Holtby knallhart: "Wir wurden zurecht ausgepfiffen"

Alles sollte beim Hamburger SV besser werden. Wieder einmal. Dafür nahmen die Hanseaten in diesem Sommer sogar richtig viel Geld in die Hand, lotsten unter anderem den hoch veranlagten Alen Halilovic, Flügelflitzer Filip Kostic oder Olympiasieger Douglas Santos an die Elbe. Der Ertrag ist, Stand jetzt, äußerst spärlich. Nach dem deftigen 0:4 gegen Aufsteiger RB Leipzig und nur einem Zähler aus drei Ligaspielen steht der Bundesliga-Dino noch schlechter da als in der Vorsaison.

16., 16., 10.: In den vergangenen drei Spielzeiten blieb der HSV weit hinter den eigenen Erwartungen zurück, dümpelte Jahr für Jahr lange im Abstiegssumpf herum und musste sich zweimal ernsthaft Sorgen machen, dass die Bundesliga-Uhr aufhört zu ticken. Von der unteren Tabellenregion hatte man in der Hansestadt endgültig genug, mit hochkarätigen Verpflichtungen sollten bessere Zeiten eingeläutet werden.

Das laue Lüftchen, das im Angriff der Rothosen wehte, sollte mit Bobby Wood, Kostic und Halilovic zu einem Wirbelwind werden. Nach vier absolvierten Pflichtspielen und der mageren Ausbeute von drei Toren ist klar ersichtlich, dass die Probleme aus der jüngeren Vergangenheit trotz frischen Personals nicht automatisch behoben sind.

Als optimales Beispiel dafür diente das jüngste 0:4 gegen RB Leipzig. Schlecht war beim Team von Trainer Bruno Labbadia bei Leibe nicht alles. "Wir waren eigentlich lange Zeit gut im Spiel", resümierte Kapitän Johan Djourou. Tatsächlich agierte der HSV mit dem aufgerüsteten Bundesliga-Neuling auf Augenhöhe, stand defensiv gut, erspielte sich aber nur eine ernsthafte Torchance durch Aaron Hunt (45.). "Ich muss vor der Pause das Tor machen", gestand der Ex-Bremer im Nachhinein ein.

Das tat er allerdings nicht. Und das bestrafte Leipzig nach dem Wiederanpfiff mit einer Gier, wie sie den Hamburgern fehlte. "RB hat unsere Einzelfehler ausgenutzt. In unserer besten Phase kam der Elfmeter", analysierte Labbadia. Eben dieser Elfmeter, gleichbedeutend mit dem 0:1, warf die Norddeutschen komplett aus der Bahn.

In der Schlussphase zerfiel der Dino nämlich in seine Einzelteile, ging gegen den Aufsteiger letztlich mit 0:4 baden. "Wir müssen lernen, in diesen Situationen mit mehr Kopf zu spielen", mahnte Djourou. Nach dem Rückstand offenbarten die Labbadia-Schützlinge große Lücken in der Defensive und machten es den Gästen aus Sachsen extrem einfach.

Mittelfeldmann Lewis Holtby fand im Anschluss deshalb deutliche Worte. "Es kann nicht sein, dass wir immer in der zweiten Halbzeit einbrechen", kritisierte der Ex-Schalker, der sich bei den Anhängern zudem für die Mannschaftsleistung entschuldigte: "Wir wurden zurecht von den Fans ausgepfiffen. Es tut mir leid für alle, die heute unsere Farben tragen mussten. Jeder einzelne Fan wurde von uns enttäuscht."

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