3:1 - Borussia lässt Hannover keine Chance -
Schieber und zwei Mal Lewandowski treffen


Borussia Dortmund bleibt bei der direkten Qualifikation für die UEFA Champions League voll auf Kurs. Durch einen 3:1 (2:1)-Sieg gegen Hannover 96 am 24. Spieltag der Fußball-Bundesliga baute der BVB den Vorsprung auf den vierten Tabellenplatz auf nunmehr acht Punkte aus.

Vor 80.645 Zuschauern im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK war Borussia Dortmund in der ersten Halbzeit das klar überlegene Team und führte durch zwei Treffer von Lewandowski (8./21.) hoch verdient, bevor Hannovers Abdellaoue kurz vor dem Seitenwechsel der völlig überraschende Anschlusstreffer gelang (40.). Nach der Pause ließen die weiter drückend überlegenen Borussen zahlreiche Chancen ungenutzt, bis Schieber mit seinem Treffer zum 3:1 die Entscheidung gelang (72.).

Ausgangslage:
Im Duell "Zweiter gegen Dritter der Rückrundentabelle" trafen zwei der drei torhungrigsten Mannschaften der Liga (zusammen 98 Tore) direkt aufeinander. Der BVB war aufgrund des Heimvorteils - in Liga und Pokal gab es in den letzten Jahren klare Siege (4:1, 4:1, 3:1, 5:1) gegen Hannover - favorisiert, zumal die Niedersachsen saisonübergreifend 14 ihrer letzten 17 Auswärtsspiele verloren hatten.

Personalien:
Nominell mit drei Änderungen gegenüber dem Pokalspiel am Mittwoch in München ging der BVB die Begegnung an. Kehl, Blaszczykowski und Schieber waren neu in der Mannschaft für Piszczek, Bender und Götze, die drei Tage vor dem Champions-League-Spiel gegen Donetsk auf die Bank rotierten. Der erkrankte Hummels musste abermals passen. Bei Hannover fehlten mit Diouf, Stindl, Andreasen, Huszti, Cherundolo, Eggimann und Felipe sieben potentielle Stammkräfte.

Taktik:
Der Deutsche Meister kehrte zum 4-2-3-1-System zurück und nahm zahlreiche Umbesetzungen vor. Großkreutz verteidigte anstelle von Piszczek hinten rechts, Kehl ersetzte Bender an der Seite von Gündogan auf der Doppelsechs. Blaszczykowski kehrte nach seiner in Donetsk erlittenen Blessur auf seine angestammte Position rechts in der offensiven Dreierreihe zurück. Neben ihm spielte zentral Lewandowski auf der "Zehn". Erstmals seit dem 14. Mai 2011 agierte der Pole damit nicht vorderster Front, sondern hinter Schieber.

Hannover trat wie erwartet in einer 4-4-2-Grundordnung mit Doppelsechs (Pinto und Hoffmann) an. Die Elf von Mirko Slomka suchte ihr Glück über schnelles Umschaltspiel und die beiden Außen Rausch und Ya Konan. Bei Dortmunder Ballbesitz ließen sich zusätzlich die beiden Spitzen Abdellaoue und Sobiech weit zurückfallen.

Spielverlauf & Analyse:
Borussia übernahm gegen Hannover mit dem Anstoß die Spielkontrolle und kam durch sehenswerte Kombinationen früh zu ersten Tormöglichkeiten. Reus (5./7.) und Kuba (7.) fehlte im Abschluss noch die Präzision. Doch die Niedersachsen konnten sich aus der schwarzgelben Umklammerung nicht befreien. Kuba schickte Großkreutz auf rechts mit direktem Pass bis an die Grundlinie. Der legte den Ball mit Übersicht in den Strafraum zurück, wo Lewandowski eiskalt zum 1:0 vollstreckte (8.).

Hannover trat in der 13. Minute zum ersten Mal offensiv in Erscheinung. Den sehenswerten Konter der Niedersachsen konnte Rausch zwar im Dortmunder Tor unterbringen. Das Schiedsrichtergespann um Tobias Welz verweigerte dem Treffer aber die Anerkennung. Zu Recht: Beim Pass von Pinto hatte Rausch knapp im Abseits gestanden.

Die Schrecksekunde hinterließ bei den Schwarzgelben keinen nachhaltigen Eindruck. Im Gegenteil: Gnadenlos nutzte der Deutsche Meister die Schwächen in Hannovers linker Abwehrseite weiter aus. Wieder legte Kuba für Großkreutz auf, dessen Schuss aus 15 Metern Hannovers Schlussmann Zieler noch parieren konnte. Aber in der Mitte war erneut Lewandowski zur Stelle, der den Ball nur zum 2:0 über die Linie schieben musste (21.).

Die 2:0-Führung durch den 16. Saisontreffer des polnischen Torjägers war hoch verdient. Der BVB hatte das Spiel fest im Griff und kam durch Lewandowski zu seiner nächsten Gelegenheit (39.). Wie aus heiterem Himmel gelang den Gästen in dieser Phase der Anschlusstreffer, bezeichnenderweise nach einer Standardsituation: Einen Freistoß leitete Ya Konan in den Strafraum weiter, wo der überraschte Santana unglücklich Richtung BVB-Tor köpfte. Weidenfeller lenkte den Ball noch an die Querlatte, konnte aber nicht mehr eingreifen, als Abdellaoue den Abpraller per Kopf ins Tor beförderte. Kurz vor dem Seitenwechsel stand es plötzlich 2:1 (40.).

Auch wenn Hannover nach der Pause einen Tick offensiver agierte, blieb Borussia das spielbestimmende Team und hatte durch Gündogan (47.) und Lewandowski, der sich in der 53. Minute gut über links gegen Djourou durchgesetzt hatte, beim Abschluss aber knapp das Tor verfehlte, weitere Möglichkeiten. Der dritte Treffer schien nur eine Frage der Zeit, wollte aber auch bei den weiteren Möglichkeiten von Schieber (57.) und Lewandowski (60.) nicht fallen.

Der BVB ließ sich von den vergebenen Chancen nicht aus dem Konzept bringen und drängte weiter auf den dritten Treffer. Einen langen Ball von Santana verlängerte Schieber mit dem Kopf zielgenau in den Lauf von Kuba, der im Vollsprint in Hannovers Strafraum marschieren konnte, wo Schieber eingerückt war und mit seinem wuchtigen Abschluss Hannovers Torwart keine Chance ließ. Mannschaft und Zuschauer feierten Schiebers erstes Bundesligator für den BVB und die hoch verdiente 3:1-Führung (72.).

Sechs Minuten später hätte Lewandowski fast noch seinen dritten Treffer an diesem Nachmittag nachgelegt. Sein wuchtiger Schuss rauschte jedoch knapp über das Tor von Zieler (78.). Der Rest war Zugabe: Unter dem Jubel der euphorisierten Fans spielte der BVB die restlichen Minuten zu Ende.

Ausblick:
Für den BVB geht es Schlag auf Schlag weiter. Schon am Dienstag (05.03., Anstoß 20:45 Uhr) empfängt das Team von Jürgen Klopp im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals den FC Shakhtar Donetsk. Am nächsten Samstag (09.03., 15:30 Uhr) muss der BVB im Revierderby beim FC Schalke ran.

bvb.de