Mehdi Mahdavikia Beim HSV fängt er wieder von vorne an

Die Profi-Karriere hat er hinter sich, doch die Trainer-Laufbahn steht ganz am Anfang. Der langjährige HSV-Profi Mehdi Mahdavikia hat sich dabei zunächst der Nachwuchsarbeit verschrieben – doch irgendwann will er in anderer Funktion in die Fußball-Bundesliga zurück.

Auf dem Fußballplatz zu stehen, die Übungen vorzugeben und jungen Spielern Ratschläge zu erteilen, das ist nun die Leidenschaft des Iraners, der von 1999 bis 2007 in Hamburg unter Vertrag stand und in dieser Zeit 263 Pflichtspiele (34 Tore) absolvierte. Der frühere Publikumsliebling ist im vergangen Sommer zurückgekehrt, um beim HSV den Grundstein für die zweite Karriere zu legen.

Der Traditionsklub hat ihn engagiert, um die Talente voranzubringen. Die Mannschaften von der U11 bis zur U19 schult Mahdavikia im Offensiv-Bereich, zudem hospitiert der 38-Jährige noch am DFB-Stützpunkt in der Hansestadt. Der Perser ist ehrgeizig und will hoch hinaus: „Mein Ziel ist es, irgendwann Bundesliga-Trainer zu sein.“

Sein Wissen aus den Profi-Stationen in Bochum, Frankfurt und Teheran sowie aus 110 Einsätzen für die iranische Nationalmannschaft beginnt Mahdavikia die Laufbahn als Coach bewusst im Nachwuchs: „In meiner Heimat könnte ich sofort einen Erstliga-Verein trainieren. Aber nicht jeder gute Fußballer ist auch ein guter Trainer. Daher wollte ich ganz unten anfangen und meine ersten Erfahrungen sammeln.“

DFB-Stützpunktkoordinator Stephan Kerber ist glücklich, den elf- bis 14-jährigen Nachwuchsspielern einen ehemaligen Profi als Betreuer bieten zu können: „Es ist toll, wie offen und freundlich Mehdi den Jugendlichen gegenüber auftritt. Und die Kinder genießen es, mit einer besonderen Persönlichkeit zu trainieren. Für Mehdi bietet das Training hier eine gute Probierfläche.“

Wenn Mahdavikia sieht, mit wie viel Freude und Engagement die jungen Fußballer um den Ball kämpfen, erkennt er sich selbst wieder. Nur hatte der in Teheran geborene Fußballer damals nicht die gleichen Trainings-Möglichkeiten. Statt in einem Verein zu spielen, kickte er noch als 14-Jähriger ausschließlich auf der Straße. „Ich habe jeden Tag bestimmt fünf oder sechs Stunden damit verbracht“, erzählt er.

Um den Nachwuchs im Iran zu fördern, hat er in seiner Heimat den Verein Kia FC gegründet. Dort werden nur Jugendliche trainiert. „Im Iran findet ansonsten leider keine Nachwuchsarbeit statt. Selbst die großen Vereine stecken das ganze Geld in die erste Mannschaft“, sagt er. Gerne würde er Talenten helfen, den Sprung in den europäischen Fußball zu schaffen.

Seine damaligen Trainer dienen ihm heute als Vorbilder. Besonders Huub Stevens, der den HSV in der Saison 2006/07 vor den fast schon sicheren Abstieg bewahrte, bewundert Mahdavikia rückblickend: „Er war hervorragend darin, Taktik und Disziplin zu vermitteln.“

Noch heute fiebert der Iraner mit, wenn der HSV ein Bundesligaspiel bestreitet. „Es macht mich schon traurig, wenn ich die Situation in den vergangenen beiden Jahren mit meiner aktiven Zeit vergleiche. Damals stand der HSV meist weiter oben.“

Er wünscht sich, dass die Hanseaten irgendwann wieder zu den Spitzenvereinen zählen. Möglicherweise kann er als Mitglied des Trainerteams irgendwann seinen Teil dazu beitragen.

mopo.de

Toller Kerl, der Mehdi, freut mich für ihn. nod


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