Bundesliga

"Klar würde ich jubeln



www.vfb.de sprach vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg mit Julian Schieber, der in der vergangenen Saison beim Club spielte.

Vor dem Nachbarschaftsduell zwischen der TSG Hoffenheim und dem VfB am vergangenen Wochenende stellte sich für Vedad Ibisevic die Frage, ob er bei einem Tor gegen seinen Ex-Verein jubeln würde. Nach seinen beiden Treffern zum 2:1-Sieg lieferte der bosnische Nationalspieler die Antwort auf dem Platz, als er mit seinen Mitspielern feierte und sich über seine Tore drei und vier im Trikot mit dem roten Brustring freute.

Vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg ergibt sich nun für Julian Schieber eine ähnliche Situation, schließlich trifft der gebürtige Backnanger auf den Verein, für den er in der vergangenen Saison auf Leihbasis spielte und sieben Tore und neun Assists lieferte.

Im Interview mit www.vfb.de kündigt der Angreifer mit der Nummer 23 auf dem Trikot einen Torjubel gegen seine fränkischen Freunde an und erzählt, warum er sich mittlerweile sogar auf der zuvor ungewohnten linken Mittelfeldseite ziemlich wohl fühlt.

Hi Julian, wie geht es dir und wie hast du die zwei freien Tage nach dem Sieg in Sinsheim verbracht?
Julian Schieber: "Mir geht es sehr gut, ich war mit meiner Freundin Stephanie zwei Tage in Erding im Wellness-Urlaub und konnte ganz gut abschalten. Jetzt bin ich gut erholt und freue mich auf die Partie gegen Nürnberg."

Laufen die Drähte zwischen Stuttgart und Nürnberg vor dem Duell am Sonntagnachmittag schon heiß?
Julian Schieber: "Bisher hält es sich in Grenzen, aber natürlich habe ich noch regelmäßigen Kontakt zu einigen meiner ehemaligen Mitspielern. Mit Philipp Wollscheid oder Mike Frantz telefoniere ich wöchentlich, bisher haben wir uns aber noch nicht über das Spiel am Sonntag unterhalten."

Und wie ist der Kontakt zu Daniel Didavi, der zurzeit vom VfB an den Club ausgeliehen ist und mit dem du davor in Stuttgart in einer Wohngemeinschaft zusammen gewohnt hast?
Julian Schieber: "Eigentlich telefonieren wir regelmäßig, wir sind immer noch gut befreundet. In dieser Woche habe ich aber noch nichts von ihm gehört. Ich muss ihn unbedingt noch anrufen vor Sonntag."

Was sagst du denn zu seiner Entwicklung in Nürnberg?
Julian Schieber: "Bei Dida ist es ähnlich wie bei mir vor einem Jahr, das Konzept geht auf. Nach seiner Verletzung gleich zu Beginn der Saison fasst er langsam Fuß in Nürnberg, fühlt sich wohl und ist mittlerweile eine wichtige Stütze für die Mannschaft. Er zeigt seine Qualitäten, die ich schon seit unserer gemeinsamen Zeit in der Jugend kenne. Dida hat einen unmenschlichen Schuss. Ich hoffe sehr, dass er nach der Saison wieder zu uns zurückkommt!"

Gibt es am Sonntag eigentlich Einigkeit im Hause Schieber, wer gewinnen soll, schließlich ist deine Freundin gebürtige Nürnbergerin?
Julian Schieber: "(lacht) Sie wird wahrscheinlich beiden Mannschaften die Daumen drücken, obwohl sie weiß, dass ich schlechte Laune habe, wenn wir verlieren und sie auch noch das falsche Team unterstützt hat. Nein, Spaß beiseite, sie wird schon das richtige machen, schließlich wohnt sie seit einer Weile hier bei mir, studiert in Hohenheim und ist schon eine halbe Schwäbin."

Nun zu dir Julian, Bruno Labbadia hat dich nach dem Hoffenheim-Spiel gelobt. Wie war das Spiel für dich?
Julian Schieber: "Es hat gut getan, mal wieder 90 Minuten lang spielen zu dürfen und dann am Ende auch noch als Sieger vom Platz zu gehen. Es war ein intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen. Links im Mittelfeld zu spielen macht mir immer mehr Spaß, ich fühle mich gut rein in die Rolle und kann nach hinten und nach vorne viel arbeiten. Man nimmt viel mehr teil am Spiel, als in der Sturmspitze, das gefällt mir."

Gegen Nürnberg fällt nicht nur Shinji Okazaki aus, sondern auch Vedad Ibisevic aufgrund der fünften gelben Karte aus. Du könntest also auch als einzige Spitze aufgeboten werden.
Julian Schieber: "Stimmt, ich bin auch gespannt, wie der Trainer entscheidet. Natürlich hoffe ich in erster Linie, dass ich spielen darf, dann ist es mir auch egal, auf welcher Position."

Gegen Hoffenheim hast du ein paar Gelegenheiten vergeben, ein Tor zu erzielen, hast du dir die Treffer für Sonntag aufgehoben?
Julian Schieber: "(lacht) Ich hoffe, dass ich mir die Tore aufgehoben habe, dann kann ich hinterher sagen, dass ich alles richtig gemacht habe. Natürlich wäre es schön gewesen, gegen Hoffenheim zu treffen, aber wenn ich gegen Nürnberg erfolgreich sein sollte, wäre das auch in Ordnung."

Würdest du denn jubeln, wenn du gegen deine Nürnberger Kumpels treffen würdest?
Julian Schieber: "Klar würde ich jubeln! Ich habe nach der Diskussion um Vedad Ibisevic eine Aussage von Bruno Labbadia gelesen, wonach es für einen Stürmer in der Bundesliga immer etwas Besonderes sei, ein Tor zu erzielen und man sich darüber auch freuen solle, schließlich habe das nichts mit Respektlosigkeit zu tun. Diese Aussage hat mir gefallen. In der vergangenen Saison gegen den VfB war es eine andere Situation, als ich getroffen und nicht gejubelt habe. Der VfB war und ist mein Verein und steckte mitten im Abstiegskampf, da konnte ich mich einfach nicht ausgelassen freuen."

Zum Schluss noch die Frage nach deinen Erwartungen für Sonntag?
Julian Schieber: "Wir sind gut drauf und wollen gewinnen, aber ich weiß, dass Nürnberg defensiv kompakt stehen und auf Chancen lauern wird. Wir müssen früh die Lücken in der Club-Abwehr suchen und unsere Chancen dann nutzen."

Quelle: vfb.de


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