1:2 im atemberaubenden 142. Revierderby:
Nur Lewandowski trifft ins Schalker Tor


Borussia Dortmund hat das 142. Revierderby verloren. Am 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga unterlag der Deutsche Meister beim FC Schalke 04 mit 1:2 (0:2). Nach enttäuschender erster Halbzeit zeigte der BVB im zweiten Durchgang eine Klasseleistung, kam durch Lewandowski aber nur zum Anschlusstreffer. Schalke rettete den Sieg mit Glück ins Ziel.

61.673 in der ausverkauften Veltins-Arena sahen eine hochklassige Begegnung, in der Schalke zur Pause durch Tore von Draxler (12.) und Huntelaar (35.) mit 2:0 führte. Der BVB kam wie verwandelt aus der Kabine, erzielte durch Lewandowski in der 59. Minute den Anschlusstreffer und kam zu vielen Chancen. In der 88. Minute rettete Hildebrand den am Ende schmeichelhaften Schalker Sieg.

Ausgangslage:

Seit der Niederlage im Hinspiel holte Borussia Dortmund 15 Punkte mehr als Schalke 04 und ging als Tabellenzweiter ins 142. Revierderby. Mit zuletzt einem Remis und zwei Siegen verbesserten sich die Gastgeber auf Tabellenplatz sechs. Der BVB hatte keines der letzten zehn Auswärtsspiele in der Liga sowie in den zurückliegenden zehn Jahren nur drei Mal in Gelsenkirchen verloren.

Personalien:
Mit zwei Änderungen gegenüber dem 3:0-Sieg in der UEFA Champions League gegen Shakhtar Donetsk startete Schwarzgelb. Für Santana und Reus rückten der wiedergenesene Hummels und Großkreutz in der Elf. Bender stellte sich trotz Bänderdehnungen im Sprunggelenk zur Verfügung. Es fehlten Owomoyela und Kehl. Schalke musste auf Papadopoulos, Afellay, Marica und den Gelb gesperrten Jones verzichten.

Taktik:

Beide Mannschaften begegneten sich aus einer 4-2-3-1-Grundordnung, wobei sich der Schalker Höger aus der Doppel-Sechs häufig eine Position weiter nach vorne orientierte, so dass die Gastgeber dann in einem 4-1-4-1 Überzahl hatten im offensiven Mittelfeld. Der BVB tat sich schwer, dies zu verteidigen.

Spielverlauf & Analyse:
Im 142. Derby war von der ersten Sekunde an Tempo und Pfeffer. Die großartige Atmosphäre auf den Rängen übertrug sich auf die Aktiven. Nach ausgeglichenem Beginn mit Warnschüssen von Kolasinac (5.) und Götze (6.) sowie einer weiteren aussichtsreichen Möglichkeit für den Borussen, der Schmelzers Flanke mit der Brust mitnahm, dann aber geblockt wurde (10.), ging es Schlag auf Schlag: Zunächst hebelten Höger und Farfan die linke Dortmunder Abwehrseite aus, Uchida kam ungestört zur Flanke, und Draxler jagte den Ball unhaltbar zum 1:0 in die Maschen (12.).

Und weiter ging es bei diesem offenen Schlagabtausch, bei dem das Mittelfeld in Höchstgeschwindigkeit überbrückt wurde. Huntelaar nahm Bastos´ Flanke volley, scheiterte am glänzend reagierenden Weidenfeller (14.). Im Gegenzug wurde Piszczeks Schuss nach Doppelpass mit Götze abgeblockt. Kuba kam nach Piszczeks Zuspiel aus recht spitzem Winkel zum Abschluss und schoss am Tor vorbei (19.), und auch Großkreutz hatte mit seinem Nachschuss Pech (21.).

Schalke kam aber nun immer stärker auf. Nach einer Ecke von Farfan klärte Götze Matips Kopfball auf der Linie (25.). Vier Minuten später zog Draxler aus acht Metern halbrechter Position ab. Weidenfeller verhinderte mit einer Fußabwehr das hier schon mögliche 0:2 (29.). Das fiel in der 35. Minute: Höger setzte Uchida in Szene, und Huntelaar köpfte dessen Flanke zwischen Piszczek und Subotic postiert unhaltbar ins Tor. Auch dieser Treffer hatte seine Entstehung auf der halblinken Dortmunder Seite. Gerade hier fand der BVB keinen Zugriff - nicht nur in dieser Szene. Pech dann auf der anderen Seite: Götze stand bei seinem vermeintlichen Anschlusstreffer hauchzart im Abseits (39.).

Hummels und Großkreutz blieben in der Halbzeitpause in der Kabine. Sahin und Reus kamen ins Spiel und belebten dies. Bender ging zu Subotic in die Innenverteidigung. Und Dortmund fightete! Und Dortmund kam zu Chancen! Götze verzog aus 13 Metern; schon das hätte der Anschlusstreffer sein können (48.). Kurz darauf spielte Reus einen Traumpass in die Schnittstelle, doch Piszczek agierte zu uneigennützig: Statt selbst aus halbrechter, günstiger Schussposition abzuziehen, legte der Pole quer auf seinen - im Abseits stehenden - Landsmann Lewandowski. In der 52. Minute zappelte der Ball dann endlich im Tor, doch erneut zählte der Treffer nicht: Torschütze Bender hatte Höwedes im Fünfmeterraum zur Seite geschoben.

Doch weiter ging es - in eine Richtung: Reus spielte 30 Meter vor dem Tor quer nach rechts zu Kuba, der direkt steil in die Gasse zu Lewandowski. Borussias Goalgetter blieb vor Hildebrand eiskalt und schob zu seinem 17. Saisontor ein (59.).

Nach 70 Minuten hätte das 2:2 eigentlich fallen müssen. Es ging drunter und drüber im und vorm Schalker Strafraum, doch sowohl Gündogan als auch Reus schossen einen "Blauen" an - und kurz darauf war es Lewandowski, der mit Götze den eigenen Mann traf statt zum jetzt verdienten Ausgleich für Schwarzgelb. Von Schalke war in der zweiten Hälfte offensiv kaum etwas zu sehen. Ausnahmen: Farfan hatte kurz nach Wiederbeginn sowie nach Weidenfellers Parade gegen Draxler (80.) ebenso den dritten Treffer auf dem Fuß wie der eingewechselte Pukki in der 74. Minute, als er frei vor Weidenfeller auftauchte.

Ansonsten spielte sich das Geschehen in der Schalker Hälfte ab. Doch Borussia fehlten nach dem intensiven Spiel gegen Donetsk in der Schlussphase Kraft und damit auch Konzentration. Doch es gab noch eine Riesenchance zum Ausgleich: Piszczeks Flanke verpassten im Zentrum zwei Dortmunder, doch von hinten kam Lewandowski, doch Hildebrand wehrte den Ball mit einem irren Reflex ab (88.).

Ausblick:

Mit einem Heimspiel gegen den SC Freiburg am kommenden Samstag (15.30 Uhr) die erste Hälfte der Rückrunde. Nach der Länderspielpause geht es am 30. März mit einem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart in die letzte Etappe der Saison.

bvb.de