1:1 beim 1. FC Nürnberg:
Nur Kuba knackt das Club-Bollwerk


Mit einem 1:1 (1:1)-Unentschieden beim 1. FC Nürnberg baute Borussia Dortmund am 2. Spieltag der Fußball-Bundesliga die Erfolgsserie aus und blieb im saisonübergreifend 30. Spiel in Serie ungeschlagen. Zum Sieg reichte es nicht, weil trotz drückender Überlegenheit nur ein Treffer heraussprang: Kuba egalisierte Pekharts Führungstor.

50.000 Zuschauer, darunter gut und gerne 7.000 Schwarzgelbe, waren bei gutem Fußball-Wetter ins ausverkaufte easy-Credit-Stadion gekommen und sahen einen drückend überlegenen BVB, der mit Nürnbergs erstem Torschuss jedoch ins Hintertreffen geriet: Pekhart köpfte nach einer halben Stunde zum 1:0 ein. Blaszczykowski staubte zehn Minuten später zum hochverdienten Ausgleich ab. Mit einem Geniestreich, einer direkt verwandelten Ecke, hätte Götze beinahe den Sieg perfekt gemacht, doch der Ball war nicht freigegeben (80.).

Ausgangslage:
Zwei Auftaktsieger trafen direkt aufeinander: Nürnberg siegte zum Start in Hamburg (1:0), Dortmund besiegte Bremen (2:1). Die Historie sprach für den BVB, der alle sechs Partien mit Trainer Klopp gegen die Franken gewonnen (15:2 Tore) - und von den letzten 24 Vergleichen (!) nur einen verloren hatte.

Personalien:
Piszczek (nach überstandener Zerrung) für den verletzten Kirch und Perisic für Großkreutz kamen neu in die Mannschaft, die weiterhin auf Bender und Owomoyela verzichten musste. Bei Nürnberg fehlten Hlousek und Mendler.

Taktik:
Beide Mannschaften begegneten sich aus einer 4-2-3-1-Grundordnung. Der Club überließ den Schwarzgelben weite Teile des Spielfelds, zog sich tief in die eigene Hälfte zurück, stand dort aber sehr kompakt. Lewandowski hatte allein gegen Klose und Nilsson einen schweren Stand. 13:2 Torschüsse und 64% Ballbesitz für den BVB zur Pause.

Spielverlauf & Analyse:
Die Anfangsphase verlief schleppend. Der BVB behauptete deutlich mehr Ballbesitz als die tief stehenden und auf Konter lauernden Hausherren. Er war um einen kontrollierten Spielaufbau bemüht, verpasste es aber zumeist, den entscheidenden letzten Pass zu spielen. Einzig Reus versprühte zwei Mal leichte Gefahr, als er aus der Distanz abzog (3.) und einen Freistoß - nach Foul an Lewandowski - aus gut 20 Metern über das Tor der Franken zirkelte. Erst nach 17 Minuten wurde es dann das erste Mal brandgefährlich: Kehl zog aus 25 Metern in halbrechter Position ab und zwang Schäfer im Kasten der Nürnberger zu einer echten Glanzparade.

Auch Gündogan blieb nach 27 Minuten glücklos, als er zusammen mit Kuba und Lewandowski auf das Tor der Franken zu stürmte, von der Strafraumkante mit links abzog, sein Schuss aber noch abgefälscht wurde und über den Kasten flog. Mehr Glück hatten auf der anderen Seite dann die Hausherren, die bis dato keine Torchance herausgespielt hatten. Wie schon einige Male in der Vorbereitung kassierte Borussia einen Gegentreffer nach einer Ecke, die hoch in den Strafraum gebracht wurde. Dort stieg Pekhart am höchsten und köpfte zur 1:0-Führung ins Netz (31.).

Ein kleiner Schock für den BVB, den er aber schnell überwand. Es wurde auf den Ausgleich gedrückt, oft über die polnische Achse (Kuba, Piszczek) auf der rechten Seite, die den Ball zwei Mal flach und gefährlich in den Strafraum brachte, wo Lewandowski jedoch beide Male an Schäfer scheiterte. Erst der dritte Versuch saß: Diesmal kam der Ball über Schmelzer auf links zu Lewandowski, der ihn allerdings am linken Pfosten verlor, Perisic zog ihn daraufhin aus spitzem Winkel auf Schäfers Tor - Latte. Doch Kuba stand goldrichtig und konnte den Abpraller zum Ausgleich im Tor versenken (40.). Gündogan versuchte es kurz vor der Pause noch mit einem Kabinettstückchen, als er 17 Meter zentral vor dem Tor den Ball mit links aus der Luft pflückte und direkt mit rechts abzog - leider knapp vorbei (45.).

In der zweiten Halbzeit waren gerade fünf Minuten gespielt, als Kuba auf der rechten Seite mit dem Ball bis zur Grundlinie zog, ihn flach auf Reus am Strafraumeck zurücklegte, der eigentlich mit links hätte abziehen können, aber einen Moment zu lange überlegte und stattdessen mit rechts versuchte, in die Mitte zu Gündogan zu passen, was aber misslang. Borussia blieb dennoch deutlich spielbestimmend und ließ dem "Club" kaum Räume, um selbst zu kombinieren. Erst Robert Mak brachte Weidenfellers Kasten nach 61 Minuten das nächste Mal in Gefahr, als er zunächst quer an der Strafraumkante entlang lief und dann abzog, das Ziel aber verfehlte.

Kurz darauf hätten die Schwarzgelben das erste Mal in diesem Spiel in Führung gehen können, doch Pinola köpfte den Ball, nachdem Hummels ihn nach einer Ecke mit dem Kopf aufs Tor brachte, auf der Torlinie stehend wieder zurück ins Feld (63.). Kurz darauf brachte Jürgen Klopp Götze für Perisic und Schieber für Reus ins Spiel, um die Offensive weiter zu beleben. Keine Frage, der BVB gab sich mit einem Remis im Frankenland nicht zufrieden. Und Götze war es, der nach 79 Minuten für Aufregung sorgte, als er den Ball per Ecke direkt im Tor versenkte, aber zurückgepfiffen wurde, weil der Ball noch nicht freigegeben war.

Kurz darauf zog Schieber aus 20 Metern ab, Schäfer parierte glänzend. Auch Hummels scheiterte kurze Zeit später per Kopf am gut aufgelegten Nürnberger Keeper. Auf der Gegenseite wurde es nochmal gefährlich, als Gündogan sich im Mittelfeld den Ball stehlen ließ und Weidenfeller den anschließenden Schuss von rechts nur an Pfosten lenken konnte.

Ausblick:
Nach der Länderspielpause trifft der BVB am Samstag, 15. September 2012 (15.30 Uhr) auf Bayer Leverkusen. Derzeit sind für diese Begegnung im Signal Iduna Park keine Karten mehr verfügbar.

bvb.de