Überstunden im Sanitätshaus Kraft:
Spezialmaske für Sebastian Kehl


Der Kapitän will an Bord bleiben: Für Sebastian Kehl endete der Arbeitstag im Sanitätshaus Kraft, das für den Mittfeldspieler des BVB am Samstagabend eigens die Pforten öffnete, um einen Gesichtsabdruck zu nehmen. Am Sonntag wird in einer sechsstündigen Maßarbeit eine spezielle Maske gefertigt, die das Gesicht und die angebrochene Nase Kehls schützen und einen Einsatz am Dienstag im Champions-League-Spiel bei Real Madrid ermöglichen soll.



Stuttgarts Raphael Holzhauser hatte Sebastian Kehl im Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart (0:0) in der 18. Minute mit dem Ellenbogen rücksichtslos ins Gesicht geschlagen und den Kapitän von Borussia Dortmund verletzt. Mit einer Schwellung unter dem linken Auge und Verdacht auf eine Gesichtsfraktur war Kehl direkt ins Krankenhaus gebracht worden.

"Anscheinend ist nur das Nasenbein angebrochen, so dass eine kleine Möglichkeit besteht, dass er am Dienstag wieder zur Verfügung steht", sagte Trainer Jürgen Klopp nach dem Spiel auf der Pressekonferenz und wollte zu dem Vorfall, "den ich sehr gut gesehen habe" keine eigene Bewertung abgeben. Mürrisch erklärte Klopp: "Zur Bewertung dieser Szene scheint es unterschiedliche Meinungen zu geben. Da muss ich meine nicht kundtun."

Dabei kann es nur eine Meinung geben, die der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Markus Merk bei sky auch eindeutig formulierte: "Das war eine klare Rote Karte." Spielleiter Felix Zwayer (Berlin), der freie Sicht auf Holzhauser und Kehl hatte, zeigte dem Stuttgarter aber nur die Gelbe Karte.

Der Schutz der Spieler soll eigentlich Priorität haben. Nach dem "Fall Subotic", dem von Wolfsburgs Kyrgiakos in der vergangenen Saison straffrei das Mittelgesicht zertrümmert wurde, ist dies der nächste Fall, der eine konsequente Linie der Schiedsrichter einfordert. Bereits in Hannover war Kehl am siebten Spieltag von einem gegnerischen Ellenbogen im Gesicht getroffen worden.

bvb.de