5:1 - Borussia dreht in vier Minuten das Spiel -
Lewandowski knackt 50 Jahre alten Torrekord


Borussia Dortmund hat sich mit einem fulminanten Sieg in die kurze Länderspielpause verabschiedet. Am 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga besiegte der BVB den SC Freiburg mit 5:1 (3:1). Dabei hatten die Gäste bis zur 40. Minute noch mit 0:1 geführt, konnten danach aber der schwarzgelben Offensivwucht nichts mehr entgegensetzen.

Vor 80.645 Zuschauern im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK gingen die Gästen aus Freiburg durch ein Tor von Schmid nicht unverdient in Führung (28.). Mit drei Toren in vier Minuten schlug der Deutsche Meister aber noch vor dem Seitenwechsel mit voller Wucht zurück: Sahin (44.) und zwei Mal Lewandowski (41./45.+1) brachten den Deutschen Meister 3:1 in Führung. Sahin mit seinem zweiten Treffer (73.) sowie der eingewechselte Bittencourt (78.) besorgten den 5:1-Endstand.

Ausgangslage:
Der Tabellenzweite gegen den Achten: Sechs Plätze und zehn Punkte trennten beide Klubs vor dem Duell. Der BVB hatte nur eins der letzten zwölf Spiele gegen den Sportclub verloren, hatte unter Jürgen Klopp sogar sechs von sieben Duellen gewonnen, darunter die letzten fünf in Serie. Freiburg reiste allerdings formstark nach Dortmund, hatte nur zwei der letzten elf Ligaspiele verloren.

Personalien:
Borussia Dortmund musste neben Hummels, Kehl und Owomoyela auch auf Bender (Infekt) verzichten. Für ihn rückte Sahin in die Startelf. Gegenüber dem Derby am vergangenen Samstag in Gelsenkirchen gab es zwei weitere Änderungen: Santana und Reus kamen für Hummels (Sprunggelenksverletzung) und Großkreutz (Bank) in die Mannschaft. Abwehrspieler Günter aus der U23 komplettierte den Kader. Bei den Gästen fehlten Makiadi, Freis und Zuck.

Taktik:
Die Schwarzgelben traten im gewohnten 4-2-3-1-System an, in dem Sahin neben Gündogan vor der Abwehr agierte. Freiburg-Trainer Christian Streich schickte seine Elf in einer 4-4-2-Grundordnung, ebenfalls mit Doppelsechs, aufs Feld.

Spielverlauf & Analyse:
Wer defensive Freiburger erwartet hatte, sah sich getäuscht. Die Gäste begannen forsch, dominierten die Partie (70 Prozent Ballbesitz in den ersten fünf Minuten) und kamen durch Terrazzino in der 6. Minute zu ihrer ersten guten Torchance, bei der Freiburgs Stürmer jedoch zu zögerlich im Abschluss agierte. Die nächste Gelegenheit hatte Flum, dessen Schuss aus 15 Metern links am Dortmunder Tor vorbeirauschte (10.).

Mit zunehmender Spieldauer fand Borussia zu mehr Stabilität im Spielaufbau und konnte sich etwas aus der Freiburger Umklammerung befreien. Den schwarzgelben Offensivaktionen fehlte vor dem gegnerischen Strafraum aber noch die nötige Präzision, um Freiburgs Schlussmann Baumann ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

Die Gäste dagegen nutzten die sich bietenden Räume konsequent. Nach Schusters Flanke von rechts war Dortmunds Defensive im Strafraum nicht nah genug bei Kruse, der von der Außenlinie mit viel Übersicht für den heranstürmenden Schmid auflegte. Der musste aus kurzer Distanz nur noch einnetzen (28.). Zum 13. Mal ging Freiburg gegen Dortmund mit 1:0 in Führung, bislang hatten die Freiburger danach erst zwei Mal gewonnen. Ein gutes Omen?

Der BVB tat sich gegen die kompakten und spielstarken Freiburger aus dem Spiel heraus weiter schwer. Eine Standardsituation musste den Ausgleich bringen. Sahin streichelte einen Freistoß aus gut 30 Metern hoch in den Strafraum. Dort stieg Lewandowski höher als sein Bewacher und nickte zum 1:1-Ausgleich ein. Damit traf der polnische Torjäger für den BVB im achten Spiel in Folge - Vereinsrekord! Für Freiburg war es bereits der elfte Gegentreffer nach einem Standard (41.).

Der Ausgleich bildete den Auftakt vier fulminanter schwarzgelber Minuten. Freiburg war nun völlig von der Rolle. Kuba dribbelte sich auf links durch die halbe Gäste-Abwehr und legte für Sahin auf, der mit einem wuchtigen Schuss ins rechte Eck den BVB mit 2:1 in Führung brachte (44). Es war sein erster Treffer nach seiner Rückkehr in die Heimat!

Der sitzende Teil der Zuschauer hatte noch nicht wieder seine Plätze eingenommen, als Lewandowski auf 3:1 erhöhte (45.+1). Nach einem Angriff durch Reus hatte Freiburgs Abwehr den Ball Lewandowski im Strafraum direkt vor die Füße gelegt. Ein Fehler, den der polnische Nationalspieler mit seinem 19. Saisontreffer gnadenlos bestrafte.

Mit der Sicherheit der Führung im Rücken kontrollierte der BVB nach dem Seitenwechsel das Spiel. Reus (47.) und Sahin (49.) hatten die ersten Möglichkeiten der zweiten Hälfte. Von Freiburgs Spielfreude der ersten 40 Minuten war nur noch wenig zu sehen: Die Gäste waren nun voll mit der Abwehrarbeit beschäftigt.

Vor allem über die rechte Seite machte der BVB viel Druck. Dabei war Sahin an fast allen Aktionen beteiligt. Seinen Distanzschuss in der 67. Minute konnte Freiburgs Abwehr noch abblocken. Zwei Minuten später schickte Dortmunds Mittelfeldstratege Kuba steil, dessen feines Zuspiel Götze am Elfmeterpunkt nicht richtig traf (69.).

Vier Minuten später machte Sahin alles klar: Einen Abpraller nach einem Schuss von Reus knallte er aus zehn Metern mit voller Wucht zum 4:1 unter die Latte des Freiburger Tores (73.). Der SIGNAL IDUNA PARK stand nach Sahins Doppelpack Kopf. Kurios: Unmittelbar vor Sahins zweitem Treffer hatte Schiedsrichter Weiner nach einem Foul an Götze im Strafraum zunächst auf den Elfmeterpunkt gezeigt, seine Entscheidung nach Rücksprache mit dem Assistenten aber korrigiert.

Die Schwarzgelben hatten noch nicht genug. Lewandowski zog über links bis vors Freiburger Tor und legte den Ball an den zweiten Pfosten. Dort war der zwei Minuten zuvor eingewechselte Bittencourt zur Stelle und schob das Leder zum 5:1 über die Linie (78.). Sein erstes Bundesligator! Die Zuschauer honorierten die Leistung der Schwarzgelben mit stehenden Ovationen bis zum Schlusspfiff.

Ausblick:
Wegen der beiden Länderspiele gegen Kasachstan im Rahmen der WM-Qualifikation muss der BVB erst in zwei Wochen wieder ran: Am Karsamstag (30.03., 15:30 Uhr) gastiert das Team von Jürgen Klopp beim VfB Stuttgart. Vier Tage später (03.04., 20:45 Uhr) steht für Borussia das Viertelfinalhinspiel in der UEFA Champions League gegen den FC Malaga auf dem Programm.

bvb.de