Borussia Dortmund und Schalke 04
verurteilen Krawalle beim Revierderby


Die Bilanz ist ernüchternd. Einige hundert gewaltbereite Anhänger des FC Schalke 04 und der Dortmunder Borussia haben am vergangenen Samstag das von 80.645 Zuschauern besuchte Derby im Dortmunder SIGNAL IDUNA PARK für ihre Zwecke missbraucht, massiv die von beiden Klubs im Vorfeld gemeinsam veröffentlichten "Spielregeln" verletzt und die Sicherheit der überwiegend friedlichen Fan-Mehrheit sowie der Sicherheitskräfte bewusst gefährdet.

"Das 141. Revierderby sollte ein Fußballfest werden. Chaoten und Kriminelle, denen wir ausdrücklich jeden Fanstatus absprechen, haben für einen mehr als bitteren Beigeschmack gesorgt", betont Borussia Dortmunds Vorsitzender der Geschäftsführung, Hans-Joachim Watzke. "Trotz aller Freude über unseren Derbysieg bin ich über diese Vorkommnisse erschüttert", pflichtet ihm Clemens Tönnies bei. "Nun ist ein konsequentes Vorgehen gegen diese Gewaltbereitschaft gefordert", so Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender.

"Wir befinden uns derzeit noch in Gesprächen mit der Polizei und werden die Krawalle sorgfältig aufarbeiten. Nach gegenwärtigen Erkenntnissen sollen rund 200 Personen aufgrund vielfältiger Verstöße in Gewahrsam genommen worden sein. Die Polizei stellte Strafanzeigen wegen Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung sowie wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz und Beleidigung. Mehrere Personen wurden verletzt, darunter Polizisten, Ordner und Unbeteiligte. Pflastersteine, Flaschen und Mülltonnen wurden als Wurfgeschosse missbraucht, die Beamten setzten Pfefferspray und einen Wasserwerfer ein. Die Stimmung war extrem aggressiv", erklärt Borussia Dortmunds Direktor Organisation, Dr. Christian Hockenjos.

"Wir sind sehr betroffen und entschuldigen uns bei den Opfern"
Dass sich solche Exzesse nicht wiederholen dürfen, darüber sind die Verantwortlichen beider Vereine einig. "Nach einem solchen Tag kann man nicht zur Tagesordnung übergehen. Wir alle stehen in der Verantwortung, über neue konzeptionelle Ansätze nachzudenken", erklärt Schalkes Sicherheitsbeauftragter Volker Fürderer.

"Wir werden nach Auswertung der Bilder und in Absprache mit der Polizei sowie dem FC Schalke 04 eine Einzelfallüberprüfung durchführen und rigoros durchgreifen. Bewiesene schwerwiegende Verstöße werden wir konsequent mit Stadionverboten ahnden. Wir sind sehr betroffen und entschuldigen uns bei den Opfern der Gewalttäter. Ihnen werden wir jede erdenkliche Hilfe zukommen lassen", sagt Watzke.

Die am Rande des Revierderbys eingesetzten Polizisten hatten am Samstag erfolgreich und mit enormem Aufwand ein Aufeinandertreffen großer gewaltbereiter Anhänger-Gruppen unterbunden und so noch Schlimmeres verhindert. Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 werden die Vorkommnisse in Gänze zeitnah und kritisch gemeinsam mit der Polizei intern analysieren.

bvb.de