Bundesliga

Ibisevic’ Rückkehr steckt voller Brisanz



Was tun, wenn ein Tor gegen den Ex-Club gelingt? VfB-Trainer Bruno Labbadia hat eine Ansage für Vedad Ibisevic vor dessen Rückkehr nach Hoffenheim parat: „Jubeln! Ein Tor ist viel zu geil, als dass ich da nicht juble.“

Nein, das Wort Derby nimmt VfB-Manager Fredi Bobic nicht in den Mund. „Ein besonderes Spiel“ sei es gegen 1899 Hoffenheim, das schon. Mehr aber auch nicht. Denn man müsse vorsichtig sein mit den Begrifflichkeiten. „Vielleicht bewegen wir uns von Jahr zu Jahr da hin“, sagt Bobic noch spitz – und meint ein potenzielles Derby zwischen 1899 und dem VfB, das es laut Bobic aufgrund der mangelnden Tradition der Hoffenheimer eben so noch immer nicht gibt.

Es steckt Brisanz im Duell mit Hoffenheim

Eine Rivalität aber, die gibt es. Und da kommt wieder der VfB-Manager ins Spiel. Denn der lässt sich ein paar feine Spitzen gegen den Konkurrenten aus Baden nicht nehmen vor dem Duell an diesem Freitag (20.30 Uhr/Sky und Liga total). „Ich hoffe, dass der Feuerwehrmann auch dieses Mal wieder jubelt, wenn wir ein Tor schießen“, feixt Bobic und meint damit den Hoffenheimer Stadionbediensteten, der beim 2:1 des VfB bei 1899 in der vergangenen Saison lauthals die Treffer der Stuttgarter bejubelte.

Es steckt Brisanz im Duell mit den Kraichgauern. Das belegen Bobic’ Spitzen – und die heftige Kritik des Managers an 1899 wegen des aggressiven Abwerbens junger Talente. „Wir haben das geklärt, das Thema ist abgeschlossen“, sagt er jetzt nur schmallippig. Und da war zuletzt ja auch der Winter-Transfer von Stürmer Vedad Ibisevic von Hoffenheim zum VfB, der dem Spiel an diesem Freitag auch eine spezielle Note verleiht. Das Verhältnis von Ibisevic und Hoffenheims Manager Ernst Tanner war zerrüttet. Tanner gab Ibisevic zum Abschied eine letzte Gemeinheit mit auf den Weg: „Wir haben den attraktivsten Fußball gespielt, als Vedad nicht dabei war.“ Der reine Strafraumstürmer passte nicht mehr so recht ins Konzept des damaligen Trainers Holger Stanislawski, einigen 1899-Profis soll es zudem missfallen haben, dass die Spielweise oft nur auf die einzige Spitze Ibisevic zugeschnitten war.

Das ist beim VfB nicht viel anders – mit einem feinen Unterschied: In Stuttgart sind sie begeistert von dem Mann, für den sie rund 4,5 Millionen Euro Ablöse nach Hoffenheim überwiesen haben. „Er ist immer präsent, behauptet die Bälle und bindet die Gegenspieler“, sagt Manager Fredi Bobic. Was das Nervenkostüm im ersten Aufeinandertreffen mit den alten Kollegen angeht, da ist dem VfB-Manager nicht bange: „Das wird er ausblenden können – er wird sicher wissen, wo das richtige Tor steht.“ Und Trainer Bruno Labbadia ergänzt, dass Ibisevic eine coole Socke sei – und dass er unbedingt jubeln solle, wenn er gegen seinen ehemaligen Verein trifft: „Er ist jetzt VfBler – und wenn ich ein Tor schieße, ist das viel zu geil, als dass ich dann nicht juble.“ Ibisevic selbst gibt sich da ein wenig zurückhaltender.

Salihovic soll auch auf der Einkaufsliste der Roten stehen

„Ich freue mich auf das Wiedersehen – aber es geht nur um die drei Punkte“, sagt er. Und: „Der Schritt zum VfB war der richtige.“

Dabei könnte Ibisevic nicht der letzte Hoffenheimer sein, der diesen Schritt gewagt hat. Sein bosnischer Landsmann Sejad Salihovic soll auch auf der Einkaufsliste der Roten stehen. Fredi Bobic sagt, dass er dazu lieber nichts sagen wolle. Ein Dementi hört sich anders an – gut möglich, dass Salihovic im Sommer nach Stuttgart wechselt. Dazu aber müsste der VfB viel Geld in die Hand nehmen. Salihovic’ Vertrag läuft zwar im Sommer aus – doch mit einem geschätzten Jahresgehalt von 3,5 Millionen Euro gehört der torgefährliche Mittelfeldmann zu den Topverdienern in Hoffenheim. Der VfB aber , so ist die Ansage von Präsident Gerd Mäuser, soll sein Gehaltsvolumen auf 40 Millionen Euro herunterfahren. Der VfB müsste sich also wohl erst von teuren Profis wie etwa Zdravko Kuzmanovic trennen, um Sejad Salihovic finanzieren zu können.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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