Bruchhagen fordert mehr Respekt für den HSV ein

Mit der Blamage im DFB-Pokal hat HSV-Chef Heribert Bruchhagen nicht gerechnet. Doch für Häme sei kein Platz, betont er. Der Bundesliga-Dino steht bereits vor dem Augsburg-Spiel mit dem Rücken zur Wand.

Nach dem ersten Rückschlag im DFB-Pokal hat der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen die Spieler des Hamburger SV in die Pflicht genommen. „Wir wollten natürlich mit einem Sieg gegen Osnabrück starten. Das hat leider nicht geklappt. Wir haben eine enttäuschende Leistung geboten. Ich erwarte, dass unsere Mannschaft zum Bundesliga-Auftakt gegen den FC Augsburg hoch konzentriert auftritt“, sagte der 68 Jahre alte Fußball-Funktionär vor dem Heimspiel am Samstag.

Die finanziell klammen Hanseaten hatten zwei Pokal-Runden geplant: „Das wären 477.500 Euro an garantierten Einnahmen gewesen. Nun sind es nur 159.000 Euro. In der Meisterschaft haben wir in der Hinrunde die Bayern zu Hause, RB Leipzig zu Hause, Borussia Dortmund zu Hause. Da muss man kein großer Prophet sein, wenn man die Hinrunde als sehr schwer und die Rückrunde als punkteträchtiger ansieht“, rechnete Bruchhagen vor.

Im TV-Ranking liegt der HSV nur auf Platz 16

Heimsiege gegen die starken Klubs sind demnach unwahrscheinlich, einige schlagbare Konkurrenten kommen erst in der zweiten Halbserie in den Volkspark. In der abgelaufenen Spielzeit hatte der HSV nach zehn Spielen nur zwei Punkte eingefahren, rettete sich erst zum Schluss mit Platz 14.

Den Lizenzspieleretat schraubte der Verein von geplanten 48 Millionen Euro wieder höher. „Wir haben festgestellt, dass der Wettbewerb enorm hart wird. Zehn Vereine sind Kandidaten für die letzten drei Plätze. Die Analyse von Trainer Gisdol und Manager Todt sowie zusätzliche Hilfe von Herrn Kühne haben aber dazu geführt, dass wir unseren ursprünglichen Beschluss modifiziert haben und mit einem Lizenzspieleretat von ca. 55 Millionen Euro in die Saison gehen“, erklärte Bruchhagen: „Wir glauben, mit dieser Summe wettbewerbsfähig zu sein.“

Man strebe ein ausgeglichenes Geschäftsjahr an: „Wir haben wieder Unterstützung von Herrn Kühne erhalten. Das macht uns möglich, eine gewisse Flexibilität im Lizenzspieleretat zu entwickeln.“ Bruchhagen bekräftigte, dass Investor Klaus-Michael Kühne keinen Einfluss auf das operative Geschäft des Vereins nehme. Unabhängiger von Geldgebern könne sich der HSV nur über die sportliche Leistung machen: „Wir sind im TV-Ranking 16. Das ist desaströs. Der FC Augsburg etwa bekommt zehn Millionen Euro mehr an TV-Geld als wir. Fernsehgeld fällt netto vom Himmel.“

Unverständnis äußerte er in Richtung der Kritiker des HSV: „Ich bin total enttäuscht von Leuten, die sagen: ‚Jetzt muss der Dino endlich mal absteigen.‘ Warum begegnet man dem Verein, der es geschafft hat, als einziger seit 1963 nie abgestiegen zu sein, nicht mit mehr Respekt? Ich spüre oftmals Häme. Das finde ich nicht fair.“

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