3:1 in Augsburg - Reus trifft mit traumhaftem Freistoß,
Lewandowski macht den Sack mit zwei Treffern zu


Serie ausgebaut: Auch im sechsten Pflichtspiel in Serie bleibt Borussia Dortmund ungeschlagen. Im Duell mit Tabellenschlusslicht Augsburg gelang dem BVB am Samstagnachmittag ein deutlicher und verdienter 3:1 (1:0)-Erfolg. Reus mit einem traumhaften Freistoß (9.) und zwei Mal Lewandowski (52. und 70.) erzielten die Treffer für die Schwarzgelben, Mölders schaffte neun Minuten vor Schluss den Ehrentreffer für Augsburg.

30.660 Zuschauer in der restlos ausverkauften SGL-Arena, darunter ca. 4.000 Schwarzgelbe, sahen in der ersten Halbzeit ein munteres und offensives Spiel beider Mannschaften, in dem Reus den BVB mit einem traumhaften Freistoß (9.) früh in Führung brachte, die Weidenfeller in der Folge mit einigen starken Paraden festhielt. Auch in Halbzeit zwei sahen die Zuschauer eine kurzweilige Begegnung, in der Lewandowski mit einem Doppelpack schon früh alles klar machte, denn für Augsburg reichte es nur mehr zum Anschlusstreffer durch Mölders.

Ausgangslage
Borussia reiste nach dem Sieg des FSV Mainz gegen Nürnberg am Freitagabend als Tabellensechster in die Fuggerstadt, konnte aber auf eine Serie von zuletzt fünf Pflichtspielen ohne Niederlage zurückblicken und hatte beim 2:2 in der Champions League bei Real Madrid unter der Woche Selbstvertrauen getankt. Die Mannschaft des FC Augsburg blieb hingegen in den letzten drei Bundesligaspielen ohne Sieg und eigenen Treffer, durch die 0:2-Niederlage gegen Hannover vor Wochenfrist rutschte der FCA auf den letzten Tabellenplatz.

Personalien
Jürgen Klopp veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum Spiel in Madrid auf zwei Positionen: Santana stand für Subotic in der Startelf, Bender ersetzte den kurzfristig ausgefallenen Kehl (Kapselreizung im Knie). Weiterhin verzichten musste der Trainer auf Owomoyela (Wadenverletzung) und Kuba, für den das Spiel nach fünfwöchiger Pause noch zu früh kam. FCA-Coach Markus Weinzierl konnte auf die zuletzt fehlenden Vogt und Callsen-Bracker zurückgreifen, musste aber auf Moravek (muskuläre Probleme) verzichten.

Taktik
Augsburg war - entgegen der Erwartung von vielen - deutlich offensiver eingestellt als beim Spiel in der vergangenen Saison. Markus Weinzierl stellte dem 4-2-3-1 des BVB ein 4-1-4-1-System gegenüber, in dem Vogt als Ausputzer fungierte und Koo, Ottl, Baier und Werner die offensive Viererkette bildeten. Besonders Rechtsverteidiger Callsen-Bracker fiel durch seinen drang nach vorne auf. Gegen den Ball war es ein 4-4-2 mit Baier und Oehrl vorne, die Druck auf Hummels und Santana im Spielaufbau ausübten.

Spielverlauf & Analyse
Beide Mannschaften begegneten sich zu Beginn der Partie mit offenem Visier, spielten mit viel Zug zum Tor des Gegners. Nachdem Großkreutz nach fünf Minuten einen ersten Warnschuss aus 14 Metern abgab, der Jentzsch nicht vor Probleme stellte, und Weidenfeller im Gegenzug einen schönen Abschluss von Werner aus spitzem Winkel prächtig entschärfte, war es dann aber der BVB, der früh die Führung markieren konnte: Nachdem Langkamp Reus gut 13 Meter vor dem Tor an der linken Strafraumkante zu Fall brachte, war es der Flügelflitzer selbst, der den Ball per Freistoß direkt in den rechten oberen Winkel des Tores hämmerte - 1:0 für Borussia (9.), ein echtes Traumtor der Nummer 11.

Die Augsburger Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Nach einer Flanke von Koo zog wiederum Werner vom Strafraumeck ab, Weidenfeller reagierte abermals glänzend und entschärfte den Schuss (11.). Wenige Minuten später war es Oehrl, der nach einer Werner-Flanke freistehend vom Elfmeterpunkt abzog, das Tor aber deutlich verpasste (18.). Auch in der Folge spielte der FCA mit viel Wut im Bauch und wusste die BVB-Abwehr ein ums andere Mal unter Druck zu setzen, dies zeigte auch das Torschussverhältnis (7:3 für die Hausherren nach gut 20 Minuten).

Der Augsburger Sturmlauf ebbte dann aber auch schnell wieder ab, und die Schwarzgelben bewiesen hingegen Geduld im Spielaufbau, schalteten, wenn nötig, aber blitzschnell um und brachten die Augsburger Abwehr so ein ums andere Mal in arge Bedrängnis. Santana brachte den Ball nach Pass von Gündogan freistehend jedoch nicht schnell genug unter Kontrolle (24.). Reus´ Schuss von der Strafraumkante verfehlte Jentzsch´ Kasten deutlich (26.).

Auch die Fuggerstädter blieben gefährlich: Oehrls Schuss aus 17 Metern strich haarscharf über die Latte von Weidenfellers Kasten (36.), der auch kurz vor der Pause im Mittelpunkt stand, als er Baiers Schuss aus 13 Metern parierte. Im Gegenzug setzte der BVB zum Konter über die rechte Seite und mit Reus an, der den mitgelaufenen, völlig allein gelassenen Götze zwölf Meter vor dem Tor bediente. Der zog ab, der Ball klatschte jedoch an den Pfosten (45.).

In der zweiten Halbzeit glichen die Bilder zunächst denen der Anfangsphase der ersten Halbzeit. Die Hausherren begannen engagiert, mussten allerdings früh das zweite Tor hinnehmen: Nach einem weiten Abschlag von Weidenfeller steckte Götze den Ball zu Lewandowski im Strafraum durch. Der Pole behauptete das Leder gegen zwei Abwehrspieler und stellte dann seine Kaltschnäuzigkeit unter Beweis, als er durch die Beine des herauseilenden Jentzsch zum 2:0 einschob (52.). Der ohnehin schon laute Auswärtsblock in der SGL-Arena stand kopf.

Wie schon in der ersten Halbzeit zeigten sich die Fuggerstädter unbeeindruckt davon und versuchten es mit dem direkten Gegenschlag. Oehrl verpasste eine Werner-Flanke im Strafraum jedoch knapp (55.), Weidenfeller konnte einen Ottl-Schuss von der Strafraumkante glänzend nach außen abwehren, wo der eingewechselte Musona stand, aus spitzem Winkel aber nur den Außenpfosten traf (61.).

Auch diesmal war die Augsburger Drangphase nur von kurzer Dauer und wurde von den Schwarzgelben jäh unterbrochen: Bender eroberte den Ball im Mittelfeld, passte auf Lewandowski, der wiederum Reus auf die Reise schickte. Dieser zog in Richtung Strafraum, tunnelte Abwehrmann Langkamp und legte vor dem herauseilenden Jentzsch quer auf den völlig freistehenden Lewandowski, der nur noch ins leere Tor schieben musste (70.).

Die Gegenwehr der Fuggerstädter schien nun entgültig gebrochen, der eingewechselte Schieber hätte nach 76 Minuten sogar noch erhöhen können, traf aber nur das Außennetz. Und so war es auf Seiten der Hausherren der eingewechselte Mölders, der per Kopf den 1:3-Anschlusstreffer markierte (81.). Dies brachte den Augsburgern jedoch nichts mehr ein.

Ausblick
Am kommenden Samstag (17.11., 15.30 Uhr) treffen die Schwarzgelben am 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga im SIGNAL IDUNA PARK auf Aufsteiger Greuther Fürth. Nur vier Tage später (Mittwoch, 21.11., 20.45 Uhr) reist der Double-Sieger zum fünften Spieltag der UEFA Champions League in die Niederlande, um bei Ajax Amsterdam anzutreten.

bvb.de