3:2 - Borussia erobert die BayArena
- Langerak hält den Sieg fest


Borussia stürmt auf Platz 2! Im Topspiel des Tabellenzweiten gegen den -dritten gewann Borussia Dortmund zum Abschluss des 20. Bundesliga-Spieltags bei Bayer Leverkusen mit 3:2 (2:0). In einer attraktiven und spannenden Begegnung sicherte Lewandowski dem BVB mit seinem Tor zum 3:2 den Sieg (63.). Damit stehen die Westfalen erstmals seit dem 13. Spieltag wieder auf dem zweiten Tabellenplatz

30.210 Zuschauer in der ausverkauften BayArena sahen in der ersten Halbzeit einen bärenstarken BVB, der in einem Spiel, das dem Begriff "Topspiel" in fast allen Belangen gerecht wurde, bereits nach zehn Minuten durch Tore von Reus (3.) und Kuba (9.) in Führung ging. Leverkusen konnte durch einen Doppelschlag von Reinartz (58./62.) in Halbzeit zwei zunächst ausgleichen, musste jedoch den direkten Gegenschlag durch Lewandowski (63.) hinnehmen.

Ausgangslage
Mit dem Spiel des Tabellenzweiten gegen den -dritten war es das absolute Topspiel des 20. Bundesliga-Spieltag und der BVB ging selbstbewusst in die Partie: Leverkusen konnte nur eins der letzten elf Spiele gegen Borussia gewinnen. Seit vier Spielen war der BVB gegen die Werkself sogar ungeschlagen und hatte in den letzten drei Spielen kein Gegentor hinnehmen müssen. Auch die Auswärtsbilanz der Schwarzgelben las sich gut: Die letzten fünf Spiele in Leverkusen blieb man ungeschlagen (3 Siege, 2 Remis).

Personalien
Das Leverkusener Trainer-Duo Hyypiä/Lewandowski musste lediglich auf Bellarabi verzichten und konnte sonst auf den gesamten Kader zurückgreifen. Jürgen Klopp musste überraschend auf Torhüter Weidenfeller (grippaler Infekt) verzichten, für ihn stand Langerak in der Startelf. Außerdem fehlten Subotic (Trainingsrückstand) und Owomoyela (Knochenödem).

Taktik
Hyypiä/Lewandowski stellten dem 4-2-3-1-System des BVB ein klassisches 4-3-3 gegenüber, in dem sie mit Reinartz, Bender und Rolfes im Mittelfeld, Castro sowie Schürrle auf den Außen und vor allem den nachrückenden Außenverteidigern erfolgreich versuchten, Überzahlsituationen zu erzeugen. Kießling agierte als Stoßstürmer in der Mitte.

Spielverlauf & Analyse
Es war ein wahres Feuerwerk, das der BVB seinen gut 6.000 mitgereisten Fans in den ersten zehn Minuten der Partie bot. Mit Spielwitz, Aggressivität und viel Zug zum Tor zeigte man den Gastgebern früh die Grenzen auf. Aber der Reihe nach: Die Zeiger der Stadionuhr hatten sich keine drei Mal gedreht, als Gündogan den Ball im Mittelfeld toll behauptete und in Bedrängnis auf Lewandowski ablegte. Der Pole sah die Lücke in der Abwehr sofort, drehte sich um die eigene Achse und leitete traumhaft weiter zum gestarteten Reus, der alleine auf Leno im Kasten der Werkself zulief und eiskalt per Lupfer zum 1:0 vollendete (3.).

Doch das war noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, die Schwarzgelben drehten weiter auf, setzten Leverkusen unter Druck: So war es Götze, der Lewandowski mit einem feinen Pass in den Strafraum steil schickte. Leno eilte aus dem Kasten, versuchte zu verhindern, was nicht mehr zu verhindern war: Er holte den BVB-Stürmer regelwidrig von den Beinen, Schiedsrichter Aytekin zeigte ohne Zögern auf den Punkt. Elfmeter für Borussia nach acht gespielten Minuten: Blaszczykowski traf, wie auch schon in der Vorwoche gegen Nürnberg, ins linke unteren Eck und versetzte alle Schwarzgelben im Stadion in kollektiven Jubel - 2:0 für den BVB (9.).

Die Gastgeber hätten kurz darauf verkürzen können, doch Kießlings Flugkopfball landete neben dem Tor von Langerak (14.), auch zehn Minuten später blieb der Bayer-Stürmer nach schöner Vorarbeit im Strafraum gegen einen bärenstarken Santana nur der zweite Sieger (26.). Es entwickelte sich bis zur Halbzeit ein munteres Spiel, in dem die Westfalen nie die Strippen aus der Hand gaben, aber die Rheinländer nun mehr kommen ließen. Der BVB strahlte durch blitzschnelles Umschalt- und Konterspiel ständige Gefahr für das Leverkusener Tor aus. Götze hätte kurz vor der Pause weiter erhöhen können, scheiterte aber aus spitzem Winkel (41.).

Die Werkself drehte nach der Pause auf, und der BVB hatte es seinem glänzend aufgelegten Schlussmann zu verdanken, nicht schon zu Beginn der zweiten Hälfte den Anschlusstreffer zu kassieren: Erst reagierte Langerak gegen einen Schuss des eingewechselten Sam glänzend (46.), wenige Minuten später bewies er riesiges Reaktionsvermögen, als er einen Kopfball von Kießling aus kurzer Distanz von der Linie kratzte; Hummels wehrte den Nachschuss von Schürrle ab (48.).

Kurz darauf war dann aber auch Langerak machtlos, als Kießling den Ball in den Strafraum serviert bekam, ihn erst mit der Brust annahm, dann mit Rechts an Piszczek vorbei legte, um ihn im letzten Moment mit dem linken Fuß vor dem heranrauschenden Langerak in die Mitte zu Reinartz abzulegen, der zum 1:2 einschob (58.). Dann ging es Schlag auf Schlag: Nur vier Minuten später gelang den Gastgebern der Ausgleich. Boenisch legte nach einer Flanke per Kopf auf Kießling in der Mitte ab, der ebenfalls mit dem Kopf zum 2:2 einnickte (62.). Im direkten Gegenzug ergatterte Götze dann aber einen missglückten Rückpass von Wollscheid und spitzelte zu Lewandowski in die Mitte, der den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste - 3:2, die erneute Führung für Schwarzgelb (63.).

Wieder nur fünf Minuten später brachte Boenisch Lewandowski im Strafraum zu Fall, wieder entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter, und wieder trat Kuba für den BVB an. Er entschied sich diesmal für die rechte untere Ecke, Leno aber auch, und so blieb es beim 3:2.

In der Schlussphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, beide Mannschaften spielten nun mit offenem Visier, und Leverkusen versuchte alles: Der eingewechselte Hegeler hätte per Kopf ausgleichen können (79.), Schürrle verzog von der Strafraumkante haarscharf (86.). Es blieb beim 3:2 für Borussia.

Ausblick
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) begrüßt der BVB den Hamburger SV im SIGNAL IDUNA PARK, bevor man am Mittwoch (13.2., 20.45 Uhr) in der Champions League zum Achtelfinal-Hinspiel bei Shakhtar Donetsk antritt.

bvb.de