Der nächste Korb für den kopflosen HSV

Das Experiment, einen Manager für den HSV zu finden, ist schon wieder gescheitert. Klubchef Beiersdorfer musste den nächsten Fehlschlag verdauen. Er handelte sich eine Abfuhr von Bayer Leverkusen ein.

Der große Günter Netzer war in vielfacher Hinsicht ein Segen. Als er noch Manager des HSV war (1978 bis 1986), da war der Klub noch wer. Hatte die besten Trainer (Zebec, Happel), Erfolg (dreimal Deutscher Meister, Europapokalsieger) – und mit ihm einen klugen und umsichtigen Macher. Die „Bild“ fragte nun Netzer, was er von seinem alten Klub halte. „Der HSV“, sagte er, „ist ein einziges Trauerspiel.“

Das ist wahrlich nicht übertrieben. Tabellenletzter, zwei Tore und zwei Punkte. Nie stand der Verein schlechter da, noch nie überboten die Hamburger mehr Negativrekorde als in dieser Saison. Ein weiteres Trauerspiel: die kopflose Suche nach einem Manager.

Der HSV hat sich dabei nun offenbar auch bei Bayer Leverkusens Manager Jonas Boldt eine Absage eingehandelt. Nach Informationen des „Express“ galt der 34-Jährige sogar als Kandidat Nummer eins. „Trotz der aktuell schwierigen Lage gehört der HSV für mich immer noch zu den größten und spannendsten Klubs in Europa. Ich habe mich aber bewusst für Bayer entschieden und sehe meinen Weg hier noch nicht am Ende. Dietmar Beiersdorfer weiß das auch, er wollte die geringe Chance nicht ungenutzt lassen, noch einmal bei mir nachzufragen“, sagte Boldt.

Der HSV steckt mit Beiersdorfer in derZwickmühle

Beiersdorfer hatte offenbar schon vor zwei Jahren vergeblich versucht, Boldt zum HSV zu holen. Damals war schließlich die Wahl auf Peter Knäbel gefallen, der kurz vor dem Ende der vergangenen Saison gehen musste. Seitdem übt der schwer in die Kritik geratene Vorstandschef den Job mit aus. Wahrscheinlich hält sich Beiersdorfer nur noch durch die Doppelfunktion im Amt. Die Lücke wäre zu groß, würde der Aufsichtsrat in entlassen.

Erst am Wochenende war beim HSV die Verpflichtung des Bochumer Sportdirektors Christian Hochstätter gescheitert. Davor waren bereits Verhandlungen mit dem früheren HSV-Profi Nico-Jan Hoogma (Sportchef bei Heracles Almelo) und dem ehemaligen Schalke-04-Manager Horst Heldt erfolglos gewesen.

https://www.welt.de/sport/fussball/bunde...flosen-HSV.html


Nicht nur die Rechtschreibfehler in diesem Artikel sind ein Trauerspiel, auch das was Beiersdorfer und die AG sich so leistet.


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