Die desaströse Bilanz von Dietmar Beiersdorfer

Die zweite Amtszeit von Dietmar Beiersdorfer ist beendet. In seinen zweieinhalb Jahren beim HSV verschliss er Trainer, Sportdirektoren und viel Geld am Transfermarkt. Nur zwei Klubs gaben mehr aus.

Dietmar Beiersdorfer ist beim HSV Geschichte. Am Sonntag wurde die zweite Amtszeit des Klubchefs beendet. Nachfolger wird Heribert Bruchhagen. Beiersdorfer hinterlässt kein bestelltes Feld. Im Gegenteil: In seiner Regentschaft sind viele Probleme geblieben oder größer geworden.

Die Trainer

Zweieinhalb Jahre war Beiersdorfer beim HSV, in dieser Zeit arbeitete er mit vier Trainern zusammen, drei von ihnen feuerte er: Mirko Slomka, Joe Zinnbauer und Bruno Labbadia. Derzeit ist Markus Gisdol in Amt und Würden, der zuletzt immerhin vier Spiele in Serie nicht verlor.

Die Sportdirektoren

Beiersdorfer entließ den glücklosen Oliver Kreuzer und holte den noch glückloseren Peter Knäbel, der seinen Job bald auch wieder los war. Danach übernahm Beiersdorfer gemeinsam mit Labbadia auch diesen Job und suchte monatelang vergeblich einen Nachfolger für Knäbel. Auch diese vergebliche Fahndung wurde ihm zum Verhängnis.

Die Tabelle

Anzeige
Unter Beiersdorfer kämpfte der HSV stets gegen den Abstieg. In der ersten Saison rettete sich der Klub erst in der Relegation. In der zweiten Spielzeit kletterte die Mannschaft unter dem kurz vor Saisonende geholten Labbadia doch noch auf Rang zehn. Nun steht der Klub auf Rang 16, die bislang beste Platzierung seit dem dritten Spieltag. Zum Vergleich: Während Beiersdorfers erster Amtszeit (2002 bis 2009) schnitt der HSV am Saisonende nie schlechter als mit Rang acht ab.

Die Transfers

Unter Beiersdorfer gab der HSV atemberaubend viel Geld aus. Das Transferminus liegt bei 52 Millionen Euro. Ein größeres Saldo weisen in dieser Zeit nur der FC Bayern (-97) und RB Leipzig (-72) aus, die ihr Geld aber offensichtlich deutlich besser anlegten. Bundesliga-Spitzenreiter ist hier übrigens Schalke 04, welches ein Plus von 35 Millionen Euro erwirtschaftete, dem HSV also um 87 Millionen Euro voraus ist.

Die Schulden

Unter Beiersdorfer sollten die Schulden von 90 Millionen Euro abgebaut werden, was aber nicht gelang. Auf dem Papier sind sie gleich geblieben, doch das ist nur die halbe Wahrheit. Viele Verbindlichkeiten wurden schlicht nach hinten geschoben, um handlungsfähig zu bleiben. Dies wird auf den Klub mittelfristig zurückfallen. Zudem ist in den vergangenen zwei Jahren die Abhängigkeit von Gönner Klaus-Michael Kühne deutlich gestiegen. Der Unternehmer pumpte mit Krediten viel Geld in Transfers. Auch diese werden irgendwann fällig.

https://www.welt.de/sport/fussball/artic...iersdorfer.html


Korrekterweise müsste der Titel lauten: "Die desaströse Bilanz von HSV Plus"


.