Der SSV Jahn Regensburg konnte gegen die heutigen Gäste aus Paderborn den dritten Heimsieg der laufenden Saison einfahren. Die Treffer für die Rothosen erzielten Marco Grüttner (23.) und Jann George mit einem Doppelpack (34. + 45.).


Marco Grüttner und Kolja Pusch bejubeln gemeinsam das 1:0 für den SSV Jahn (Foto: Janne)

"Wir müssen uns erinnern: Wir sind Diener für den Verein! Was vorne auf dem Trikot steht ist wichtiger, als was hinten drauf steht" – diese Mentalität forderte Trainer Heiko Herrlich vor dem Heimspiel gegen den SC Paderborn von seinen Schützlingen ein. Die Mannschaft müsse zusammenhalten, nur so könne man in der 3. Liga bestehen. Im Vergleich zur 0:4-Klatsche beim FSV Zwickau veränderte der Coach seine Startformation auf vier Positionen. Marc Lais rückte nach überstandener Hüftprellung für Benedikt Saller in die erste Elf, Haris Hyseni musste seinem Sturmkollegen Marco Grüttner weichen. Zudem konnten Alexander Nandzik und Marvin Knoll nicht eingesetzt werden, da sie die englische Woche nicht ohne Blessuren überstanden hatten. Erfreulich: Der ebenfalls nach der Partie am Dienstag angeschlagene Mittelfeldspieler Andreas Geipl stand von Beginn an auf dem Feld. Gästetrainer René Müller hingegen vertraute der gleichen Mannschaft, die unter der Woche gegen den Chemnitzer FC einen 4:2-Heimsieg errungen und somit das Paderborner Punktekonto auf 12 Zähler hochgeschraubt hatte.

Nach zwei siegreichen Spielen in Folge hatten die Gäste das Momentum eindeutig auf ihrer Seite, zumal beim SSV Jahn nur ein Punkt aus vier Spielen zu Buche stand. Die erste Torannäherung verbuchten dann auch die Paderborner, Philipp Pentke konnte eine abgefälschte Flanke von Zlatko Dedic in den Fünfmeterraum aber ohne Probleme aufnehmen (7.). Der erste Ball der Regensburger auf den SCP-Kasten war da schon gefährlicher: Robin Urban veredelte eine schöne Kombination mit einem gefühlvollen Steilpass auf Erik Thommy, der ohne groß zu fackeln einnetzte. Leider hatte Linienrichter Philipp Lehmann zuvor eine Abseitsstellung erkannt – der Treffer zählte nicht (12.)! Den Sport- und Schwimmverein kümmerte das wenig, die Jahn Profis spielten weiter mutig nach vorne. Nur eine Zeigerumdrehung später konnte ein Paderborner Abwehrspieler einen strammen Schuss von Jann George gerade noch blocken (13.). Der Abpraller landete bei Marcel Hofrath, welcher den Ball auf den zum Fallrückzieher ansetzenden Thommy brachte. Erneut konnte ein Verteidiger gerade noch abwehren. Der Jahn wollte den Führungstreffer erzwingen, wieder wurde das Leder in Person von Andi Geipl sofort zurückerobert. Seine Hereingabe nagelte Jann George anschließend an den Außenpfosten (13.).


Zusammenhalt! Das forderte Heiko Herrlich vor der Partie von seinen Jungs (Foto: Janne)

Die Hausherren nahmen das Heft des Handelns immer mehr in die Hand, drängten Phasenweise alle Paderborner in die eigene Hälfte zurück. In der 23. Minute wurden die Bemühungen der Jahnelf dann belohnt: Erik Thommy flankte auf Höhe der rechten Eckfahne butterweich auf den in der Mitte mitgelaufenen Marco Grüttner, der höher sprang als sein Gegenspieler Tim Sebastian und per Kopf zum 1:0 vollendete (23.). Der Müller-Elf gefiel der Rückstand natürlich gar nicht, nach einer knappen halben Stunde Spielzeit machten auch sie sich mal wieder auf in Richtung Tor des Gegners. Das gelang den Paderbornern sogar besser als es der Jahnabwehr lieb gewesen wäre. Plötzlich lief Sven Michel völlig frei auf Philipp Pentke zu, der mit einer glänzenden Fußabwehr auf Höhe des Elfmeterpunkts gerade noch schlimmeres verhindern konnte (26.). Im direkten Gegenzug prüfte Kolja Pusch nach Zuspiel von Oli Hein den Gästekeeper aus ungefähr 20 Metern. Lukas Kruse, der mit dem SCP bereits in der Bundesliga aktiv war, konnte das Leder nur prallen lassen – ein Raunen ging durch die Continental Arena (27.).

Der Jahn wollte mehr, der Jahn bekam mehr: Wieder wurde über den rechten Flügel ein Regensburger Angriff initiiert, wieder resultierte daraus ein Tor für den SSV. Erik Thommy spielte den Ball mustergültig weiter auf Kollege George. Dieser nahm die Kugel ebenso gut mit, vorbei an Christian Strohdiek und aus nicht ganz zehn Metern hinein ins Glück – 2:0 (34.)! Für den Regensburger mit der Nummer 9 auf dem Rücken war dies der vierte Saisontreffer und auch fünfte sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff eroberte Jann George den Ball auf Höhe des Sechzehnmeterraums, drehte sich um seinen verdutzen Gegenspieler und schob flach ins lange Eck ein (45.).

Trotz des 0:3-Rückstandes hatten sich die Paderborner anscheinend zu Beginn der zweiten Hälfte noch nicht aufgegeben, die eingewechselten Markus Piossek und Pascal Itter konnten zumindest ein kleines offensives Lebenszeichen senden (47.). Das sollte es aber zunächst auch schon gewesen sein mit den Offensivbemühungen der Gäste. Es dauerte zehn Minuten ehe Kolja Pusch mit einem Distanzschuss wieder etwas Torgefahr heraufbeschwören konnte – leider ohne Ertrag (57.). Für den SCP gelang das Christian Bickel schon besser, der aus halbrechter Position ein Pfund losließ. Regensburgs Pentke tauchte aber gekonnt ab und parierte für den SSV (59.). Es ging weiter munter auf und ab, die nächste gute Szene war vor der Nordtribüne zu beobachten. Jann George ging ins Laufduell mit den beiden Paderborner Innenverteidigern, verzögerte kurz und hatte anschließend freie Bahn zum 4:0. Leider fehlten dann doch ein paar Zentimeter, George knallte den Ball mit voller Wucht knapp über den Querbalken (63.).

Die Partie plätscherte in der Folgezeit vor sich hin. In der 77. Minute wurde dann Doppeltorschütze Jann George unter dem großen Applaus der anwesenden Zuschauer – es waren insgesamt 4.582 – ausgewechselt. Den Offensivdrang der Jahnelf stoppt das jedoch nicht, Andi Geipl sah sich bei seinem Ausflug in den gegnerischen Strafraum jedoch allein der kompletten Viererkette des SCP gegenüber (79.). Das Spiel endete mit einem Freistoß-Hammer von Kolja Pusch ans Gebälk des Paderborner Tors (90.). Direkt nach diese Aktion hatte Schiedsrichter Marco Fritz genug gesehen und pfiff die Partie unter dem Jubel der Regensburger Fans ab. Der SSV Jahn klettert somit in der Tabelle mit 14 Punkten aus neun Spielen auf den 7. Rang.

SSV Jahn: Pentke – Hein, Kopp, Urban (80. Paulus), Hofrath – Geipl, Lais (70. Saller) – George (77. Hesse), Pusch, Thommy – Grüttner.
Bank: Lerch, Ziereis, Dzalto, Hyseni.

SC Paderborn: Kruse – Zolinski (46. Piossek), Sebastian, Strohdiek, Bertels – Bickel (72. Krauße), Kruska, Schonlau, Michel – Dedic (46. Itter), van der Biezen.
Bank: Brinkmann, Ruck, Herzenbruch, Vucinovic.

Tore: 1:0 Grüttner (23.), 2:0 George (34.), 3:0 George (45.).

Gelbe Karten: Bertels, Bickel

Zuschauer: 4.582

Quelle: ssv-jahn.de