Zdravko Kuzmanovic

Aufstellung gerechtfertigt



Zdravko Kuzmanovic wollte trotz doppeltem Länderspieleinsatz unter der Woche in Hamburg unbedingt spielen.

Wer vor dem Auswärtsspiel des VfB beim Hamburger SV gedacht hätte, Zdravko Kuzmanovic würde um eine Verschnaufpause bitten und einem seiner Kollegen freiwillig den Vortritt lassen, der kennt den serbischen Nationalspieler schlecht. Ehrgeiz und Selbstbewusstsein zeichnen Kuz aus, das er aber auch konditionell und mental voll auf der Höhe ist, stellte er am Samstagnachmittag in der Imtech-Arena eindrucksvoll unter Beweis. Dabei hätte sich niemand wundern müssen, wenn anstelle der Nummer acht des VfB ein anderer Akteur von Beginn an aufgelaufen wäre, schließlich war Kuzmanovic am Dienstag und am Mittwoch insgesamt 170 Minuten für sein Heimatland im Einsatz. "Kuz wollte unbedingt spielen, nachdem er am vergangenen Wochenende im Derby schon eine gute Leistung gezeigt hat. Und man muss sagen, dass er seine Aufstellung absolut gerechtfertigt hat", sagte Bruno Labbadia am Tag nach dem 4:0-Sieg seiner Mannschaft gegen den HSV.

Platt nach 60 Minuten

Noch am Donnerstag war sich der Cheftrainer nicht sicher, ob Zdravko Kuzmanovic bis Samstag wieder rechtzeitig fit sein würde. 90 Minuten am Dienstag gegen Armenien und 80 Minuten am Mittwoch gegen Zypern, dazu die Reisestrapazen, forderten schließlich ihren Tribut. Doch vor allem in der ersten Hälfte war Kuzmanovic Teil einer insgesamt sehr guten VfB-Mannschaft. "Nach 60 Minuten hat man dann aber schon gemerkt, dass Kuz platt war", so Labbadia. Zu diesem Zeitpunkt hatte der im Schweizerischen Thun geborene Rechtsfuß das Spiel mit seinem zweiten Tor aber bereits vorläufig entschieden. Wie schon im ersten Durchgang übernahm der 24-Jährige nach einem Elfmeterpfiff die Verantwortung, schnappte sich die Kugel und netzte zum 3:0 ein. Schoss er beim 2:0 noch flach in die rechte Ecke, entschied sich Kuz beim zweiten Strafstoß für die Variante halbhoch links neben den Pfosten.

Es war sein insgesamt drittes Elfmetertor in der laufenden Spielzeit. In der vergangenen Saison erzielte Kuzmanovic, der im Sommer 2009 vom AC Florenz zum VfB wechselte, von seinen neun Saisontoren vier vom Elfmeterpunkt aus. "Kuz ist bei Standardsituationen und beim Elfmeterschießen mental unglaublich stark. Vom Punkt lässt er den Torhütern fast keine Chance", lobte Sportdirektor Fredi Bobic.

"Das ist unvorstellbar"

Und auch Kuz selber freute sich über sein Kunststück, innerhalb eines Spiels zwei Elfmetertore zu erzielen: "Ich schieße gerne die Elfmeter und bin es mittlerweile ja auch schon gewohnt. Natürlich ist es schön, wenn die Schüsse reingehen und ich der Mannschaft damit helfen kann. Vor allem das 3:0 so kurz nach der Pause war wichtig, da wir anschließend etwas beruhigter spielen konnten."

Trotz der Freude über den souveränen 4:0-Auswärtssieg in Hamburg war die Wut von Fredi Bobic über die Teilnahme Serbiens an einem Turnier mitten in der laufenden Saison auch nach dem Spiel noch nicht ganz verraucht. "Man muss sich mal vorstellen, wie groß in Deutschland der Aufschrei wäre, wenn der DFB zwei Länderspiele an zwei Tagen hintereinander austragen würde. Das ist unvorstellbar", so Bobic.

Immerhin haben Kuzmanovic und seine Kollegen am Montag frei und können sich etwas ausruhen. Am Dienstag beginnt dann aber bereits wieder die Vorbereitung auf das nächste Heimspiel am Freitagabend gegen den 1. FC Kaiserslautern.

Quelle: vfb.de


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