Kostic kommt auch dank Kühne zum HSV

Linksaußen unterschreibt für fünf Jahre und wird zum Rekordtransfer.

Hamburg. Um 17.57 Uhr kam die Gewissheit. In einem Firmenwagen des HSV wurde Filip Kostic am Sonntag im Athleticum des Universitätsklinikums Eppendorf vorgefahren, um den Medizincheck beim HSV zu absolvieren. Damit endet ein wochenlanger Poker um die Dienste des 23 Jahre alten Flügelstürmers vom VfB Stuttgart, den die Hamburger letztlich für sich entscheiden konnten. Am späten Sonntagabend sollte Kostic im Büro von HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer schließlich einen Fünfjahresvertrag bis 2021 unterschreiben. Die Ablösesumme soll bei rund 14 Millionen Euro liegen. Kostic wäre damit neben Rafael van der Vaart der teuerste HSV-Transfer aller Zeiten.

Die Hamburger haben nun also ihren Wunschspieler für die vakante Position auf der linken offensiven Außenbahn gefunden. Nach der Trennung von Ivo Ilicevic hatte der HSV auf dem Flügel den größten Handlungsbedarf ausgemacht. Auf den Kroaten Ilicevic folgt nun der Serbe Kostic. Schon vor einem Jahr waren die Hamburger an dem viermaligen Nationalspieler interessiert. Durch den Abstieg des VfB Stuttgart in die Zweite Liga ergab sich in diesem Sommer nun eine neue Möglichkeit auf dem Transfermarkt. Kostic ist der siebte Neuzugang des HSV.

Kostic wollte nicht nach Wolfsburg

Bis zuletzt hatte auch der VfL Wolfsburg um Kostic, der in der vergangenen Saison in 30 Spielen fünf Tore erzielt und sieben weitere vorgelegt hatte, mitgepokert. Noch am Donnerstag hatte es so ausgesehen, dass die Niedersachsen den HSV ausstechen würden. Nach dem Wechsel von Weltmeister André Schürrle von Wolfsburg zu Borussia Dortmund suchte der VfL schnellen Ersatz auf der Außenbahn.

Manager Klaus Allofs wäre wohl bereit gewesen, die vom VfB Stuttgart geforderten 17 Millionen Euro Ablöse zu bezahlen. Dazu soll Wolfsburg einen eigenen Berater eingeschaltet haben, der den Transfer von Kostic zu den Niedersachsen abschließen sollte. Einziges Problem: Kostic wollte nicht nach Wolfsburg. "Der HSV ist der beste Verein für mich. Die Entscheidung ist schon vor sechs Wochen bei mir gefallen", sagte er der "Bild".

HSV-Bekenntnis setzte VfB unter Druck

Beiersdorfer aber war nicht bereit, die vom VfB geforderte Summe zu zahlen. "Nur weil die Preise im Moment so hoch sind, muss man ja nicht alles mitmachen", sagte der Clubchef am Mittwoch dem Abendblatt. Der 52-Jährige hatte zwölf Millionen Euro plus Bonuszahlungen geboten. Stuttgart war das zu wenig.

Das klare Bekenntnis des Flügelstürmers zum HSV schien den VfB nun unter Zugzwang gesetzt zu haben. Die Schwaben starten in zwei Wochen mit dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli in die Zweitligasaison. Um den geplanten Wiederaufstieg auf Anhieb zu realisieren, benötigt der VfB das Geld aus dem Kostic-Transfer für weitere Verstärkungen. Sportvorstand Jan Schindelmeiser hatte klargemacht, Kostic auf jeden Fall zu verkaufen. Am Wochenende sollen sich der VfB Stuttgart und der HSV in den Verhandlungen angenähert haben.

https://www.abendblatt.de/sport/fussball/...ne-zum-HSV.html


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