Georg Niedermeier

Sonderschichten, Verantwortung, Konkurrenz



www.vfb.de traf Georg Niedermeier zum ausführlichen Interview.

In der Rückrunde der vergangenen Saison war Georg Niedermeier zusammen mit Serdar Tasci in der Innenverteidigung einer der Garanten für den Klassenerhalt. Kompromisslosigkeit im Zweikampf, Kopfballstärke und eine gute Spieleröffnung sind die Attribute, die den gebürtigen Münchner auszeichnen.

Ein Ermüdungsbruch im Anfangsstadium im rechten Oberschenkel setzte den 25-Jährigen zu Beginn dieser Saison für längere Zeit außer Gefecht. Nach seinem Comeback beim 2:1-Sieg gegen den FC Augsburg und mehreren Kurzeinsätzen am Ende der Hinrunde gehört Georg Niedermeier seit dem 2:2-Remis in Leverkusen wieder zur Startformation des VfB.

Vor dem Auswärtsspiel in Hannover traf sich der 1,90 Meter große Abwehrspieler mit www.vfb.de zum Interview.

Hallo Georg, was macht dein rechtes Bein, ist nach der langen Verletzungspause wieder alles in Ordnung?
Georg Niedermeier: "Anfang Januar habe ich noch einmal eine Kernspin-Aufnahme vom Knochen machen lassen, auch wenn das nicht hätte sein müssen, wollte ich das zur Kontrolle und um Gewissheit zu haben. Soweit ist alles im grünen Bereich und so, als wenn nichts gewesen wäre. Es hat lange gedauert, aber jetzt bin ich froh, dass alles wieder in Ordnung ist."

Dann bist du also wieder topfit?
Georg Niedermeier: "Auf jeden Fall! Ich habe die komplette Vorbereitung im Winter mitgemacht und auch nach den drei Spielen über 90 Minuten keine erhöhte Belastung gespürt. Das war nach meinem ersten Spiel nach der Verletzung gegen Augsburg noch anders. Danach habe ich schon gemerkt, dass ich längere Zeit gefehlt habe. Sobald es wieder ging, habe ich Sonderschichten eingelegt und an den freien Montagen Läufe und Stabilisationsübungen gemacht. Seitdem ich wieder spiele, brauche ich den freien Tag aber, um runterzukommen. Die Stabilisationsübungen mache ich aber weiterhin täglich."

Nach den Kurzeinsätzen vor und nach der Winterpause stehst du seit drei Spielen wieder in der Startformation. Ein gutes Gefühl, oder?
Georg Niedermeier: "Natürlich, wenn ich bei einhundert Prozent bin, will ich auch spielen. Dass der Konkurrenzkampf beim VfB groß ist, ist völlig normal. Aber ich habe hier einen langfristigen Vertrag unterschrieben und will mich auch dementsprechend einbringen. Dazu gehört, dass ich auf und neben dem Platz Verantwortung übernehmen möchte. Während der Verletzung habe ich das neben dem Platz ganz gut umsetzen können, jetzt freue ich mich, dass ich auch auf dem Platz wieder meinen Teil dazu beitragen kann."

Zusammen mit Serdar Tasci bildest du wieder die Innenverteidigung, wie bereits in der vergangenen Saison. Nur mit dem Unterschied, dass Serdar seit der Winterpause Kapitän ist. Tritt er dadurch anders auf?
Georg Niedermeier: "Serdar geht als Kapitän jetzt noch mehr vorneweg. Er hat eine sehr gute Rückrunde in der vergangenen Saison gespielt und war auch in der Vorrunde stark. Er kann jetzt den nächsten Schritt machen."
Es heißt, dass Serdar die Dinge spielerisch löst und du der Mann fürs Grobe bist. Wie siehst du eure Rollenverteilung?
Georg Niedermeier: "(lacht) Das wird oft so dargestellt, entspricht aber meiner Meinung nicht ganz der Wahrheit. Klar ist, dass Serdar eher die Bälle flach ins Mittelfeld spielt und ich vielleicht öfter weite Diagonalpässe spiele. Da können wir aber beide noch voneinander lernen. In erster Linie zählt als Innenverteidiger, dass man gut verteidigt, und ich denke, wir haben beide unsere Qualitäten im Zweikampf."

Zuletzt gab es mit dir in der Innenverteidigung ein 2:2 in Leverkusen, ein 0:2 im Pokal gegen die Bayern und ein 5:0 gegen Hertha BSC. Wo steht der VfB momentan?
Georg Niedermeier: "Wir haben den Negativtrend nach dem schlechten Rückrundenstart gestoppt und sind jetzt als Mannschaft in der Pflicht, den nächsten Schritt zu gehen. In der Tabelle stecken wir mittendrin, haben nach unten acht Punkte Vorsprung und aufs vordere Drittel fünf Punkte Rückstand. In den nächsten Spielen wollen wir uns wieder nach oben orientieren."

Fünf Punkte beträgt auch der Rückstand auf das siebtplatzierte Hannover, wo ihr am Sonntag antretet. Wie schätzt du die 96er ein?
Georg Niedermeier: "Hannover steht defensiv kompakt, schaltet gut um und hat im Angriff zweifellos Qualitäten, darauf müssen wir uns einstellen. Auswärts haben wir schon lange nicht mehr gewonnen, dafür wird es langsam wieder Zeit. Wir müssen als Mannschaft gut agieren, gut verteidigen und kompakt stehen, sodass Hannover nicht zu Chancen kommt. Insgesamt müssen wir einfach den Sieg mehr wollen als Hannover. Ich werde mir natürlich das Europapokalspiel gegen Brügge am Donnerstagabend ganz genau anschauen."

Quelle: vfb.de


Mummi [Linked Image]