Bundesliga

Vier Premieren beim 5:0-Sieg



Beim ersten Heimsieg der Rückrunde feierten gleich vier Spieler im VfB-Trikot eine Premiere.

Dieses Wochenende Mitte Februar wird Gotoku Sakai sein Leben lang nicht vergessen, schließlich feiern nur wenige Menschen innerhalb von zwei Tagen die Geburt ihres Kindes und ihr Bundesliga-Debüt. Der Winter-Neuzugang des VfB schaffte dieses Kunststück und durfte sich nach der Geburt seiner Tochter Yuno am Freitagabend deutscher Zeit auch noch am Samstagnachmittag über einen 5:0-Sieg gegen Hertha BSC freuen. Während Go Sakai am Freitagabend mit seinen Mannschaftskollegen im UFA-Palast einen Film anschaute, brachte seine Frau in Japan das zweite Kind des Linksverteidigers zur Welt. "Ich habe schon vor dem Film in Japan angerufen, aber da war meine Tochter noch nicht da. Als ich nach dem Film wieder angerufen habe, war ich Vater einer kleinen Tochter", erzählte Sakai am Sonntag nach dem Training.

Mittlerweile durfte der 20-Jährige die kleine Yuno auch schon live erleben, nachdem er sich zunächst über ein Foto ein Bild seines Nachwuchses machen konnte. "Ich habe mit meiner Frau über Skype gesprochen und Yuno gesehen, sie hat aber fast die ganze Zeit nur geweint", sagte Sakai überglücklich.

Zufrieden war der Sohn einer Deutschen und eines Japaners auch mit seinem Bundesliga-Debüt. "Wir haben stark gespielt und ich freue mich über den 5:0-Sieg. Schade war nur, dass meine Flanken nicht so gut kamen, wie ich mir das eigentlich vorgestellt hatte. Daran muss ich noch arbeiten", so der Kumpel des anderen japanischen Nationalspielers im VfB-Trikot, Shinji Okazaki. Zum ersten Mal per Kopf

Auch der Angreifer feierte gegen die Berliner eine Premiere. Von seinen bisherigen sechs Bundesligatoren für den VfB erzielte der 25-Jährige alle mit rechts oder links, gegen die "alte Dame" traf Okazaki zum ersten Mal per Kopf. Hinterher wunderte sich der Stürmer selbst über die lange Wartezeit auf diesen Moment: "Eigentlich ist das Kopfballspiel eine meiner Stärken. In der J-League und in der japanischen Nationalmannschaft habe ich schon oft mit dem Kopf getroffen. Jetzt hoffe ich natürlich, dass der Knoten geplatzt ist und ich noch viele Tore für den VfB mit dem Kopf machen werde."

Dass der 1,74 Meter große Japaner so Kopfballstark ist, verdankt er seinem Jugendtrainer in der Grundschule. "Er hat ständig mit uns Kopfbälle trainiert, sodass wir am Ende sogar Bälle per Flugkopfball nahmen, die eigentlich für einen Volleyschuss gedacht waren", erzählte Okazaki lachend.

Baby-Jubel für Go

Schmunzeln muss der Freund von Go Sakai auch, wenn er an den Baby-Jubel nach seinem Tor zum 3:0 denkt. "Ich hatte diesen Jubel mit Go abgesprochen, der Rest der Mannschaft wusste nichts davon. Nach dem ersten Treffer meinte Vedad Ibisevic noch zu mir, dass wir noch warten sollen, bevor wir so jubeln. Das gleiche meinte dann auch Martin Harnik nach seinem Treffer zum 2:0 zu mir. Also musste ich erst selbst treffen, bevor wir alle zusammen den Baby-Jubel für Go machen konnten."

Das Berlin-Spiel hatte für die Schützen der ersten beiden Tore ebenfalls jeweils eine Premiere parat. Für den im Winter von der TSG Hoffenheim zum VfB gekommenen Ibisevic war es das erste Tor für seinen neuen Verein im vierten Anlauf. Umso größer war auch die Erleichterung des bosnischen Nationalspielers am Tag danach: "Ich freue mich sehr über meinen ersten Treffer, aber noch viel mehr darüber, dass wir als Mannschaft gewonnen haben. Ich bin mir sicher, dass uns dieses Spiel und die fünf Tore viel Selbstvertrauen für die kommenden Spiele geben wird", so Ibisevic. Auch Cheftrainer Bruno Labbadia, früher selbst Angreifer, freute sich für den Mittelstürmer. "Für einen Stürmer ist das erste Tor für den neuen Verein sehr wichtig. Vedad hat sich auch vor dem Treffer schon sehr bemüht, aber man hat gesehen, dass das Tor im mehr Sicherheit gegeben hat", so Labbadia.

"Von der ersten bis zur letzten Minute dominiert"

Mit dem guten Gefühl eines Erfolgserlebnisses bereitete Ibisevic kurz nach seinem eigenen Tor auch noch den Treffer von Martin Harnik vor, für den es im Laufe des Spiels ebenfalls noch zu einer Premiere kommen sollte. Denn noch nie gelangen dem österreichischen Nationalspieler im Profifußball drei Tore in einem Pflichtspiel. Es war die richtige Reaktion des Offensivspielers, nachdem er zuletzt zweimal nicht von Anfang an spielen durfte. "Ich war natürlich auch nicht zufrieden mit mir und meiner Leistung, umso schöner ist es jetzt, dass wir gestern das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute komplett dominieren konnten und ich persönlich dreimal getroffen habe", so Martin Harnik.

Quelle: vfb.de


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