaum noch vor das Tor der Gäste. Nach vierminütiger Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Brych die Partie.

Ausblick
Am Mittwoch (24.10., 20.45 Uhr) steigt im SIGNAL IDUNA PARK der nächste Fußball-Kracher: Borussia Dortmund empfängt anlässlich des 3. Spieltags der UEFA Champions League das Starensemble von Real Madrid. In der Bundesliga geht es am nächsten Samstag (27.10., 15.30 Uhr) mit dem Gastspiel beim SC Freiburg weiter.

bvb.de