Bundesliga

Arthur Boka will noch nicht aufgeben



Seit fünf Jahren ist Arthur Boka beim VfB Stuttgart. Dass weitere Jahre hinzukommen, ist derzeit unwahrscheinlich. Nur fünfmal stand der Ivorer in der bisherigen Bundesligasaison auf dem Platz. Sein Vertrag läuft im Sommer 2012 aus. Seine Zukunft? Ungewiss.

Es gab schon Zeiten, da war Arthur Boka (28) besser gelaunt. Zeiten, in denen er beim VfB häufiger zum Einsatz kam. In der vergangenen Saison (23-mal) zum Beispiel. Zum Stammspieler hat es der Ivorer in seinen fünf Jahren beim VfB Stuttgart nie geschafft, so selten wie in dieser kam er aber in noch keiner Saison zum Einsatz.

Nur fünfmal stand er auf dem Platz. Zuletzt - gegen Dortmund und Mainz - war er nicht einmal mehr im Kader. Dass Manager Fredi Bobic betonte, das sei in beiden Fällen situationsbedingt gewesen, und Boka hätte eine Nominierung verdient gehabt, tröstete den ivorischen Nationalspieler wenig. "Er wäre kein Spieler mit Herz, wenn er nicht unzufrieden mit der Situation wäre", sagt sein Berater Rusmir Dzebic. Boka möchte sich mit seiner Rolle in der zweiten oder gar dritten Reihe nicht anfreunden.

Er kämpft um seinen Platz im Team. Dreimal gab ihm Bruno Labbadia in dieser Saison die Chance von Beginn an - als der VfB-Trainer Bokas Konkurrenten Cristian Molinaro eine Denkpause verordnete. Gegen Kaiserslautern (2:0) und 1899 Hoffenheim (2:0) machte Boka seine Sache gut, gegen Nürnberg (2:2) wurde er nach der Pause ausgewechselt. Dann kam Molinaro zurück, war stärker denn je - und Boka fand sich auf der Tribüne wieder. "Der VfB hat auf der linken Abwehrseite ein Luxusproblem. Arthur und Molinaro sind auf Augenhöhe", findet Rusmir Dzebic. Ähnlich sieht es Labbadia: "Arthur und Moli sind gleichwertige Spieler. Für einen Trainer gibt es nichts Besseres." Es spricht trotzdem viel dafür, dass der Coach auch im Heimspiel gegen Augsburg am Sonntag (15.30 Uhr) auf Molinaro setzt.

Im Sommer 2012 ist Boka ablösefrei

Arthur Boka ist aber kein Mensch, der schnell aufgibt. "Er musste immer kämpfen und kam immer zu seinen Einsätzen", sagt sein Berater. Ein Wechsel in der Winterpause sei deshalb ausgeschlossen. Auch weil Boka im Sommer 2012 ohnehin ablösefrei ist. Sein Kontrakt läuft aus.

Boka, der am 2. April seinen 29. Geburtstag feiert, will möglichst bald seinen letzten großen Vertrag unterschreiben. Am liebsten noch einmal in Stuttgart. "Hier hat er sein Haus und seine Freunde. Der VfB wäre unser erster Ansprechpartner", sagt Rusmir Dzebic. Gesprächsbedarf aber gab es - zumindest vonseiten des Vereins - bislang nicht. Dass Fredi Bobic, der zuletzt Bokas Konstanz bemängelte, dem Ivorer ein neues Angebot auf den Tisch legt, ist unwahrscheinlich. Zumal der Sportdirektor im Sommer Platz schaffen will für mögliche Neuverpflichtungen.

Boka wird den Verein wohl verlassen müssen. Sorgen, dass sein Schützling im Juli 2012 ohne Arbeitgeber dasteht, hat sein Berater nicht. "Arthur ist Nationalspieler der Elfenbeinküste, er hat sich einen Marktwert erarbeitet und kann sich auch vorstellen, woanders hinzugehen. Wir müssen abwarten, was der Sommer bringt."

Wie sehr Arthur Boka aber noch um seine Chance bei den Roten kämpft, zeigt folgendes Beispiel: Weil er sich unbedingt noch im Testspiel gegen Darmstadt 98 (0:0) beweisen wollte, reiste er in der Länderspielwoche nicht schon am Mittwoch, sondern erst am Freitagabend zur ivorischen Nationalmannschaft - ein Freund brachte ihn mit dem Auto nach Paris. Auch gegen den Senegal kam Arthur Boka übrigens nicht zum Einsatz - das Spiel wurde kurzfristig abgesagt.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


Mummi [Linked Image]