4:1 in Aalen - Borussia ungefährdet eine Runde weiter

Titelverteidiger Borussia Dortmund steht im Achtelfinale des DFB-Pokals. Der Doublesieger setzte sich im Zweitrundenspiel beim VfR Aalen mit 4:1 (2:0) durch und ist damit dem Ziel, dem Finale in Berlin, eine Etappe näher gekommen. In einer recht einseitigen Partie erzielten Hummels, Schmelzer, Götze und Schieber die Treffer für den Deutschen Meister.

Vor 13.000 Zuschauern in der ausverkauften Scholz-Arena ließ Borussia nichts anbrennen und ging in der 22. Minute durch Hummels mit einem genialen Tor aus unmöglich spitzem Winkel in Führung. Mit Schmelzer legte ein weiterer Abwehrspieler nur zehn Minuten später das zweite Tor nach. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel machte Götze mit dem 0:3 schon alles klar. Schieber markierte mit seinem ersten Tor für den BVB in der 79. Minute das 4:0. Doch das vielleicht schönste Tor des Abends war einem Aalener vorbehalten: Klauß zirkelte einen Freistoß vom rechten Flügel zum 1:4-Endstand ins Netz (87.).

Ausgangslage:
Der Tabellenachte der zweiten Liga hatte neun seiner 16 Punkte auswärts eingefahren, zu Hause nur zwei der fünf Heimspiele gewonnen (gegen Aue und Frankfurt) , die zweite Pokalrunde allerdings mit einem Heimerfolg gegen den FC Ingolstadt (3:0) gebucht. Borussia war durch ein souveränes 3:0 beim FC Oberneuland in diese Runde vorgestoßen.

Personalien:
Mössmer und Schulz fehlten auf Seiten der Gastgeber, Bender, Blaszczykowski und Owomoyela beim BVB, der mit zwei Änderungen gegenüber dem 2:0-Sieg in Freiburg startete. Kehl, der in 13 von 14 Pflichtspielen in dieser Saison in der Startelf gestanden hatte, bekam eine Verschnaufpause, ebenso mit Reus der beste "Scorer" im Team. Leitner und Perisic ersetzten das Duo.

Taktik:
Vermutlich um Borussias Spielaufbau durch Hummels zu stören, lief der VfR in einer 4-4-2-Grundordnung auf, in der Klauß und Lechleiter früh Druck auszuüben versuchten auf die beiden BVB-Innenverteidiger. Die anderen acht Feldspieler waren zu zwei Viererketten aufgereiht, die tief und eng gestaffelt in der eigenen Hälfte verteidigten. Der BVB agierte im gewohnten 4-2-3-1 - und dabei sowohl durchs Zentrum als auch über die Flügel mit den immer wieder aufrückenden Außenverteidigern Piszczek und Schmelzer.

Spielverlauf & Analyse:
Borussia ging die Sache sehr konzentriert an und diktierte das Geschehen von Beginn an. Aalen kam im ersten Abschnitt nur zwei Mal gefährlich vors Tor: In der zwölften Minute durch Klauß, der Piszczek versetzte und aus etwa 13 Metern zum Abschluss kam (Weidenfeller parierte souverän), und in Minute 35, als Schmelzer Valentinis Flanke am zweiten Pfosten vor dem heran fliegenden Dausch klärte. Den Abpraller nutzte Traut aus 20 Metern zu einem sehenswerten Fernschuss, der haarscharf am linken Pfosten vorbeidrehte.

Auf der anderen Seite verfehlte Großkreutz mit einem gefühlvollen Schlenzer in der Anfangsphase das Tor nur knapp (4.), Fejzic lenkte mit den Fingerspitzen Lewandowskis ansatzlosen Schuss von der Strafraumkante an die Latte (17.). Doch dann gab sich der frühere Fürther eine Blöße: Großkreutz hatte den Ball gerade noch vor der Torauslinie stoppen können und die Übersicht behalten: Rückpass auf Hummels. Der zog von links aus einem eigentlich unmöglich spitzen Winkel ab, traf aber genau ins Kreuzeck am kurzen Pfosten (22.).

Großkreutz, dessen Schuss abgeblockt wurde (26.), und Lewandowski, dem Fejzic das Leder an der Strafraumlinie so eben noch wegspitzeln konnte (29.), besaßen weitere gute Möglichkeiten, ehe Leitner einen Klasse-Pass spielte auf Schmelzer. Der startete genau im richtigen Moment, zog von links flach ab und traf ins kurze Eck zum 0:2 (32.). Für Schmelzer war es bereits das zweite Tor binnen einer Woche - nachdem er in allen Spiel zuvor erst ein Mal für Borussia getroffen hatte.

Drei Minuten nach Wiederbeginn war die Partie vorzeitig entschieden: Lewandowski passte auf Götze, der verzögerte etwa elf Meter vor dem Tor und chippte die Kugel von rechts mit viel Gefühl über Fejzic hinweg in den Kasten.

Der Rest war Routine. Gekonnt und seriös spielte der Titelverteidiger die Partie herunter. Klopp nutzte die Gunst des klaren Spielstands zur Rotation: Santana war schon nach der Pause für Hummels ins Spiel gekommen, es folgte nach gut einer Stunde Schieber für Götze und in den letzten 20 Minuten Kehl für Gündogan. Denn es geht ja Schlag auf Schlag weiter: Samstag Stuttgart, Dienstag Madrid...

Valentini prüfte mit einem Freistoß Weidenfeller (72.), und auf der Gegenseite fädelte Lewandowski den nächsten Treffer ein. Wenn auch ungewollt: Perisic passte von rechts in die Mitte, Lewandowski scheiterte noch an Fejzic, aber Schieber verwandelte den Abpraller via Innenpfosten zum 4:0 (79.).

Ausblick:
Das Achtelfinale im DFB-Pokal wird am Sonntag im Rahmen der ARD-Sportschau ausgelost und am18./19. Dezember ausgetragen. In der Bundesliga trifft der BVB am Samstag (15.30 Uhr) im bereits restlos ausverkauften Signal Iduna Park auf den VfB Stuttgart.

bvb.de