Nach Götze-Wechsel zu den Bayern
BVB-Boss Watzke: "Nie mehr Ausstiegsklauseln!"


Es ist die ultimative Krönung einer Wahnsinns-Saison: Am 25. Mai treffen Borussia Dortmund und Bayern München im Champions-League-Finale in London aufeinander. Das erste deutsche Finale in der Geschichte der Champions League. Und das Duell der beiden überragenden deutschen Mannschaften der letzten Jahre.

Schon Wochen von dem Hammer-Endspiel brennt die Luft – und heute Abend kommt es zur ersten Explosion: Am 32. Bundesliga-Spieltag treffen die Rivalen aufeinander. Ein Spiel, das auf die Bundesliga keine Auswirkungen mehr hat. Und mit Blick auf das Finale doch soooo wichtig ist...

Doch nicht nur auf dem Platz könnte es knallen. Seit Wochen schwelt es in der Beziehung zwischen beiden Klubs. Insbesondere zwischen den Bossen.

Der Grund für die Spannungen: Der Wechsel von Dortmund-Juwel Mario Götze (20) zum FC Bayern. Der Superstar des BVB (10 Saisontore/ Vertrag bis 2016) machte Gebrauch von seiner Ausstiegsklausel, geht schon zur kommenden Saison nach München. Ein Hammer-Transfer, der ganz Fußball-Deutschland überraschte. Und der eine neue Diskussion über die Transfer-Methoden der Bayern auslöste.

Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke (53) im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“: „Es wäre stilbildend gewesen, wenn die Bayern uns informiert hätten, als sie mit Mario oder seinen Beratern einig waren. Stattdessen haben sie ein, zwei Wochen gewartet. [...] Ich habe vor dem FC Bayern immer sehr viel Respekt gehabt, ihnen teilweise Bewunderung entgegengebracht. Im Moment fällt mir das etwas schwerer.“

Watzke betont jedoch, dass der Götze-Wechsel an sich absolut zulässig gewesen sei. „Es war legitim, dass die Bayern Götze holen. Dafür gibt es Ausstiegsklauseln und Ablösesummen.“

Genau die will der BVB-Boss aber in Zukunft möglichst vermeiden. Super-Stürmer Robert Lewandowski (24) zum Beispiel besitzt bei den Schwarzgelben keine Ausstiegsklausel – ist sich laut Aussage seines Beraters Maik Barthel aber schon längst mit einem Verein einig.

Auch wenn sich der Pole mit Wechselgedanken trägt: Watzke glaubt, dass sein Klub stark genug ist, in Zukunft ohne Ausstiegsklauseln auszukommen. Watzke: „Es wird [aber] zukünftig bei Borussia Dortmund keine Ausstiegsklauseln mehr geben. [...] Nach zwei Meisterschaften, einem Double und dem Erreichen des Champions-League-Endspiels haben wir als Borussia Dortmund jetzt einen Status, dass wir von jedem Spieler erwarten, sich ohne Wenn und Aber an diesen Klub zu binden. [...] Wir erwarten das fortan von jedem Spieler.“

Für die neue Saison kündigt er schon neue Transfers an – wenn auch vage: „Wir suchen sehr junge, hochtalentierte Spieler, die sich bei uns noch entwickeln. Von denen werden wir vielleicht zwei oder drei verpflichten.“ Die Dortmund-Fans dürfen jetzt schon gespannt auf das neue BVB-Gesicht sein...

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