Dem Putschversuch folgt die Kühne-Attacke

Beim HSV brodelt es: Direkt nach dem Putschversuch meldet sich nun Investor Klaus-Michael Kühne zu Wort. Er bestreitet, an den Vorgängen beteiligt zu sein, attackiert die Klubführung aber im gleichen Atemzug.

Sportlich fast am Ende (der Tabelle), finanziell schwer angeschlagen, und nun sorgen auch noch interne Machtspielchen für Ärger: Beim krisengeschüttelten Hamburger SV gibt es scheinbar nichts, was es nicht gibt. Eine intrigante Personalposse erschüttert den Klub vor dem wichtigen kleinen Nordderby am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) gegen Hannover 96.

Wie Hamburger Medien übereinstimmend berichteten, soll Aufsichtsratsmitglied Felix Goedhart seine fünf Kollegen aufgefordert haben, Vorstandsboss Heribert Bruchhagen und Sportchef Jens Todt zu stürzen. Dies wurde in die Öffentlichkeit durchgestochen und hat zu massiven internen Kontroversen geführt.

Der 53 Jahre alte Goedhart soll bei seinem „Putschversuch“ gefordert haben, Bruchhagen durch den HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein zu ersetzen. Nachwuchs-Sportdirektor Bernhard Peters sollte den Posten von Todt übernehmen. Hintergrund sei offenbar das Bestreben, den früheren HSV-Profi Felix Magath bei dem Traditionsverein in Stellung zu bringen.

Gerüchte um Felix Magath

Gerüchte, HSV-Edelfan Klaus-Michael Kühne stecke hinter der Aktion von Goedhart, wies der in der Schweiz lebende Milliardär auf Anfrage des „Hamburger Abendblatts“ zurück. Dafür artikulierte der Investor im Interview mit der „Hamburger Morgenpost“ massive Unzufriedenheit mit Todt und Bruchhagen.

„Der HSV befindet sich in einer prekären Lage, was durch die jüngsten Vorgänge noch verstärkt wurde“, sagte der 80-Jährige und kritisierte die Untätigkeit des Klubs in den vergangenen Woche. Als einzige Bundesligaklub blieb der HSV auf dem Transfermarkt ohne Ver- oder Ankauf eines Spielers.

Kühne kann dies nicht verstehen und hätte wohl erneut Geld bereit gestellt: „Selbstverständlich habe ich mir Verstärkungen gewünscht und mehrfach an Aufsichtsrat und Vorstand appelliert zu handeln.“ Allerdings hätten sich Bruchhagen und Todt nicht mit einer entsprechenden Anfrage bei ihm gemeldet.

Stattdessen hatten die beiden öffentlich beteuert, Kühnes Hilfe in dieser Transferperiode nicht in Anspruch nehmen zu wollen. Das missfiel Kühne ganz offensichtlich. Auf die Frage, ob er den HSV für den Abstiegskampf in der Bundesliga gerüstet sehe, antwortete Kühne: „Ganz und gar nicht.“

https://www.welt.de/sport/fussball/...t-und-Bruchhagen-nach-Putschversuch.html


Hatte er nicht eigentlich gesagt, dass gar nicht mehr will? laughing


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