Amberg. (mre) Die Spitzenpartie der sechsten Runde in der Fußball-Regionalliga steigt beim SSV Jahn Regensburg. Das war vor der Saison so vielleicht noch zu erwarten. Nicht aber, dass der Neuling FC Amberg als ungeschlagener Tabellendritter zum Oberpfalzderby kommt.

Vor dem Duell mit der Mannschaft von FC-Trainer Timo Rost am Freitag, 14. August (19 Uhr), in der neuen Continental-Arena pflügt der Drittliga-Absteiger SSV Jahn Regensburg nach Belieben durch die Liga - fünf Spiele, fünf Siege, so die Bilanz zum Auftakt. "Wir wussten, dass wir von Anfang an da sein müssen. Diese Erfolgserlebnisse zu Beginn waren nicht unbedingt zu erwarten. Der Kern der Mannschaft, die abgestiegen ist, ist ja noch hier. Und deshalb gibt so ein Auftakt natürlich Selbstvertrauen", sagt Christian Keller, Geschäftsführer Profifußball.

53-Millionen-Arena


Dass der Jahn neben dem FC Bayern II von vielen als Favorit gesehen wird, kommt nicht von ungefähr - schließlich gab es zuletzt sechs Jahre Profifußball in Regensburg. Diese Einschätzung passt Keller aber gar nicht: "Es gibt nur einen Favoriten in dieser Liga - und das ist der FC Bayern. Die haben ganz andere Mittel als wir. Wir halten uns aus dieser Frage raus." Ein Etat von mehr als 1,5 Millionen Euro (vergleichbar mit dem aus der Vorsaison in der 3. Liga) zeigt aber schon ein gewisses Streben nach Höherem. Auch wenn man sich demütig gibt beim Jahn, gegen eine schnelle Rückkehr in den Profibereich hätte man sicherlich nichts einzuwenden.

Dies aber allein am Bau der Continental-Arena festzumachen, die Platz für rund 15 000 Zuschauer bietet, hinkt jedoch etwas. Denn beschlossen wurde das Projekt, das rund 53 Millionen Euro verschlang, im Mai 2012 - da stieg der Jahn in die 2. Bundesliga auf. Wobei die Hoffnung auf langfristigen Profifußball in Regensburg da sicher eine Rolle spielte.

Über 7500 Karten verkauft


Die Realität sieht heute, zwei Jahre später, anders aus: Es geht gegen den FC Amberg um Punkte in der Regionalliga. Der Wunsch beim Jahn dabei: Drei Punkte und möglichst viele Besucher: "Ich bin schlecht im Schätzen und lass mich deshalb überraschen. Ich hoffe aber, dass die Zuschauerzahlen ähnlich werden wie in den ersten beiden Spielen und diese Partie einen würdigen Rahmen bekommt", hofft Keller. Zur Eröffnung gegen Aschaffenburg waren 7800, gegen Schweinfurt knapp 7000 Zuschauer gekommen. Bis gestern Nachmittag waren schon mehr als 7500 Karten verkauft für Freitag. Jetzt muss das Oberpfalzderby nur noch halten, was dieser wohl würdige Rahmen auch verspricht. So überraschend der dritte Platz des FC Amberg, so unerwartet ist auch der zweite Rang des SV Wacker Burghausen. Auf den Vorjahreselften wartet mit dem Auswärtsspiel beim FC Bayern München II jetzt aber ein echter Gradmesser.

Brisante Duelle im Keller


Nicht nur an der Spitze, auch im Tabellenkeller gibt es brisante Duelle. Bei den Partien Fürth II (16.) gegen Buchbach (13.) und Schweinfurt (14.) gegen Augsburg II (18.) treffen Teams aufeinander, die bisher wenig Grund zum Jubeln hatten. Das gilt auch - zumindest in der Liga - für die SpVgg Unterhaching (15.). Die Pokalsensation mit dem 2:1-Sieg gegen Bundesligaaufsteiger Ingolstadt könnte den Münchner Vorstädtern aber gegen Schalding den nötigen Schwung verleihen - auch wenn es gegen den Tabellenvierten sicherlich nichts geschenkt geben wird.

Quelle: oberpfalznetz.de