2:3 - Borussia verliert nach großem Kampf gegen Wolfsburg -
Schiedsrichter Stark mit umstrittener Entscheidung


Am 16. Bundesliga-Spieltag verlor Borussia Dortmund gegen den VfL Wolfsburg mit 2:3 (1:2). In einer vom BVB dominierten Partie nutzten die Gäste drei von vier Torchancen und profitierten von einer umstrittenen Entscheidung des Schiedsrichters, der Schmelzer nach einem angeblichen Handspiel die Rote Karte zeigte, auf Strafstoß entschied und Wolfsburg so auf die Siegerstraße führte.

80.000 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK sahen in der ersten Halbzeit einen drückend überlegenen BVB, der früh durch Reus (6.) in Führung ging. Wolfsburg glich kurz vor der Pause, nach strittiger Roter Karte gegen Schmelzer und Elfmeterentscheidung, durch Diego zunächst aus und stellte dann durch Naldos Volleyschuss zum 2:1 den Spielverlauf auf den Kopf (41.). In der zweiten Halbzeit glich der BVB zunächst durch Balszczykowski per Elfmeter aus (63.), geriet aber durch Dost wieder in Rückstand (73.).

Ausgangslage
Der BVB war seit sieben Spielen und damit so lange wie aktuell kein anderes Team in der Bundesliga ungeschlagen und hatte mit Trainer Jürgen Klopp nur eine von acht Partien gegen den VfL Wolfsburg verloren. Die Niedersachsen unterlagen nur gegen Bayern München (23 Mal) häufiger als gegen Borussia Dortmund (17 Mal).

Personalien
Jürgen Klopp musste auf Owomoyela, Löwe, Bender und Kehl verzichten, Subotic saß zu Beginn auf der Bank. Blaszczykowski, Piszczek und Götze konnten hingegen mitwirken. Bei Wolfsburg fehlten Olic, Helmes und Pilar.

Taktik
Lorenz-Günther Köstner setzt auf eine feste Elf und auf ein starres System (4-2-3-1), das gegen die offensiv eingestellten und im Mittelfeld variabel agierenden (vor allem Reus und Götze wechselten immer wieder die Seiten) Borussen aber alt aussah.

Spielverlauf & Analyse
Wie in allen Bundesliga-Stadien protestierten die Fans im SIGNAL IDUNA PARK auch heute wieder mit einem Stimmungsboykott von genau zwölf Minuten und zwölf Sekunden gegen das von der DFL vorgelegte Konzept zur Stadionsicherheit. Die Zuschauer hatten es allerdings schwer, die vorgegebene Zeit auch wirklich still zu bleiben, denn der BVB begann das Spiel mit viel Schwung und mit einem frühen Tor, dass die meisten Fans im Stadion dann doch von den Sitzen riss.

Reus brachte einen Freistoß vom linken Eck des Wolfsburger Strafraums in die Mitte, wo viele Spieler zum Kopfball hochstiegen, aber keiner den Ball erreichte, so dass er direkt im Tor von VfL-Keeper Benaglio einschlug (6.). Auch in den folgenden sechs Minuten schafften es die Schwarzgelben auf den Rängen nur mit Mühe, den Boykott aufrecht zu erhalten, denn der BVB hätte den Spielstand schon früh in die Höhe treiben können: Zunächst durch Santana, der eine Flanke am Elfmeterpunkt knapp verpasste, und im direkten Anschluss durch Kuba (10.). Kurz darauf bekam Lewandowski den Ball im Zentrum nicht schnell genug unter Kontrolle (12.), Götzes (15.) und Schmelzers (19.) Schüsse wurden im letzten Moment geblockt. Auch Lewandowski scheiterte im direkten Duell an Benaglio (23.).

Der BVB dominierte gegen fahrig agierende und in der Offensive nicht stattfindende Wölfe die Partie in allen Belangen, wurde dann aber kalt erwischt - und das durch eine Entscheidung, die die Gemüter der Beteiligten auf dem Rasen, wie auch auf den Rängen, zum Kochen brachte.

Vierinha stand bei seiner Flanke auf Dost im Abseits, der schoss den auf der Linie stehenden Schmelzer an, traf ihn am Oberschenkel. Schiedsrichter Stark sah dies anders, zeigt Schmelzer wegen Handspiels die Rote Karte und gab Elfmeter, den Diego zum 1:1-Ausgleich rechts unten versenkte (36.).

Es kam jedoch noch dicker für Borussia: Diego brachte von rechts einen Fresitoß in den Strafraum, den Naldo zum 2:1 volley in die Maschen jagte und damit den Spielverlauf auf den Kopf stellte (41.).

Borussia kam mit viel Wut im Bauch aus der Kabine, hatte die Wölfe auch mit einem Mann weniger auf dem Feld im Griff und drückte auf den frühen Ausgleich in Halbzeit zwei: Reus´ Fallrückzieher nach Kopfballvorlage von Lewandowski konnte Benaglio noch halten (52.), Götzes Schuss aus 25 Metern strich knapp am rechten Pfosten vorbei (58.), kurze Zeit später brachte Kjaer jedoch Lewandowski im Strafraum zu Fall, und der Unparteiische zeigte erneut auf den Punkt (60.). Kuba verwandelte zum vollkommen verdienten Ausgleich rechts unten, und von den Rängen brach ein regelrechter Orkan los.

Auch in der Folge drückten die Westfalen auf die erneute Führung, ließen mit nur zehn Mann nun aber Lücken entstehen und mussten aber mit ansehen, wie Wolfsburg sich nach 73 Minuten die erste Torchance aus dem Spiel heraus erspielte: Diego schoss aus neun Metern am Tor vorbei. Wenige Sekunden später stand der Spielmacher wieder im Mittelpunkt, als er an der Mittellinie im richtigen Moment auf Dost durchsteckte, der frei auf Weidenfeller zulief und flach am BVB-Torwart vorbei zur erneuten Führung für die Gäste traf (73.).

Der BVB blieb bis zum Schlusspfiff am Drücker, versuchte alles und hätte durch Reus´ Freistoß den erneuten Ausgleich verdient gehabt, Benaglio rettete jedoch mit einer Glanztat (90.). In der Nachspielzeit parierte Weidenfeller im direkten Duell mit Dost.

Ausblick
Zum Abschluss der Bundesliga-Vorrunde tritt Borussia Dortmund am Sonntag (16.12., 15.30 Uhr) bei 1899 Hoffenheim an. Drei Tage später (Mittwoch, 19.12., 20.30 Uhr) ist Hannover 96 im DFB-Pokal-Achtelfinale im SIGNAL IDUNA PARK zu Gast.

bvb.de