Am Nachmittag unterliegt der SSV Jahn den Sportfreunden aus Lotte mit 3:2. Kurz vor der Halbzeitpause war die Jahnelf mit 2:0 in Führung gegangen, doch die Hausherren konnten noch vor dem Seitenwechsel auf 2:1 verkürzen. Nach dem Ausgleich markierten sie dann in der Nachspielzeit sogar noch das 3:2.

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Marc Lais hatte früh zwei Gelegenheiten. Foto: Gatzka

Der Sport- und Schwimmverein konnte in Lotte wieder auf Kolja Pusch bauen, der Spielmacher hat sich rechtzeitig von seinem Muskelfaserriss aus dem Aalen-Spiel erholen können und lief von Beginn an auf. Für den gesperrten Oliver Hein warf Trainer Heiko Herrlich Benedikt Saller ins Rennen, der damit sein Startelf-Debüt für den Jahn feierte.

Die Jahnelf fand gut in die allererste Partie gegen die Sportfreunde Lotte, hatte gleich gute Gelegenheiten: Zunächst war das Zuspiel von Erik Thommy noch etwas zu lang, SFL-Keeper Fernandez konnte vor dem herannahenden Marc Lais eingreifen (7.). Nur wenige Sekunden später fand Thommy Lais dann aber, der erstmals abschloss - diesmal konnte Fernandez zur Ecke abwehren (8.). Einen abgefälschten Freistoß von Pusch konnte der Lotter Torhüter dann halten (11.). Dem SSV gehörte die Anfangsphase, die guten Gelegenheiten machte der Heimkeeper jedoch zunichte.

Die Hausherren kamen nach gut 20 Minuten in die Partie und konnten den ersten gefährlichen Torschuss abgeben. Nach einem geklärten Eckball kam Steinhart an der Strafraumgrenze zum Schuss, verfehlte aber das Tor von Ersatz-Kapitän Philipp Pentke (21.). Im Laufe der ersten Halbzeit verlagerte sich die Partie ins Mittelfeld, Strafraumszenen wurden seltener, obgleich die Jahnelf spielerisch besser war. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit hatte Lotte wieder eine starke Szene: Dej schoss einen Freistoß aus dem Mittelfeld direkt aufs Tor, Pentke konnte den pfundigen Ball gerade noch zur Ecke klären (39.). Die brachten die Hausherren direkt rein, ein Lotter kam völlig frei zum Kopfball - aber auch hier parierte Pentke erstklassig (40.).

Dann wurde es furios: Erst setzte sich Nandzik auf links gegen zwei Lotter durch und brachten den Ball herein, dann bugsierte ihn Rahn ins eigene Tor (41.). Mit dem 1:0 im Rücken marschierte Thommy auf der linken Seite und bediente den freien Jann George, der aus dreizehn Metern eiskalt blieb und auf 2:0 erhöhte (42.). Der Doppelschlag, nur 75 Sekunden nach dem Führungstreffer! Doch noch war nicht Schluss: Wieder Lotte mit einem Eckstoß, diesmal kam Freiberger sträflich frei zum Kopfball und überwand Pentke schließlich (44.) - der Anschlusstreffer zum Pausenpfiff. Eine verdiente Führung für den SSV, aber gleichzeitig auch ein Spielstand, der bereits eine spannende zweite Halbzeit garantierte.

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Erik Thommy und Kolja Pusch wirbelten in der Offensive. Foto: Gatzka

Da es aus Lotter Sicht nur noch 1:2 stand, gaben die Westfalen früh Gas: Pires-Rodrigues prüfte unmittelbar nach dem Seitenwechsel Philipp Pentke, der aber wie gewohnt auf seinem Posten war (46.). Der SSV machte seinerseits Druck. Grüttner (47.), Pusch (49.), Lais (50.) und Thommy (54.) hatten gute Möglichkeiten den alten Abstand wieder herzustellen, doch entweder fehlte das Zielwasser oder ein Lotter Bein konnte klären.

Das sollte sich rächen: Nachdem Pentke einen Angriff stoppen konnte, kam Pires-Rodrigues am Elfmeterpunkt frei zum Nachschuss - und traf den SSV mitten ins Herz. Der 2:2-Ausgleich (55.). Doch lange zeigte sich die Jahnelf nicht beeindruckt, suchte sofort wieder den Weg nach vorne. Die nächste große Gelegenheit hatte Grüttner per Fallrückzieher (60.), doch Fernandez war zur Stelle, lenkte den Ball übers Tor.

Die Zuschauer kamen bei der Partie definitiv auf ihre Kosten, denn auch im weiteren Verlauf wogte sie hin und her - es ergaben sich immer wieder gefährliche Situationen auf beiden Seiten. Ein kleiner Aufreger dann in der 71. Spielminute, als der Jahn wieder einmal über die linke Seite gefährlich wurde und Fernandez einen freien Ball bedrängt von Pusch nicht sichern konnte. Letzterer nutzte dies und schoss zum vermeintlichen 3:2 ein. Doch Schiedsrichter Müller verweigerte die Anerkennung, hatte ein Foul von Pusch gesehen - eine vertretbare Entscheidung.

Doch nicht nur der Jahn hatte große Gelegenheiten, auch Lotte kam zu besten Einschussmöglichkeiten. Eine vereitelte Philipp Pentke in der 80. Spielminute gegen Rosinger, der frei vor ihm auftauchte. Bei einer weiteren wäre der Schlussmann geschlagen gewesen, denn nach einem Standard tauchte Rahn frei vorm Jahn-Tor auf und köpfte ein, doch das Schiedsrichtergespann entschied auf Abseits. Das Unentschieden wäre zu diesem Zeitpunkt ein verdientes Ergebnis gewesen, doch beide Teams gingen auf Sieg, mit dem besseren Ende für Lotte, denn in der Nachspielzeit war es der eingewechselte Lindner der von rechts in den Strafraum kam, sich durchsetzte und Pentke mit seinem strammen Schuss keine Chance ließ - 3:2 (90.+3). Eine weitere Reaktion gelang dem SSV nicht mehr und somit stand am Ende eine vermeidbare Niederlage auf die denkbar bitterste Art und Weise.

SF Lotte: Fernandez - Langlitz (46. Lindner), Rahn, Nauber, Neidhart- Dej (90. Wendel), Tankulic (53. Heyer), Pires-Rodrigues - Freiberger, Rosinger, Steinhart.

SSV Jahn Regensburg: Pentke - Saller, Kopp, Knoll, Nandzik - Geipl, Lais - George (62. Dzalto), Pusch (80. Hesse), Thommy (87. Ziereis) - Grüttner.

Tore: 0:1 Rahn (41., Eigentor), 0:2 George (42.), 1:2 Freiberger (44.), 2:2 Pires-Rodrigues (55.), 2:3 Lindner (90. + 3)

Gelbe Karten: Langlitz, Rahn, Dej / Nandzik

Zuschauer: 1498

Quelle: ssv-jahn.de