Vor dem 6. Spieltag macht www.vfb.de den Teamcheck beim nächsten Gegner SC Freiburg.
Reichlich ambitioniert war der SC Freiburg am vergangenen Samstag beim deutschen Rekordmeister Bayern München angetreten, schließlich hatte man in der Woche zuvor beim 3:0 gegen den VfL Wolfsburg tollen Fußball gezeigt und hochverdient gewonnen. Die Konsequenz war, dass Freiburg mit derselben Startelf antrat und mit drei reinen Offensivkräften auf Angriff spielte. Doch in München wurde ziemlich schnell deutlich, dass es an diesem Nachmittag nichts zu holen gab für die Mannschaft von Trainer Marcus Sorg. Zu groß war der Leistungsunterschied, und am Ende durften sich die Breisgauer bei den Bayern bedanken, die nach dem 7:0 einen Gang zurückschalteten, um sich für die Aufgabe in der UEFA Champions League zu schonen. Nichts war mehr zu sehen vom Freiburger Kombinationsfußball, der gegen die „Wölfe“ das eigene Publikum verzückt hatte. Die Defensive war gegen Ribery, Müller und Gomez überfordert und konnte zumeist nur hinterher schauen. Vor allem die Abwehr bereitet dem neuen Trainer in Freiburg, der für den zu Bayer Leverkusen gewechselten Robin Dutt das Ruder übernahm, Kopfzerbrechen. Bereits 16 Gegentore in nur fünf Spielen sind eindeutig zu viele. Bremen gelangen am dritten Spieltag fünf Treffer beim 5:3-Heimsieg gegen den SCF, Augsburg schoss zwei Treffer beim 2:2-Unentschieden zum Auftakt und Mainz traf ebenfalls doppelt beim 2:1-Sieg in der darauffolgenden Woche.
Die Gründe für die wackelige Abwehr sind vielfältig. Am meisten schmerzen dürfte die Freiburger der Abgang von Innenverteidiger Ömer Toprak, der zusammen mit Robin Dutt nach Leverkusen ging. Hinzu kommt das Fehlen von Kapitän Heiko Butscher, den Beschwerden an der Achillesferse zurzeit außer Gefecht setzen. Ende August wurde schließlich noch Rechtsverteidiger Daniel Williams nach Hoffenheim verkauft, womit Marcus Sorg zu Umstellungen in der Viererkette vor Torhüter Oliver Baumann gezwungen war.
2:3-Erstrundenaus im DFB-Pokal bei der SpVgg Unterhaching
Dabei griff der gebürtige Ulmer und ehemalige Spieler des VfB II auf altbewährtes Spielermaterial zurück, es blieb ihm aber auch hinsichtlich der Transfers nicht viel anderes übrig. Lediglich Beg Ferati vom FC Basel verstärkte die SC-Defensive, jedoch kam der Schweizer bislang nur beim 2:3-Erstrundenaus im DFB-Pokal bei der SpVgg Unterhaching zum Einsatz. Zuletzt musste der gelernte Mittelfeldspieler Johannes Flum rechts hinten ran. In der Mitte agierte Freiburg meistens mit Oliver Barth und Pavel Krmas, und links sucht der hochtalentierte und im Sommer stark umworbene Felix Bastians noch nach seiner Bestform. Ähnlich wie in der Abwehr hat sich auch im Mittelfeld bei den Breisgauern personell im Vergleich zur Vorsaison kaum etwas gerändert. Ivica Banovic, der gegen Ende der vergangenen Spielzeit kaum noch eine Rolle spielte, schnürt seine Schuhe mittlerweile für Energie Cottbus. Der von den eigenen Amateuren aufgerückte Christian Bickel kam bislang nicht über die Reservistenrolle hinaus. Somit sind auch die Namen der Spieler zwischen Abwehr und Angriff keine Überraschung. Beim 4-3-3 in München bildeten Cedrik Makiadi, Julian Schuster und Maximilian Nicu das Mittelfeld, Erik Jendrisek, Papiss Demba Cisse und Stefan Reisinger sollten für die Tore sorgen. Gelang das in den Partien zuvor noch ganz gut, blieben die Angreifer in München ohne echte Torchance. Daran änderte auch die Hereinnahme von Neuzugang Garra Dembele (von Levski Sofia) nichts, der in der Pause Jendrisek ersetzte.
Doch das Spiel in München gilt sicherlich nicht als Gradmesser für die Leistungsstärke der Freiburger, und auch nicht der 3:0-Sieg gegen Wolfsburg. Freiburg ist deshalb umso schwerer auszurechnen, da die Konstanz fehlt und die Mannschaft an einem guten Tag glänzenden Fußball spielen kann, an einem schlechten Tag aber enorme Schwächen offenbart. Konstanz und vornehmlich starke Leistungen zeigte der SC allerdings in der Vorsaison und insbesondere in den beiden Baden-Württemberg-Derbys, als man zu Hause mit 2:1 und in Stuttgart mit 1:0 gegen den VfB gewinnen konnte. Einen dritten Derbysieg der Freiburger in Folge will Bruno Labbadia jedoch mit Sicherheit verhindern.
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