Bundesliga

Pfiffe gegen Gentner bringen Bobic in Rage



Nach 40 Minuten lag der Ball einschussbereit vor Hannovers Tor. Doch was tat Christian Gentner? Von außen sah es so aus, als missachte er ihn einfach. Er lief weiter - und stand plötzlich zwischen Ball und Tor. Chance vertan. Es hagelte Pfiffe, nicht nur in dieser Szene.

Am Ende hatte sich die Erkenntnis verfestigt: Christian Gentner und die VfB-Fans, daraus wird keine Liebesbeziehung mehr. Mit jedem Ballverlust, mit jedem Abspielfehler wurden die Unmutsäußerungen lauter. Und Gentner leistete sich als Vertreter des formschwachen Tamas Hajnal mehr Patzer, als er und auch Manager Fredi Bobic sich eingestehen mochten. "Ich habe nach mehreren Monaten wieder zentral hinter der Spitze gespielt. Das war ungewohnt für mich. Dass da ein paar Fehler dabei sind, ist doch normal", wiegelte Gentner ab. Bobic machte aus seiner Verärgerung erst gar keinen Hehl: "Der Junge kommt von hier, identifiziert sich mit dem Verein, er ist viel gelaufen, war immer anspielbar und hat sich zerrissen für die Mannschaft. Auch wenn er mal einen Fehlpass gespielt hat: Diese Reaktion verstehe ich null."

Schon gar nicht vor dem Hintergrund eines blockierten Rückenwirbels, den Gentner nach einer halben Stunde davongetragen hatte. Bei einem Zweikampf hatte er einen Schlag abbekommen, zur Pause bekam Gentner eine Spritze. "Das wissen die Zuschauer natürlich nicht", sagte Bobic, "umso erstaunlicher war es, dass er gelaufen ist, bis er nicht mehr konnte, weil er keine Luft mehr bekam." Gentner habe die Pfiffe nicht verdient, überrascht hätten sie ihn aber nicht, erklärte der Manager: "Ich habe ja auch mal hier gespielt." Und dabei das kritische Publikum bestens kennengelernt.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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