1:0 - Schieber und Weidenfeller die Sieg-Garanten

Borussia Dortmund beendet die Vorrunde in der UEFA Champions League mit einem Sieg! Am 6. Spieltag der Gruppe D gewann der Deutsche Meister gegen Manchester City durch ein Tor von Julian Schieber mit 1:0 (0:0). Englands Meister verabschiedete sich damit für dieses Jahr von der europäischen Bühne. Großer Rückhalt beim BVB war einmal mehr Torhüter Roman Weidenfeller.

65.829 Zuschauer im ausverkauften Signal Iduna Park sahen eine sehr engagierte Vorstellung einer ersatzgeschwächten Borussia, die im zweiten Durchgang das Tempo deutlich forcierte, in der 57. Minute durch Schiebers ersten Treffer im BVB-Dress verdient in Führung ging und den Sieg auch dank Weidenfeller über die Bühne brachte.

Ausgangslage:
Borussia Dortmund stand bereits vor dem Anpfiff als Gruppensieger fest. Manchester City benötigte im Kampf um Platz drei und damit die Qualifikation für die UEFA Europa League einen Auswärtssieg in Dortmund und musste darauf hoffen, dass Ajax Amsterdam nicht bei Real Madrid gewinnen würde.

Personalien:
Jürgen Klopp musste gegenüber dem Bundesligaspiel in München (1:1) sechs Wechsel vornehmen. Subotic, Bender und Götze standen ebenso wie Kehl, Owomoyela und Löwe gar nicht zur Verfügung, der stark erkältete Blaszczykowski sowie Piszczek (Hüftbeschwerden) konnten zumindest auf der Bank Platz nehmen, auf der neben den Youngstern Amini, Günter und Bittencourt auch Lewandowski saß. Gegenüber dem Hinspiel (1:1) fehlten in ManCitys Kader Silva und Clichy sowie der gelbgesperrte Touré.

Taktik:
Wie schon im Hinspiel und wie zuletzt auch in der Liga in München agierte der BVB aus einer 4-3-3-Grundordnung mit Gündogan als alleinigem Sechser vor der Abwehr. Großkreutz (rechts) und Leitner besetzten die Halbpositionen; Reus und Perisic unterstützten auf den Flügeln Schieber, der zentral in der Spitze spielte. Manchester operierte aus einer 4-2-3-1-Grundordnung mit Dzeko im Sturmzentrum und Tévez dahinter. Wenn der BVB angriff, bildeten die Außen Sinclair (links) und Nasri mit Barry und Javi Garcia im Zentrum eine zweite Viererlinie, Tévez griff früh an, so dass aus dem 4-2-3-1 gegen den Ball ein 4-4-2 wurde.

Spielverlauf & Analyse:
Kirchs Linksschuss in der zwölften Minute war die erste Torannäherung in einer von beiden Seiten verhalten geführten Anfangsphase. Obwohl es für Englands Meister ums Überwintern im Europacup ging, und obwohl Real ein frühes 1:0 gegen Ajax vorlegte und ManCity damit in die Karten spielte, gaben sich die Gäste mit einer optischen Dominanz zufrieden.

Erst nach einer halben Stunde nahm die Partie Fahrt auf. Als Reus quer durch den Strafraum marschierte und mit einem knallharten Linksschuss aus elf Metern knapp verzog, hatte die Südtribüne, die ihre Mannschaft mit einer beeindruckenden Choreographie in Form eines überdimensionalen BVB-Logos empfangen hatte, erstmals den Torschrei auf den Lippen (36.). Zwei Minuten später aber hätte das erste Tor des Abends auch vor den besten Fans der Welt fallen können, doch Weidenfeller bewahrte seine Mannschaft nach Maicons Flanke und Tévez´ Kopfball aus fünf Metern mit einer Weltklasse-Parade vor einem möglichen Rückstand.

Mit 0:0 ging es in die Kabinen. Bei ihren Angriffsbemühungen standen sich die Schwarzgelben trotz 8:2 Torschüssen oftmals selbst im Weg. Der letzte Pass kam meist nicht an - angesichts der zahlreichen Umstellungen fehlte logischerweise die Abstimmung.

Nach dem Wechsel kam der kranke Kuba für Reus, der ebenso auf die Zähne biss wie Gündogan, der angeschlagen ins Spiel gegangen war. Allen widrigen Umständen zum Trotz wollte Borussia den Sieg. In den ersten Minuten nach Wiederbeginn ergaben sich große Einschussmöglichkeiten. Zunächst verpasste Hummels am langen Pfosten eine Freistoßflanke von Schmelzer nur um Sekundenbruchteile (49.), anschließend nahm Perisic eine Hereingabe von Gündogan volley und zwang Hart zu einer ersten Glanztat (53.), dann war es Großkreutz, der im Strafraum zwei Gegenspieler stehen ließ, mit links abzog, jedoch ebenfalls in Hart seinen Meister fand. Englands Nummer eins war blitzschnell unten im kurzen Eck (54.).

Das 1:0 lag in der Luft - und es fiel dann auch in dieser druckvollen Phase der Borussia. Kirch spielte einen langen Ball genau in den Lauf von Kuba, der in den Rücken der Viererkette flankte. Zwischen Kompany und Hart rutschte Schieber in diesen perfekt getimten Ball und drückte ihn bei 11:3 Torschüssen zu diesem Zeitpunkt hochverdienten Führung in die Maschen (57.). Nur Sekunden später hätte der Neuzugang aus Stuttgart seinen zweiten Treffer im BVB-Dress nachlegen können, als er nach Leitners Pass auf und davon war. Von Maicon bedrängt entschied er sich zu einem Lupfer, der in den Händen von Hart landete.

Nun erhöhte auch Manchester die Schlagzahl. Als sich Tévez durch das halbe Spielfeld gedribbelt hatte, war der wieder einmal überragende Weidenfeller ebenso Endstation (67.) wie bei Agüeros Großchance in der 86. Minute. Doch gegen taktisch geschickt verschiebende Borussen gab es nicht viele solcher Möglichkeiten. Auf der gegenüberliegenden Seite hätte Leitner in der 76. Minute sogar für die Vorentscheidung sorgen können. Nach einer tollen Kombination über Großkreutz und Kuba brachte er den Ball aus acht Metern nicht im Gehäuse unter. Und der eingewechselte Lewandowski geriet in der 82. Minute zu weit nach außen, traf aus spitzem Winkel nur in Harts Gesicht.



Ausblick:
Die Paarungen für das Achtelfinale in der UEFA Champions League werden am 20. Dezember ausgelost. In der Bundesliga trifft der BVB am Samstag im vermutlich ausverkauften Signal Iduna Park auf den VfL Wolfsburg.

bvb.de