Weil sie keinen Klub finden | HSV will Kostic und Ekdal wieder einbauen

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Von Kai-Uwe Hesse

Alles war angerichtet für eine rauschende Zweitliga-Premiere. 57 000 Zuschauer, riesige Begeisterung im Hamburger Volkspark. Doch nach der 0:3-Pleite gegen Holstein Kiel herrscht beim HSV schon wieder Frust.

Die HSV-Krise, sie ist mit abgestiegen – und immer noch da.

Nach dem ersten Bundesliga-K.o. der Vereinsgeschichte müssen die Hamburger schon aus finanziellen Gründen direkt wieder hoch. Wie hart es in der 2. Liga aber wird, erlebten sie gleich zum Auftakt.

Sport-Vorstand Ralf Becker: „Ein 0:3 zu Hause gegen Kiel ist ein Mega-Dämpfer. Wenn die Gegner die Möglichkeit bekommen, werden sie über sich hinauswachsen. Das wird uns jetzt jedes Spiel erwarten.“

Muss Trainer Christian Titz (47), der es gegen Kiel ohne echten Stürmer probierte, schon jetzt seine taktische Ausrichtung ändern? Becker: „Eine Spiel-Idee zu haben ist gut und wichtig. Aber allein darüber werden wir nicht erfolgreich sein. Die Basis wird immer sein, gegenzuhalten.“

Titz wird aber wohl auch Sonntag in Sandhausen an seiner spielerisch-offensiven Marschroute festhalten. Der Coach sagt: „Die Leistung war nicht ausreichend, sie soll so nicht mehr vorkommen. Aber wir werden nicht alles über den Haufen werfen.“

Gut möglich, dass die Hamburger in Sandhausen mit zwei weiteren WM-Teilnehmern (neben Japan-Verteidiger Sakai) auflaufen. Weil die Verkaufs-Kandidaten Filip Kostic (25) sowie Albin Ekdal (29) bislang keinen neuen Klub finden, wollen die HSV-Bosse sie wieder eingliedern.

Becker: „Wenn sie gut trainieren, dürfen sie auch spielen. Solange sie hier sind, sind sie fester Bestandteil des Kaders.“

Dazu soll bis zum Ende der Wechselfrist unbedingt noch ein neuer Innenverteidiger kommen. Becker: „Es soll einer sein, der sofort hilft. Einer, der Erfahrung und Qualität hat. Gerade in der Situation, in der du unter Druck stehst, brauchst du einen, der damit umgehen kann.“

Ob der von einigen Spitzenklubs umworbene Linksverteidiger Douglas Santos den HSV verlassen darf, macht Becker vom Preis abhängig: „Wenn ein Top-Verein kommt mit einem wahnsinnigen Angebot, müssen wir uns zusammensetzen. Das ist aber jetzt nicht der Fall.“

Trotz der Pleite mahnte Becker auch zu Besonnenheit: „Wir lassen uns nach einem Spieltag nicht verrückt machen und auseinanderdividieren. Wir haben noch 33 Spiele vor uns. Wir haben einen Schlag bekommen, damit müssen wir offensiv umgehen und eine gute Trainingswoche hinlegen“

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