0:0 gegen den VfB - Das Aluminium verhindert Borussias Sieg

Remis gegen den VfB: Am 10. Bundesliga-Spieltag trennten sich Borussia Dortmund und der VfB Stuttgart mit 0:0-Unentschieden. In einer rasanten Partie bei kühlen Temperaturen um die 7 Grad war Schwarzgelb die deutlich überlegene Mannschaft, verpasste es aber, die Chancen in Tore umzumünzen und war mit zwei Lattentreffern im Pech.

Die 80.645 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK sahen in der ersten Halbzeit eine rasante Partie mit hohem Tempo und vielen Chancen auf beiden Seiten. Borussia hatte leichte Vorteile, konnte diese aber nicht in Tore umsetzen und musste bereits nach 20 Minuten den Ausfall von Kapitän Kehl hinnehmen. Nach der Pause blieb das Tempo hoch und der BVB überlegen, verpasste den Sieg aber aufgrund der Querlatte und des guten VfB-Torwarts Ulreich.

Ausgangslage
Drei Punkte und vier Plätze trennten den Tabellenvierten Borussia Dortmund vor dem Anpfiff vom Achten aus Stuttgart. Der VfB war seit vier Spielen ungeschlagen, holte zehn von zwölf möglichen Punkten und damit so viele Zähler wie kein anderes Team.

Personalien
Beide Trainer setzten zu Beginn auf bewährtes Personal: Jürgen Klopp ließ die selbe Elf wie beim 2:0-Sieg in Freiburg vor einer Woche auflaufen, Bruno Labbadia vertraute der gleichen Mannschaft, die vor zwei Wochen in Hamburg mit 1:0 gewann. Blaszczykowski (Aufbautraining), Bender (Faserriss in der Wade) und Owomoyela (Waden-OP) fehlten beim BVB, Torun (Faserriss im Oberschenkel), Cacau (Kreuzbandriss), Didavi (Reha) und Audel (Rückstand) beim VfB. Im Gegensatz zum DFB-Pokal-Spiel unter der Woche waren Reus und Kehl auf Seiten der Borussia wieder in der Anfangsformation zu finden, Leitner und Perisic saßen dafür zu Beginn auf der Bank.

Taktik
Der BVB agierte im gewohnten 4-2-3-1-System mit Kehl (und nach 20 Minuten Leitner) neben Gündogan auf der Doppelsechs sowie Götze in zentraler Position und Großkreutz bzw. Reus links und rechts im offensiven Mittelfeld. Ab der 55. Minute übernahm der eingewechselte Schieber Götzes Position, der dafür auf die rechte Seite wechselte. Stuttgart stand dieser Taktik in einem klassischen 4-3-3 gegenüber, in dem die Außenverteidiger immer wieder das Mittelfeld verstärkten. Beide Mannschaften traten also sehr offensiv auf, was sich auch auf dem Platz bemerkbar machte.

Spielverlauf & Analyse
Die gute Form der letzten Spiele war beiden Mannschaft anzumerken. Kein Abtasten, kein Versteckspiel - beide Teams spielten von der ersten Minute an engagiert nach vorne, und so sahen die Zuschauer schon in der Anfangsphase eine Reihe von Chancen auf beiden Seiten.

Gündogan eröffnete den Torschussreigen für Borussia bereits nach fünf Minuten, als er in zentraler Position aus gut 25 Metern abzog, aber an Ulreich im VfB-Tor scheiterte, der den Ball nicht festhalten konnte und so Götze die Chance zum Nachschuss gab, der aber von der Strafraumkante knapp verzog. Keine zwei Minuten später war es dann auf der Gegenseite Subotic, der am Strafraum im Zweikampf mit Gentner ausrutschte und dem Schwaben so eine Schusschance ermöglichte, die Piszczek zur Ecke klären konnte. Auch diese barg Gefahr, denn Harnik kam halblinks im Strafraum frei zum Abschluss, verzog aber deutlich (7.).

Wiederum nur zwei Minuten später hatten die BVB-Fans dann zum ersten Mal den Torschrei auf den Lippen, denn Hummels versenkte den Ball nach einem Schmelzer-Freistoß per Kopf im Tor, hatte dabei aber wohl im Abseits gestanden - der Treffer zählte nicht (9.). Dennoch ging es munter weiter, diesmal in umgedrehter Personenfolge. Hummels schickte jetzt Schmelzer mit einem langen Pass in Richtung des VfB-Tores. Die Nummer 29 nahm den Ball im vollen Lauf mit der Brust mit, zog von der Strafraumkante ab, verfehlte das Tor aber leider um Millimeter (10.).

Beide Mannschaften behielten in der Folge das hohe Tempo bei, der BVB behielt allerdings im eigenen Stadion die Oberhand, auch wenn er nach 20 Minuten den Ausfall seines Kapitäns verkraften musste. Holzhauser streckte Kehl im Zweikampf regelwidrig mit dem Ellenbogen nieder und fügte ihm eine Blessur unter dem Auge zu. Für ihn kam Leitner in die Partie. Holzhauser war mit Gelb mehr als gut bedient. Kurz darauf dann die nächste Gelegenheit zur Führung für die Westfalen: Hummels schoss nach einer Ecke aus kurzer Distanz, Ulreich lenkte den Ball an die Latte, von wo er zurückprallte und ihm eine weitere Gelegenheit per Kopf ermöglichte - Boka rettete für den VfB in höchster Not auf der Linie (29.).

Auch Stuttgart kam weiter zu Chancen: Harnik rutschte beim Schussversuch freistehend aus elf Metern aus, so dass Weidenfeller sicher halten konnte (33.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war es Ibisevic, der bei einem Rettungsaktion von Weidenfeller nicht schnell genug schalten konnte und neben das Tor zielte.

Halbzeit zwei begann, wie die erste Hälfte endete - mit Chancen, aber ohne Tore. Zunächst verpasste Ibisevic eine scharfe Hereingabe von links knapp mit dem Kopf im Strafraum (48.), im Gegenzug kombinierte sich Borussia wunderschön über Götze, Piszczek und Reus in den Strafraum, der Letztgenannte verzog aus spitzem Winkel aber knapp.

Der BVB behielt das Heft in der Hand, verpasste es aber, seine Chancen zu nutzen oder blieb immer wieder in der eng gestaffelten VfB-Abwehr hängen. So steckte Reus den Ball nach 60 Minuten wunderschön auf Schieber in den Strafraum durch, der am herauslaufenden Ulreich scheiterte. Götze zog kurz darauf aus 17 Metern ab, der Ball flog knapp am Pfosten vorbei (67.).

Die Mannschaft in Schwarzgelb mühte sich, war nun das deutlich überlegene Team und schnürte den VfB phasenweise am eigenen Strafraum ein, musste aber in der 73. Minute bei einem Konter der Schwaben eine gehörige Schrecksekunde überstehen. Ibisevic überrumpelte Hummels im Strafraum und stand auf einmal frei vor Weidenfeller, der auf der Linie halten konnte. Traores Nachschuss aus spitzem Winkel landete am Außennetz. In der Schlussphase scheiterte Lewandowski aus kurzer Distanz mit einem Drehschuss an der Latte (88.), Schieber köpfte knapp über den Kasten (89.).

Ausblick
Schon am kommenden Dienstag (6.11., 20.45 Uhr) tritt Borussia Dortmund am 4. Spieltag der UEFA Champions League im traditionsreichen "Estadio Santiago Bernabeu" in der spanischen Hauptstadt erneut gegen die Königlichen von Real Madrid an. Vier Tage später (Samstag, 10.11., 15.30 Uhr) gastiert der BVB in der Bundesliga beim FC Augsburg.

bvb.de