Kühne: "Grundausrichtung der HSV Fußball AG stark gefährdet"

Der Hamburger SV und Klaus-Michael Kühne sorgen immer wieder für Gesprächsstoff. So auch geschehen am Dienstag, als der HSV-Gesellschafter seinen Rückzug androhte, nachdem er seinen Vertrauten im Aufsichtsrat, Karl Gernandt, verlor. Der Unternehmer äußerte sich nun erneut und kann nicht nachvollziehen, wieso er ein Kernproblem sein soll.

"Das habe ich getan, weil mich der Prozess rund um die Auswahl des neuen Aufsichtsrats extrem ärgert und ich gleichfalls nicht verstehen kann, wie zu Beginn dieser Woche sämtliche Kandidatennamen, die eigentlich nur einer erlesenen Anzahl von Vereinsverantwortlichen bekannt sein sollte, an die Öffentlichkeit gelangten", erklärte Kühne in einem Interview auf der Vereinswebsite des HSV. "Ungeachtet dieser Namen frage ich mich, ob es hier wirklich um das Wohl der HSV Fußball AG geht. Ich sehe die Grundausrichtung der HSV Fußball AG stark gefährdet. Und das werde ich als Gesellschafter und auch als Fan doch wohl sagen dürfen."

Der Mann, der den Norddeutschen in den letzten Jahren stets mit Finanzspritzen die Lizenz gesichert hatte, kann zudem nicht nachvollziehen, warum er von manchen als ein Kernproblem beim HSV gesehen wird. "Ich habe mich vor einiger Zeit dazu entschlossen, dem offensichtlich in finanzieller Schräglage befindlichen Klub meines Herzens zu helfen", sagte der Investor und fuhr fort: "Ich greife dabei nicht ins operative Geschäft ein, was auch rechtlich gar nicht möglich ist. Natürlich hätte ich mir manchmal gewünscht, dass die Verantwortlichen bei der einen oder anderen Entscheidung meinem Wunsch entsprochen hätten. Aber das haben sie nicht, und das ist in jedem Vertrag schriftlich fixiert." Der 80-Jährige ist der Meinung, dass seine finanzielle Unterstützung dem Verein "keine zusätzlichen Probleme beschert, sondern einige davon beseitigt, andere gelindert" habe. Kühne wünsche sich mehrere Geldgeber beim HSV neben sich, damit der Klub "auf Sicht wieder etwas mehr Größe und Glanz ausstrahlen könnte als in den letzten Jahren und aktuell".

Wird Kühne nun also seine Drohung wahr machen und die Unterstützung für die Hamburger endgültig beenden? "Ich kann es Ihnen noch nicht sagen. Ich werde mir die weitere Entwicklung sehr genau ansehen. Ich traue starken Leuten an der Spitze und entscheidungsfreudigen sportlich Verantwortlichen sowie Trainer Markus Gisdol zu, dass sie in dieser Saison einen weiteren wichtigen Schritt aus dem Tabellenkeller machen werden. Ich hoffe und wünsche mir, dass die Auswahlprozesse für die Aufsichtsratswahl schnell professioneller werden und das Kontrollgremium der HSV Fußball AG bestmöglich zusammengestellt wird."

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